OKTOBER 2008

 

Familie Salzmann – ein zweiter steirischer Heimatroman

Lesung und Gespräch

Erich Hackl liest eine Familiengeschichte, die ein Jahrhundert und drei Generationen durchmisst und sich zwischen Stainz und Bad Kreuznach, Paris und Koblenz, Ravensbrück und Graz entfaltet. Eine steirische Heimatgeschichte der anderen Art, eine Geschichte von Widerstand und Verfolgung.

Erich Hackl liest den Anfang einer Geschichte, und Hugo Salzmann erzählt sie weiter.

Dienstag, 14. Oktober 2008, 19.00 Uhr

stadtmuseumgraz, Sackstraße 18, 8010 Graz

 

 


 

Erich Herbert Schneider – ein (selbst)ironischer Zeitkritiker der 30er Jahre

Buchpräsentation und Lesung

Soldat, Vagabund, dann Landwirt und Schriftsteller – der seit Anfang der 30er Jahre in Thal bei Graz ansässige gebürtige Dresdner Erich Herbert Schneider ist innerhalb der steirischen Literatur dieser Zeit eine Ausnahmeerscheinung. Insbesondere das 1937 erstmals erschienene Erbauungsbuch für den deutschen Spießer ist ein erstaunlicher, bislang kaum wahrgenommener Solitär, eine beunruhigende Tour d’Horizon über das politische und kulturelle Wetterleuchten kurz vor dem „Anschluss“, eine betont subjektive, ironische Stellungnahme zu den Zeitläuften – dem Nationalismus, dem Antisemitismus, der Rassenideologie, der bornierten Dummheit, eine Proklamation von Europäertum, Pazifismus, Lebenszugewandtheit und Individualismus. In Gestapohaft 1938 verfasste er Gedichte aus dem Gefängnis am Paulustor, die 1946 erstmals als Buch erschien. Beide Bücher wurden nun neu aufgelegt.

Einleitung: Gerhard Fuchs und Christian Teissl

Lesung: Isabelle Supanz und Christian Ruck

Mittwoch, 15. Oktober 2008, 20.00 Uhr

Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz

 

CLIO in Kooperation mit dem Literaturhaus Graz

 

 


 

„Mit dem Tod bestraft“ Historische und rechtspolitische Aspekte zur Todesstrafe in Österreich und der Kampf um ihre weltweite Abschaffung

Vortrag und Buchpräsentation

 

Begrüßung

NR-Präsidentin Dr. Barbara Prammer

Dr. Irmtraut Karlsson (Präsidentin der Österreichischen Liga für Menschenrechte)

Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin F. Polaschek (Präsident der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz)

 

Vorstellung des Buches durch die Herausgeber/innen

Dr. Claudia Kuretsidis-Haider, Dr. Heimo Halbrainer, Dr. Elisabeth Ebner

 

 


 

 

Ohne Angst leben: Die Todesstrafe als Symptom von Krieger- und Unterdrücker-Gesellschaften

Vortrag

Univ.-Prof. Dr. Heinz Steinert (J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main und Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie Wien)

Dienstag, 21. Oktober 2008, 17.00 Uhr

Parlament, Lokal VI (Budgetsaal), Dr. Karl-Renner-Ring 3, 1010 Wien

 

 


 

Lesung und Gespräch im Rahmen der Reihe: Lebensspuren. Jüdische Geschichte(n) 1938 – 2008

Edgar Hilsenrath liest und spricht mit seinem Verleger Volker Dittrich

„Edgar Hilsenrath, 1926 in Leipzig geboren, ist – neben Jurek Becker und Peter Weiss – der große deutschsprachige Erzähler des Holocaust. Sein Ghettoroman Nacht und die Satire Der Nazi & der Friseur zählen zur Weltliteratur“ (Thomas Kraft, Financial Times.)

 

Mittwoch, 22. Oktober 2008, 20.00 Uhr

Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz

 

Eine Kooperationsveranstaltung des Literaturhauses Graz mit dem Centrum für Jüdische Studien an der Universität Graz und mit Unterstützung von CLIO.

 

 



 

 

Nazis auf der Flucht: Wie Kriegsverbrecher über Italien nach Übersee entkamen

Vortrag

Zahlreiche NS-Kriegsverbrecher entzogen sich der drohenden Strafverfolgung nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes durch Flucht nach Übersee. Als Fluchthelfer dienten vor allem internationale Organisationen wie das Rote Kreuz, das vielen ehemaligen Nationalsozialisten neue Identitäten beschaffte. Aber auch kirchliche Kreise spielten eine entscheidende Rolle bei der Flucht von Kriegsverbrechern nach Südamerika oder in arabische Staaten.

Univ.-Doz. Dr. Gerald Steinacher (Zeithistoriker und Archivar, Bozen)

Donnerstag, 23. Oktober 2008, 19.00 Uhr

stadtmuseumgraz, Sackstraße 18, 8010 Graz

 

 


 

unSichtbar – NS-Herrschaft: Widerstand und Verfolgung in der Steiermark

Präsentation des Ausstellungskatalogs

 

Montag, 27. Oktober 2008, 18.00 Uhr

Rittersaal des Landhauses, Herrengasse 16, 8010 Graz

 

 


 

Lesung im Rahmen der Reihe: Lebensspuren. Jüdische Geschichte(n) 1938 – 2008

Christoph W. Bauer liest aus Graubart Boulevard

Eine literarische Spurensuche durch die Opfer- und Tätergeschichten der NS-Zeit. Schnörkellos und leidenschaftlich zugleich begibt sich Christoph W. Bauer anhand von Originaldokumenten, Briefen und Archivmaterialien auf eine literarische Spurensuche durch die Lebens- und Leidenswege der Familie Graubart und verwebt damit zugleich zwei exemplarische Geschichten aus der jüngeren Vergangenheit Österreichs.

Ursula Krechel liest aus Shanghai fern von wo.

Shanghai am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Für Tausende Juden ist es das letzte Schlupfloch, und sie kommen, ohne Visum, aber voller Hoffnung. Ursula Krechels bewegender Roman erzählt von Menschen, die versuchen, das Überleben zu lernen.

Dienstag, 28. Oktober 2008, 20.00 Uhr

Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz

 

Eine Kooperationsveranstaltung des Literaturhauses Graz mit dem Centrum für Jüdische Studien an der Universität Graz und mit Unterstützung von CLIO.

 

 


 

Lesung und Gespräch im Rahmen der Reihe: Lebensspuren. Jüdische Geschichte(n) 1938 – 2008

Eric Sanders liest aus Emigration ins Leben und spricht mit Peter Pirker über sein Leben.

Eric Sanders Buch ist ein mit Ironie und Humor reich gewürzter, sehr persönlicher Bericht über die Metamorphosen seines Lebens – vom jüdischen Greißlersohn zum Flüchtling, vom Kuhhirten zum „agent“, vom Besatzungssoldaten zum engagierten Lehrer in London – eben über eine geglückte Emigration.

 

Mittwoch, 29. Oktober 2008, 20.00 Uhr

Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz

 

Eine Kooperationsveranstaltung des Literaturhauses Graz mit dem Centrum für Jüdische Studien an der Universität Graz und mit Unterstützung von CLIO.

 

 


 

 

Kein Kernkraftwerk in Zwentendorf!

Ausstellungseröffnung

Im Herbst 2008 jährt sich der 30. Jahrestag der Volksabstimmung über die friedliche Nutzung der Kernenergie in Österreich und die Inbetriebnahme des Kraftwerkes Zwentendorf. Zu diesem Anlass setzt sich CLIO in Kooperation mit dem Büro der Erinnerungen im Vorfeld dieses Jahrestages fotografisch und literarisch-wissenschaftliche mit der Vorgeschichte, Geschichte und Nachgeschichte der Anti-AKW-Bewegung und der Volksabstimmung über die Nutzung der Kernenergie auseinander.

Die Ausstellung „Kein Kernkraftwerk in Zwentendorf!“ präsentiert erstmalig eine umfangreiche Auswahl von zeitgenössischen bislang unpublizierten Fotografien der österreichischen Anti-Atom-Bewegung einer breiten Öffentlichkeit. Die aus den Jahren 1976 bis 1979 stammenden und von der Fotografin Sigrid Schönfelder zusammengetragenen Fotografien aus privaten Archiven dokumentieren Aktivitäten wie Demonstrationen, Kundgebungen und Feste von „innen“ aus der Sicht der Anti-AKW-AktivistInnen.

Ausstellungseröffnung mit musikalischer Begleitung von Kurt Winterstein (Musiker, Liedermacher, Autor)

 

Freitag, 31. Oktober 2008, 18.00 Uhr

Büro der Erinnerungen, Neutorgasse 45, 8010 Graz

 

Eine Kooperation von Büro der Erinnerungen und CLIO

 

 


 

NOVEMBER 2008

 

1938. Auftakt zur Shoah in Österreich. Orte - Bilder – Erinnerungen

Buchpräsentation und Vortrag

Nach 1945 fand die Erinnerung an die mehr als 65.000 österreichischen Opfer der Shoah lange Zeit kaum Eingang in das österreichische Geschichtsbewusstsein: Die Zweite Republik stellte sich selbst als „erstes Opfer“ des Nationalsozialismus dar. Den Jüdinnen und Juden, die durch das NS-Regime verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, eine Stimme zu geben, dem Gedächtnis an die Opfer der Shoah im Gedenkjahr 2008 Präsenz zu verleihen, ist ein Ziel der Publikation.

Dr. Eleonore Lappin (Historikerin, Institut für Geschichte der Juden in Österreich, St. Pölten), Dr. Michaela Raggam-Blesch (Historikerin, Wien), Dr. Dieter J. Hecht (Historiker, Wien); Dr. Heidemarie Uhl

 

Dienstag, 04. November 2008, 19.00 Uhr

stadtmuseumgraz, Sackstraße 18, 8010 Graz

In Kooperation mit erinnern.at

 

 


 

Warum wurden die Stanislaws erschossen?

Lesung

In Bocksdorf, einer kleinen Gemeinde im Südburgenland – während der NS-Zeit ein Teil der Steiermark – , gibt es am Friedhof ein Grab von zwei Polen, Stanislaw Grzanka und Stanislaw Medrek, die laut Inschrift im April 1945 ums Leben gekommen sind. Was die beiden Stanislaws nach Bocksdorf geführt hat und warum sie hier erschossen wurden, hat Martin Pollack recherchiert

 

Martin Pollack (Autor und Übersetzer)

Dienstag, 11. November 2008, 19.30 Uhr

Festsaal der Heilandskirche Graz, Kaiser-Josef-Platz, 8010 Graz

 

In Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk Steiermark

 

 


 

 

30 Jahre Zwentendorf – Und nun?

Falter Debatte mit Freda Meissner-Blau, Peter Weish, Dr. Gilbert Frizberg



Moderation: Armin Thurnher (Falter)

Mittwoch, 12. November 2008, 19.00 Uhr

Heimatsaal, Volkskundemuseum, Paulustorgasse 13, 8010 Graz

 

Eine Kooperation von Büro der Erinnerungen und CLIO

 

 


 

Friedl Dicker-Brandeis und die Kinderzeichnungen aus Theresienstadt

Vortrag

Die 1898 in Wien geborene Malerin und Zeichnerin Friedl Dicker-Brandeis war Schülerin am Weimarer Bauhaus und arbeitete als Bühnenbildnerin bei Berthold Viertel und Bert Brecht. Nach vielen Jahrzehnten des Vergessens wird neben ihrer eigenen künstlerischen Leistung, vor allem ihre Rolle als Inspiratorin der Kinderzeichnungen von Theresienstadt gewürdigt. Die 1944 in Auschwitz ermordete Künstlerin war eine Frau, die ihre Kreativität nützte, um dem geistigen Widerstand gegen Terror und Gewalt zu dienen.

