CLIO Herbstprogramm 2012

 

Ernst Fischer als Politiker 1945-1972

Vortrag und Diskussion

Ernst Fischer sah sich selbst nicht als Politiker, sondern vielmehr als Intellektueller. Sebastian Baryli zeigt, wie diese beiden Ebenen miteinander verzahnt waren. In seiner Person, in den theoretischen Debatten, die er führte, und in den politischen Kämpfen, die er ausgefochten hat, spiegeln sich entscheidende Abschnitte der österreichischen Zeitgeschichte wider. Vor dem Hintergrund seines persönlichen Werdeganges wird außerdem ein Panorama der Ideengeschichte der kommunistischen Bewegung entworfen.


Mag. Sebastian Baryli (Journalist und Autor, Wien)
Donnerstag, 4. Oktober 2012, 19.00 Uhr
Bildungsverein der KPÖ-Steiermark, Lagergasse 98a, 8020 Graz

CLIO in Kooperation mit dem Bildungsverein der KPÖ-Steiermark


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Ernst Fischers schriftstellerische Anfänge in Graz

Vortrag und Diskussion

Es ist heute weithin unbekannt, dass Ernst Fischer zunächst vor allem als Schriftsteller und Kritiker in Erscheinung trat, bevor er als politischer Journalist in sozialdemokratischen Zentralorganen (zunächst beim Arbeiterwillen in Graz, dann bei der Arbeiterzeitung in Wien) Bekanntheit erlangte. Jürgen Egyptien, Professor am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturgeschichte in Aachen, ist ausgewiesener Kenner der Grazer Jahre Ernst Fischers, seiner ersten Theaterstücke, Gedichte und journalistischen Arbeiten, nicht zuletzt auch des in den Zwanzigerjahren entstandenen unveröffentlichten Romanfragments.

Prof. Dr. Jürgen Egyptien (Schriftsteller und Germanist, Aachen)
Donnerstag, 11. Oktober 2012, 19.30 Uhr
Literaturhaus Graz / Elisabethstraße 30 / 8010 Graz

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Ernst Fischers Schrift „Krise der Jugend“ (1931)

und ihr Einfluss auf das Werk Jura Soyfers

Vortrag und Diskussion

Im Jahre 1931 verfasste Ernst Fischer, damals bereits herausragender Vertreter der Linken in der Sozialdemokratie, eine 130 Seiten umfassende „sozialpsychologische Studie“, wie er sie im Vorwort nannte. Konstantin Kaiser, bedeutender Forscher auf dem Gebiet der österreichischen Exil- und Widerstandsliteratur, berichtet von der Bedeutung dieser Schrift für junge österreichische Künstler und im Besonderen für das Werk Jura Soyfers, dessen Geburtstag sich im Dezember zum hundertsten Mal jährt.

Dr. Konstantin Kaiser (Schriftsteller und Exilforscher, Wien)
Dienstag, 6. November 2012, 19.30 Uhr
Literaturhaus Graz / Elisabethstraße 30 / 8010 Graz


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Ernst Fischer als Politiker 1945-1972

Vortrag und Diskussion


Ernst Fischer sah sich selbst nicht als Politiker, sondern vielmehr als Intellektueller. Sebastian Baryli zeigt, wie diese beiden Ebenen miteinander verzahnt waren. In seiner Person, in den theoretischen Debatten, die er führte, und in den politischen Kämpfen, die er ausgefochten hat, spiegeln sich entscheidende Abschnitte der österreichischen Zeitgeschichte wider. Vor dem Hintergrund seines persönlichen Werdeganges wird außerdem ein Panorama der Ideengeschichte der kommunistischen Bewegung entworfen.


