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SEPTEMBER

 

Orte und Zeichen der Erinnerung im Bezirk Bruck an der Mur

Vortrag und Buchpräsentation

 

Bald schon nach der Befreiung am 8. Mai 1945 wurden im Bezirk Bruck an der Mur, vor allem in Kapfenberg, erste Erinnerungszeichen – Denkmäler, Gedenktafeln, Straßenbezeichnungen – für die Männer und Frauen aus dem Widerstand bzw. die Opfer des NS-Regimes errichtet. Dieses Erinnern und Gedenken erfuhr im Laufe der Jahre einen Wandel, wobei ständig neu die Frage nach dem Umgang mit dem Nationalsozialismus sowie mit der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus gestellt wurde. Dementsprechend ist die Gedenk- und Erinnerungslandschaft auch ein Abbild für die politischen und gesellschaftlichen Transformationsprozesse der letzten sieben Jahrzehnte.

Das Buch „Orte und Zeichen der Erinnerung. Erinnerungszeichen für die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg in der Steiermark“ dokumentiert erstmals vollständig die vielfältigen Erinnerungszeichen für die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg in der Steiermark. Es würdigt damit einerseits die Opfer und hält die Erinnerung an sie wach. Anderseits zeigt es die vielfältigen gesellschaftlichen und politischen Wandlungen im Umgang mit dem Nationalsozialismus und seinem Erbe seit dem Ende des nationalsozialistischen Unrechtsregimes auf.

Begrüßung: Bürgermeister Peter Koch

Landtagspräsidentin Dr.in Bettina Vollath

Präsentation des Buches: Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht, Georg Rigerl

Moderation: Prof. DDr. Werner Anzenberger

 

Freitag, 14. September 2018, 18.30 Uhr

Stadtmuseum Bruck an der Mur, Schillerstraße 1, 8600 Bruck an der Mur

CLIO in Kooperation mit dem Stadtmuseum Bruck an der Mur

 

 


 

1948 – Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Rundgang

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde von der UNO-Generalversammlung am 10. Dezember 1948 nach den Verbrechen des Nationalsozialismus und den Gräueln des Zweiten Weltkrieges verabschiedet. Damit gab es erstmals eine globale, allgemein gültige Definition von Grund- und Freiheitsrechten des Menschen. Doch was bedeuten Menschenrechte im lokalen Zusammenhang? Im Rundgang werfen wir zu einigen der 30 Menschenrechtsartikel zum einen den Blick zurück in die Vergangenheit, zum anderen werden wir über aktuelle Fragen und Herausforderungen in der Menschenrechtsarbeit diskutieren. Wie war in Österreich der Kampf um das Wahlrecht und wer darf heute in Graz warum (nicht) wählen? Wie steht es um die Gleichberechtigung von Frauen? Was bedeutet Religionsfreiheit und wie wurde und wird sie gelebt? Was bedeutet Meinungsfreiheit und wo sind ihre Grenzen? Wieso braucht es eine Antidiskriminierungsstelle? Und schließlich: Inwiefern wird Graz seiner Rolle als Menschenrechtsstadt gerecht?

 

Joachim Hainzl (Sozialhistoriker, Graz)

Sonntag, 16. September 2018, 11.00 Uhr

Treffpunkt: Platz der Menschenrechte (Brunnen im Stadtpark), 8010 Graz

 

 


 

 

Volksfront auch bei uns? Volksfront in der Steiermark

Vortrag

Im Kampf gegen den drohenden „Anschluss“ an das nationalsozialistische Deutschland wurde seitens der illegalen Kommunistischen Partei Österreich ab 1936 das Konzept eines antifaschistischen Kampfes unter Einbeziehung breiter Schichten der Bevölkerung zur Schaffung einer nationalen Unabhängigkeitsfront propagiert. Die Idee einer Volksfront wurde auch nach dem „Anschluss“ 1938 weiter verfolgt. 1943 wurde in den obersteirischen Bergen die Österreichischen Freiheitsfront (ÖFF) gegründet, die diesen Gedanken auch über die Befreiung hinaus weitertrug. Die Partisanen der ÖFF übernahmen im Mai 1945 im Bezirk Leoben die Macht und organisierten, basierend auf dem Konzept der Volksfront, das öffentliche Leben im Bezirk. Sie besetzten die Ämter und Betriebe dementsprechend, organisierten den Wiederaufbau ebenso wie die Entnazifizierung, gaben eine eigene Zeitung heraus und bauten Vereine und Organisationen neu auf. Als Ende Juli 1945 die Briten als Besatzungsmacht in die Steiermark kamen, hatte dieses politische Experiment ein rasches Ende. Der Leiter der ÖFF wurde verhaftet, ehemalige Widerstandskämpfer wurden aus den Ämtern und Behörden gedrängt, und Mitläufer übernahmen wieder ihre Posten.

 

Heimo Halbrainer (Historiker, Graz)

Mittwoch, 26. September 2018, 18.00 Uhr

GrazMuseum, Sackstraße 18, 8010 Graz

 

 


 

OKTOBER


Unsichtbare Hürden

JournalistInnen mit Migrationshintergrund in den Redaktionen österreichischer TV-Sender

Buchpräsentation und Diskussion mit Maria Stradner (Autorin), Daniela Grabovac (Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Landes Steiermark) und Karl Heinz Herper (Journalist, Menschenrechts- und Bildungspolitiker)

Massenmedien prägen unser Bild von Gesellschaft. Sie demonstrieren, wer zu dieser Gesellschaft „gehört“ und wer davon ausgeschlossen ist. Für die Integration ist es dementsprechend von Bedeutung, wer in den Massenmedien als AkteurIn auftritt und wer hier unsichtbar bleibt. Die vorliegende Publikation ist die erste Studie in der österreichischer Kommunikationswissenschaft, die gezielt die Teilhabe von Personen mit Migrationshintergrund in den Redaktionen österreichischer Fernsehsender untersucht.

 

Dienstag, 2. Oktober 2018, 18.00 Uhr

Literaturhaus Graz, Foyer, Elisabethstraße 30, 8010 Graz

Veranstaltet von CLIO, der Antidiskriminierungsstelle des Landes Steiermark und der Steirischen Kulturinitiative

 

 


 

Ort der Unruhe. Erinnern an den NS-Terror im öffentlichen Raum

Künstlerische Aktion und Buchpräsentation

Die künstlerische Aktion und Buchpräsentation im öffentlichen Raum unternimmt den Versuch, vor dem Hintergrund der heutigen Belgier-Kaserne, der ehemaligen SS-Kaserne Graz-Wetzelsdorf, die Problematik des Gedenkens aufzuzeigen, das Mahnmal zu reflektieren und die Hintergründe offizieller Gedenkkultur zu durchleuchten. Ausgangspunkt sind die Ereignisse der Maitage 1945. Damals ließ die SS verscharrte Hingerichtete auf dem Gelände der SS-Kaserne Graz-Wetzelsdorf wieder ausgraben, um die Verbrechen der Gestapo im April 1945 zu vertuschen. Jedoch dürfte dies nicht vollständig gelungen sein, denn immer wieder tauchten Hinweise und Gerüchte auf, dass sich nach wie vor Leichen von Ermordeten auf dem Areal der Kaserne befinden.

Ernst Logar beschäftigt sich in der aktuellen Arbeit mit dem Gedächtnishain, dem neuen Mahnmal, das am Ort der vermuteten Massengräber errichtet wurde. Der Ort ist vielschichtig: Er ist historischer Tatort, letzte Ruhestätte der Hingerichteten sowie Erinnerungsort. Doch bis heute ist ungeklärt, ob sich auf dem Gelände tatsächlich die letzten Überreste der Opfer befinden. Der Ort ist somit zudem zu einem Ort der Wahrscheinlichkeit, der Ungewissheit und der Unruhe geworden.

 

Ernst Logar (Künstler, Wien), Heimo Halbrainer (Historiker, Graz)

Sonntag, 7. Oktober 2018

11.00 Uhr: Öffentlicher Raum vor der Justizanstalt Graz-Jakomini, Conrad von Hötzendorf Straße 43

12.15 Uhr: Belgier-Kaserne, Straßganger Straße 171

Kostenloser Shuttlebus von der Justizanstalt Graz zur Belgier-Kaserne und zurück. Anmeldung bis 5.10. unter  Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. .

 

Eine Koproduktion von CLIO & pArtisan – Kunst im sozial- und gesellschaftspolitischen Kontext.

Supported by steirischer herbst

 

 


 

 

Zeitgeschichtliche Romane zur Nachkriegszeit

Lesung

 

Kapfenberg 1957: In Manfred Wieningers Roman Aasplatz zeigt Anna Koinegg den Vater ihres unehelichen Kindes an, da sie um ihr Sorgerecht fürchtet. Dabei gibt sie nebenbei an, dass der Kindsvater im April 1945 beim Mord an 29 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern beteiligt war. Die Akte wird schubladisiert und landet erst Jahre später zufällig auf dem Schreibtisch des ehemalige Spanienkämpfers Hans Landauer, der nun als Kriminalinspektor tätig wird. Der halbfiktionale Roman ist eine präzise recherchierte Aufarbeitung eines Kriegsverbrechens, ein schonungsloses Porträt der Nachkriegszeit, die sich der Auseinandersetzung mit dem Naziverbrechen verweigert.

Graz: In Neumann, Bernd Fischerauers posthum erschienenen zweitem Roman nach Burli, reist der gefeierte Schriftsteller Friedrich Neumann – nachdem die fast 100-Jahre alte Mutter gestorben ist, nach Graz, wo er aufwuchs, um ihre Angelegenheiten zu regeln. Die Begegnung mit verschiedenen Menschen aus seiner Kindheit und Jugend lässt ihn die Bilanz seines Lebens ziehen. Die Kindheit unter dem strengen Vater mit Nazi-Vergangenheit und der ihren Kindern gegenüber gleichgültig scheinenden Mutter. Die lebenslange Freundschaft zu Franz, der bereits verstorben ist, und die Beziehung zu seiner ebenfalls früh verstorbenen Schwester. Seine Gedanken gehen auch zu den Frauen, die eine wichtige Rolle in seinem Leben spielten, und zu der Frau, die noch eine spielen soll.

 

Manfred Wieninger liest aus Aasplatz

Franz Buchrieser liest Bernd Fischerauer: Neumann

Moderation: Agnes Altziebler, Heimo Halbrainer

Donnerstag, 18. Oktober 2018, 19.00 Uhr

Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz

 

CLIO in Kooperation mit dem Literaturhaus Graz

 

 


 

 

Die 68-er Bewegung in Graz

Rundgang

 

Als in Graz Mitte der 1960er-Jahre Neonazis und Rechte wieder vermehrt aktiv wurden, stellten Proteste gegen Auftritte von Norbert Burger, den Ring Freiheitlicher Studenten und Versammlungen der NDP einen Hauptauslöser für die von vielen Jugendlichen mitgetragenen Proteste im Jahr 1968 und danach dar. Zahlreich waren auch die Solidaritätsaktionen gegen die diktatorischen und autokratischen Regime. Daneben spielten aber auch lokale Themen eine Rolle, wie Demonstrationen gegen GvB-Preiserhöhungen.

Arno C. Hofer (der spätere Begründer von Ludovico) war im Jahr 1968 14 Jahre alt. Beim Rundgang erzählt er, wie er die Zeit damals erlebt hat und welche Auswirkungen diese Aufbruchsstimmung u.a. auf die Grazer Jugendkultur und die studentische Mitbestimmung auf den Universitäten hatte.

Joachim Hainzl (Sozialhistoriker, Graz) und Arno C. Hofer (Zeitzeuge)

Sonntag, 21. Oktober 2018, 11.00 Uhr

Treffpunkt: Hauptplatz/Ecke Sporgasse

 

 


 

 

Gefangen zwischen zwei Kriegen

Vortrag und Lesung

 

Kurt Neumann war bis 1934 stellvertretender Chefredakteur der sozialdemokratischen Tageszeitung Arbeiterwille in Graz. Nach den Februarkämpfen 1934 emigrierte er nach Paris, von wo er 1937 nach Österreich zurückkehrte und an der Herausgabe der von Otto Basil und Herbert Eichholzer konzipierten Kulturzeitschrift PLAN mitwirkte. Gemeinsam mit dem ehemaligen Sozialminister Josef Dobretsberger plante er die Herausgabe einer antinationalsozialistischen Zeitung, die Neuen Österreichischen Blätter, deren erste Ausgabe am 12. März 1938 hätte erscheinen sollen. Erneut musste er aus Österreich fliehen, zunächst nach Paris und dann weiter in die USA. Dort schrieb er ein Buch, das die Grazer Gesellschaft der Zwischenkriegszeit in Romanform porträtiert und facettenreich schildert und ihren Weg in die Katastrophe von 1938 anhand einzelner zentraler Stationen und exemplarischer Episoden nachzeichnet. Die kulturellen Umbrüche und geistigen Aufbrüche nach dem Ersten Weltkrieg werden darin ebenso thematisiert wie der Wunsch seines stark autobiographisch gefärbten Protagonisten, am Aufbau einer gerechteren, besseren Welt mitzuwirken bzw. nach der Niederlage der Demokratie im Februar 1934 gegen autoritäre und antidemokratische Tendenzen Widerstand zu leisten.

 

Heimo Halbrainer (Historiker) stellt Kurt Neumann und das Buch vor.

Peter Uray liest aus dem Roman.

Mittwoch, 24. Oktober 2018, 18.00 Uhr

GrazMuseum, Sackstraße 18, 8010 Graz

 

 


 

 

NOVEMBER

 

Revolution 1918/19 – oder von der Monarchie zur Republik

Rundgang

 

Im November 1918 waren vier lange Kriegsjahre zu Ende. Der Arbeiterwille, die Zeitung der steirischen Sozialdemokratie, schrieb am 2. November: „Erst jetzt sind wir wirklich freie Menschen geworden, Menschen, die das durch Jahrhunderte sie bedrückende Joch eines feudal-bureaukratischen Regimes mit einem Ruck abgeschüttelt haben. Seine Majestät, das Volk, besteigt den Thron. Die Gespenster einer vergangenen Zeit, die wie ein Alp auf ihr lasteten, sind wie ein fauler Spuk verflogen.“

Mit der Republikserklärung vom 12. November wurden schließlich alle Gesetze, durch die dem Kaiser und den Mitgliedern des Kaiserhauses Vorrechte zugestanden wurden, aufgehoben. In den folgenden Wochen und Monaten folgten die Einführung des allgemeinen, gleichen Wahlrechts und das Wahlrecht für Frauen sowie zahlreiche, bis heute gültige Sozialgesetze. Politische Gefangene wurde freigelassen und schwebende Verfahren gegen sie niedergeschlagen, die Todesstrafe abgeschafft. Für einen Teil ging diese Revolution nicht weit genug und sie wollten die soziale Revolution wie in Russland, Ungarn und Bayern. Andere bekämpften diese Republik und die sozialen und politischen Errungenschaften der Jahre 1918/19, die sie als „revolutionären Schutt“ bezeichneten.

 

Heimo Halbrainer (Historiker)

Sonntag, 11. November 2018, 14.00 Uhr

Treffpunkt: Freiheitsplatz (Franzensdenkmal)

 

 


 

Gedenkspaziergang in Erinnerung an den Novemberpogrom 1938 in Graz

 

Vor 80 Jahren fanden in der Nacht von 9. auf den 10. November vom nationalsozialistischen Regime organisierte Gewaltmaßnahmen gegen Jüdinnen und Juden und jüdische Einrichtungen im gesamten Deutschen Reich statt. Die Novemberpogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung zur systematischen Verfolgung, die schließlich zum Holocaust führte. In Graz wurden die Synagoge und die Zeremonienhalle am jüdischen Friedhof in Brand gesetzt, rund 300 Juden verhaftet und anschließend nach Dachau verbracht.

Der Verein für Gedenkkultur hält mit der Verlegung von „Stolpersteinen“ die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus aufrecht. Zusammen mit dem Centrum für Jüdische Studien, CLIO sowie _erinnern.at_ möchten wir bei diesem Spaziergang vier jüdische Familien aus Graz an ihren ehemaligen Wohnorten, von denen sie vor 80 Jahren überstürzt fliehen mussten, vorstellen. Es handelt sich dabei um die Familie des Medizin-Nobelpreisträgers Otto Loewi, die Kaufmannsfamilie Blühweis, die Familie des Juristen Adolf und der Ärztin Sybille Lichtenstein sowie der ebenfalls im universitären Umfeld beheimateten Familie Spiegel.

Daniela Grabe, Gerald Lamprecht, Thomas Stoppacher

Dienstag, 13. November 2018, 18.00 Uhr

Treffpunkt: Villa Oser (8010 Graz, Johann-Fux-Gasse 35)

weitere Stationen: Elisabethstraße 35, Beethovenstraße 17, Beethovenstraße 21 (Centrum für Jüdische Studien)

 

Organisation: Verein für Gedenkkultur, Centrum für Jüdische Studien, CLIO, erinnern.at

 


 

 

„Der unbekannte Peter Rosegger“

Buchvorstellung

 

2018 jährt sich zum 175sten Mal der Geburtstag und zum 100sten Mal der Todestag von Peter Rosegger. Das Leben und Nachleben des steirischen Schriftstellers bietet jenseits seiner aktuellen Stilisierung vom „Waldbauernbub“ zum „Universalgenie" zahlreiche unbekannte Aspekte, die nur durch Sichtung von Dokumenten in seinem Nachlass bzw. in zahlreichen Archiven dokumentiert werden können. Der Bogen spannt sich dabei über Texte zum Thema Emanzipation, Antisemitismus, Katholizismus über Schilderungen ländlicher Verhältnisse im Bereich Hygiene oder Kindererziehung bis zur selbstkritischen Lebensbilanz und Todessatire.

Neben eher unbekannten Rosegger-Texten widmet sich das Buch unter anderem aber auch den Fragen, ob Peter Rosegger 1913 wirklich DER Favorit für den Nobelpreis war und ihn nur wegen Interventionen nicht bekommen hat? Ist die Einrichtung von Roseggers Geburtshaus in Alpl eigentlich „echt“ – oder ist das nur eine Museumsfiktion?

 

Kuratorinnen-Führung durch die Ausstellung: Peter Rosegger. Waldheimat und Weltwandel

Freitag, 23. November 2018, 17.00 Uhr

Buchvorstellung: Hans-Peter Weingand (Historiker, Graz)

Freitag, 23. November 2018, 18.00 Uhr

Joanneum: Museum für Geschichte, Sackstraße 16, 8010 Graz

 

Eine Veranstaltung von CLIO und Museum für Geschichte

 

 


 

 