 

Dr. Markus Helmut Lenhart (Kunsthistoriker, Kalsdorf)

Dienstag, 18. November 2008, 19.00 Uhr

stadtmuseumgraz, Sackstraße 18, 8010 Graz

 

 


 

 

 

DEZEMBER 2008

 

Konzert und Lesung / Lesung und Konzert

Es lesen aus dem Buch „Kein Kernkraftwerk in Zwentendorf“: Arnold (Sam) Kreditsch und Fritz Witzany

Es spielen: Beatrix Neundlinger und die Geringfügig Beschäftigten (Trio)

 

Donnerstag, 4. Dezember 2008, 19.00 Uhr

Büro der Erinnerungen, Neutorgasse 45, 8010 Graz

 

 

 


 

Ausstellung "Kein Kernkraftwerk in Zwentendorf"

Im Herbst 2008 jährt sich der 30. Jahrestag der Volksabstimmung über die friedliche Nutzung der Kernenergie in Österreich und die Inbetriebnahme des Kraftwerkes Zwentendorf. Zu diesem Anlass setzt sich CLIO in Kooperation mit dem Büro der Erinnerungen im Vorfeld dieses Jahrestages fotografisch und literarisch-wissenschaftliche mit der Vorgeschichte, Geschichte und Nachgeschichte der Anti-AKW-Bewegung und der Volksabstimmung über die Nutzung der Kernenergie auseinander.

Die Ausstellung „Kein Kernkraftwerk in Zwentendorf!“ präsentiert erstmalig eine umfangreiche Auswahl von zeitgenössischen bislang unpublizierten Fotografien der österreichischen Anti-Atom-Bewegung einer breiten Öffentlichkeit. Die aus den Jahren 1976 bis 1979 stammenden und von der Fotografin Sigrid Schönfelder zusammengetragenen Fotografien aus privaten Archiven dokumentieren Aktivitäten wie Demonstrationen, Kundgebungen und Feste von „innen“ aus der Sicht der Anti-AKW-AktivistInnen.

Büro der Erinnerungen, Neutorgasse 45, 8010 Graz

 

FOTOS der ERÖFFNUNG vom 31.10.08 finden Sie >>hier<<

 

Eine Kooperation von Büro der Erinnerungen und CLIO

 

 


 

 

Jänner 2009

„...Ich habe wirklich die Absicht, germanisches Blut zu holen, zu rauben und zu stehlen, wo ich kann...“ Geraubte Identität. Die gewaltsame „Eindeutschung“ von polnischen Kindern

Vortrag

Tausende polnische Kinder wurden aufgrund ihres „arischen“ Erscheinungsbildes von Dienststellen des Deutschen Reiches als „eindeutschungsfähig“ bewertet, gewaltsam aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und in das „Altreich“ und die „Ostmark“ deportiert. Im „Lebensborn“-Heim „Alpenland“ nahe Gmunden wurden die Jungen und Mädchen mit spezifischen „Eindeutschungsmaßnahmen“ konfrontiert. „Erfolgreiche“ „Eindeutschung“ bedeutete die Vermittlung der Kinder an deutsche und österreichische Pflegefamilien.

Wesentlicher Bestandteil des Vortrages sind Aussagen von Betroffenen, die das persönliche Empfinden des Verfahrens widerspiegeln und dem Zuhörer somit eine subjektive Sichtweise ermöglichen.

 

Dr. Ines Hopfer (Historikerin, Graz)

Dienstag, 13. Jänner 2009, 19.00 Uhr

stadtmuseumgraz, Sackstraße 18, 8010 Graz

 

 


ZeitzeugInnengespräch zu Zwentendorf

Mit Doris Pollet-Kammerlander, Erich Kitzmüller, Walter Papousek

Moderation: Heimo Halbrainer

Donnerstag, 22. Jänner 2009, 18.00 Uhr

Büro der Erinnerungen, Neutorgasse 45, 8010 Graz