Mag. Sebastian Baryli (Journalist und Autor, Wien)
Montag, 12. November 2012, 19.00 Uhr
Bildungsverein der KPÖ-Steiermark, Lagergasse 98a, 8020 Graz

CLIO in Kooperation mit dem Bildungsverein der KPÖ-Steiermark

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Zeitlebens konsequent. Hermann Langbein. Eine politische Biografie

Buchpräsentation

Hermann Langbein (1912–1995) ist weltweit als Zeitzeuge, Chronist und Analytiker von Auschwitz bekannt. Sein Buch Menschen in Auschwitz gilt als Standardwerk über die Verbrechen und Schicksale in den Konzentrations- und Vernichtungslagern. Doch das Wirken Langbeins reicht weit über Auschwitz hinaus. Als Initiator der Aktion Zeitzeugen in Schulen hat er nachhaltig die Vermittlung von Zeitgeschichte im Unterricht geprägt, als politischer Aufklärer und moralische Autorität ist er aus dem antifaschistischen Österreich nicht wegzudenken. Die Biografie zu seinem 100. Geburtstag schildert das ereignisreiche Leben dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit.

Maga. Drin. Brigitte Halbmayr (Soziologin und Politologin, Wien)
Dienstag, 13. November 2012, 19.00 Uhr
GrazMuseum / Sackstraße 18 / 8010 Graz

CLIO in Kooperation mit dem Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz

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Widerstand gegen den „Austro-Faschismus“ in der Steiermark 1933–1938

Vortrag und Diskussion

Kaum ein anderer Zeitraum österreichischer Zeitgeschichte hat ähnlich große gesellschaftspolitische Aufmerksamkeit erfahren wie die Jahre zwischen 1933 und 1938. Dennoch stellt dieser Zeitabschnitt des „austrofaschistischen Ständestaats“ in weiten Teilen ein Desiderat der Forschung dar. Ute Sonnleitner hat für die Steiermark diese Phase aufgearbeitet und widmet sich in ihrem Vortrag jenen Menschen, die sich dem Regime entgegenstellten und für ein freies Österreich kämpften.

Maga. Drin. Ute Sonnleitner (Historikerin, Graz)
Dienstag, 20. November 2012, 19.00 Uhr
GrazMuseum / Sackstraße 18 / 8010 Graz

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Widerstand – NS-Terror – Erinnern entlang der Eisenstraße

Buchpräsentation und Diskussion

Entlang der Eisenstraße sedimentierte sich der NS-Staat gewissermaßen exemplarisch auf regionalpolitischer Ebene. So gab es hier vor 1938 eine kleine jüdische Gemeinde, deren Mitglieder verfolgt, vertrieben und vielfach ermordet wurden. Hier schufteten zigtausende Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter für die Kriegsproduktion, hier wurde noch fünf vor 12 gemordet, als ungarische Jüdinnen und Juden den Präbichl passierten. Auf der anderen Seite war die Region ein Zentrum des Widerstands gegen den Nationalsozialismus, wo ab 1943 zwischen Leoben und Hieflau eine Partisanengruppe für die Wiederherstellung eines freien und unabhängigen Österreichs kämpfte. Zwischen den Polaritäten „Massenmord versus Widerstand“ findet man entlang der Eisenstraße die gesamte Bandbreite des menschlichen Handelns unter Zwangsbedingungen, vom Widerstand gegen das Regime sowie Hilfeleistungen für Opfer über Zivilcourage bis zum Mitläufertum mit der Nazi-Obrigkeit.
Neueste Forschungen dokumentieren die Vorgeschichte der Region vor 1938, Aspekte jüdischen Lebens in der Region, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, die Verfolgungen und das Massaker am Präbichl. Sie geben aber auch Auskunft, wie nach 1945 mit den Ereignissen umgangen wurde, wie erinnert wurde und ob und wie die NS-Verbrechen geahndet wurden. Zudem wird nach den „Handlungsspielräumen“ für bzw. gegen Menschenrechte, Menschenwürde und Demokratie gefragt. In einem Ergänzungsband werden darüber hinaus die Opfer des NS-Regimes (Widerstandskämpfer und -kämpferinnen, Jüdinnen und Juden, Deserteure, KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter) biografisch vorgestellt.

DDr. Werner Anzenberger, Mag. Christian Ehetreiber, Dr. Heimo Halbrainer
Dienstag, 4. Dezember 2012, 19.00 Uhr
GrazMuseum / Sackstraße 18 / 8010 Graz

CLIO in Kooperation mit der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus