CLIO Tagung
„Going East – Going South: Österreichisches Exil in Asien und Afrika“
Tagungsprogramm "Going East - Going South" als pdf-Download

19. & 20. Oktober 2012
Veranstaltungsort
ISOP, Dreihackengasse 2, 8010 Graz
Um Anmeldung wird gebeten:
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Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten waren tausende Österreicherinnen und Österreicher gezwungen, das Land zu verlassen. Dabei scheiterten viele der Flüchtlinge an den Außengrenzen des Deutschen Reiches oder an den Visabestimmungen vieler westlicher Staaten. So wurden "exotische" Destinationen in Afrika und Asien zu den letztmöglichen Zufluchtsorten für die Verfolgten aus dem Deutschen Reich. Von der Exilforschung bisher vernachlässigt widmet sich die Tagung Menschen, ihren Schicksalen, Perspektiven und Netzwerken aber auch den regionalen Aufnahmesitationen in einer kolonial geprägten Welt und in jungen Nationalstaaten Asiens und Afrikas. Heute sind manche dieser Länder selbst von einer starken Fluchtbewegung gekennzeichnet. Denn Bürgerkriege, Vertreibungen und menschenunwürdige Lebensbedingungen sind für viele Menschen Asiens und Afrikas im 21. Jahrhundert das Motiv für Flucht und Migration nach Europa. Die meisten scheitern bereits an den Außengrenzen. Jene, die es nach Europa schaffen, sind auch hier vielfach mit Rassismus und Ausbeutung konfrontiert.
PROGRAMM
Freitag, 19.10.2012
13.00 Uhr
Begrüßung und Lesung:
Heimo Halbrainer (Graz): Begrüßung
Asli Erdogan (Istanbul, "Writer in Exilee" in Graz): Lesung
14.00 bis 16.15 Uhr
Exil in Südafrika
Gabriele Anderl (Wien) Österreichisches Exil in Südafrika am Beispiel von Fred Prager Evelyn Adunka (Wien) Der Wiener jüdische Gelehrte und Rabbiner Solomon Rappaport in Südafrika Primavera Driessen Gruber (Wien) Kap der guten Hoffnung - aber für wie lange? Musik-Exil in Südafrika
Pause
16.45 bis 18.15 Uhr Exil in Ägypten
Alisa Douer (Wien) Hilde Zaloscer - eine jüdische Wissenschaftlerin aus Wien in ihrer Exilheimat Alexandria Irene Messinger (Wien) Schutz- und Scheinehen im Exilland Ägypten
Pause
19.00 Uhr Exil und Migration aus Afrika heute
Joana Adesuwa Reiterer (Wien) Endlich frei? Mit der überstandenen Flucht von Afrika nach Europa sind die schweren Zeiten für Flüchtlinge nicht vorbei. Ein persönlicher Erfahrungsbericht
21.00 Uhr Konzert: „Pascal "Papi" Lopongo & Band“
Samstag, 20.10.2012
9.00 bis 9.45 Uhr Leben in Nigeria (mit Filmbeitrag)
Albert Lichtblau (Salzburg) Von Wien nach Nkhotakota: das bewegte Leben des Norbert Abeles
10.00 bis 12.15 Uhr Exil in Britisch-Indien
Margit Franz (Graz) Exile meets Avantgarde: ExilantInnen-Kunstnetzwerke in Bombay Günther Windhager (Wien) Vom Journalisten zum islamischen Gelehrten und pakistanischen Diplomaten. Muhammad Asad (geb. Leopold Weiss) in Indien und Pakistan, 1932-1952 Siv Hackzell (Stockholm) Wahre Flucht oder inszenierte? Vier Österreicher in Indien 1938- 1949. Umar Rolf Ehrenfels Christoph Fürer Haimendorf, Wilhelm Koppers und Walther Eidlitz
Mittagspause
13.30 bis 15.45 Uhr Asiatisch-europäisches Exil in der Türkei und der Sowjetunion
Peter Pirker (Wien) Zwischen Istanbul und Nairobi: Chancen und Grenzen des Exil-Widerstands Michael Egger (Graz) „Ich habe sehr Heimweh nach Stambul“ Andreas Tietzes und Josef Dobretsbergers Exilgeschichten Hans Schafranek (Wien) Moskau - Ural - Mittelasien. Österreichische Emigranten und Emigrantinnen in der UdSSR nach 1941
Pause
16.00 bis 17.30 Uhr Exil in China und auf den Philippinen
Gerd Kaminski (Wien) Der lebende Buddha für chinesische Frauen: Dr. Jakob Rosenfeld und die anderen nach China geflüchteten österreichischen Ärzte Christine Kanzler (Wien) Transitstation Manila. Zum österreichischen Exil auf den Philippinen
17.30 bis 18.30 Uhr Zeitzeuginnengespräch "Vietnam mon amour" Moderation: Heimo Halbrainer Irma Schwartz & Silvia Machto-Frey (Wien) Unser Vater Ernst Frey: Ein Wiener Jude im Dienste Hô Chi Minhs
Rahmenprogramm: Historische Foto-Ausstellung (Margit Franz, Fredi K.) „Das andere Exil. Käthe und Walter Langhammer in Indien“
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