We hope to go to Palestine. Das jüdische DP-Lager Admont 1946–1949

Buchvorstellung

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges waren hunderttausende von Menschen zu Flüchtlingen geworden und auf der Suche nach einer neuen Heimat. Darunter auch viele Jüdinnen und Juden, die die nationalsozialistische Vernichtungspolitik überlebt hatten und in ihre ursprüngliche Heimat nicht mehr zurückkehren konnten oder wollten, da ihnen ihre kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen zerstört worden waren. Die Alliierten subsummierten sie alle unter dem Begriff Displaced Persons (DP´s) und kümmerten sich gemeinsam mit unterschiedlichen Hilfsorganisationen um ihre Versorgung. Tausende dieser jüdischen DP´s kamen auch in die Steiermark und wurden hier in mehreren Lagern – das größte in Admont – zwischen 1946 und 1949 betreut, ehe viele von ihnen auf Grund der Veränderungen der weltpolitischen Lage ihre Weiterreise antreten konnten.

Auf Basis von umfangreichen bislang noch nicht ausgewerteten Quellen aus österreichischen, englischen und amerikanischen Archiven konnte nun eine Lücke der steirischen Zeitgeschichtsforschung geschlossen werden. Dieses Buch wirft einen umfassenden und zugleich detaillierten Blick auf die Geschichte des DP-Lagers in Admont, seine Bewohner und Bewohnerinnen sowie auf die Interaktion mit der Umgebungsgesellschaft.

 

Heribert Macher-Kroisenbrunner (Historiker, Graz)

Mittwoch, 28. November 2018, 18.00 Uhr

GrazMuseum, Sackstraße 18, 8010 Graz

 

CLIO in Kooperation mit dem Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz

 

 


 

 

DEZEMBER

„...um alle nazistische Tätigkeit und Propaganda in Österreich zu verhindern“ – NS-Wiederbetätigung im Spiegel von Verbotsgesetz und Verwaltungsstrafrecht

Buchpräsentation im Rahmen der 20-Jahr-Feier der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz

Vor 20 Jahren wurde in Wien die Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz mit dem Ziel gegründet, mit der Erfassung und Erschließung der Akten der Staatsanwaltschaften und Gerichte die Auseinandersetzung der österreichischen Justiz mit den NS-Verbrechen zu dokumentieren, zur Sicherung dieses Teils des europäischen Rechtskulturerbes beizutragen und die historische Erfahrung in die Auseinandersetzung mit Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen der Gegenwart einzubringen. CLIO begleitet seit 15 Jahren diese Arbeit wissenschaftlich und verlegerisch mit der Herausgabe der Veröffentlichen der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz.

 

Programm:

17:30 Begrüßung

Martin Polaschek (Vizerektor der Universität Graz und Präsident der Forschungsstelle)

Moderation: Maria Berger (Kuratoriumsvorsitzende)

 

17:35 bis 18:15

20 Jahre Forschungsstelle Nachkriegsjustiz – Leistungsschau und Blick in die Zukunft

Claudia Kuretsidis-Haider und Winfried R. Garscha (Wissenschaftliche Leitung, Forschungsstelle)

 

18:15 bis 18:45 Buchvorstellung

„...um alle nazistische Tätigkeit und Propaganda in Österreich zu verhindern“ NS-Wiederbetätigung im Spiegel von Verbotsgesetz und Verwaltungsstrafrecht

Ilse Reiter-Zatloukal, Mathias Lichtenwagner, Winfried R. Garscha

 

18:45 bis 19:45 Festvortrag

Prof. Gerald Stourzh (angefragt)

 

Donnerstag, 13. Dezember 2018

Landesgericht für Strafsachen Wien (Großer Sitzungssaal), Landesgerichtsstraße 11, 1080 Wien

 

Eine Veranstaltung der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz

 

 


Rückblick

CLIO erhielt am 20. Juni 2018 den diesjährigen Bruno-Kreisky-Preis für besondere verlegerische Leistungen. Hier eine Nachlese.