Gesamtverzeichnis

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Heinz Trenczak

ZEITENBLICKE. Texte und Bilder

Hg. v.  Gerhard Fuchs.

Geb., 238 S., mit zahlr. Fotos (ISBN: 978-3-903425-13-2)

Euro 25,00

 

Heinz Trenczak ist ein Stetiger, ein stetiger Schreiber, stetiger Filmemacher, stetiger Sammler, Beobachter und Betrachter, ein Deadline-Penibler und Ermöglicher, der Mann, der den Leuchtkugelschreiber lieben lernte. Er ist „heinzig“ in der österreichischen und vor allem der Grazer Filmlandschaft. Es ist das Dreieck aus Musik, Film und Fernsehen, das den Rahmen abgibt, in dem er seine Ideen findet, schöpft und speist: ein Cellist, WDR-Fernsehredakteur und filmischer Feldforscher, der sich zu einem Heinz Trenczak vereinigt. (Peter Zach)

 


 

Heimo Halbrainer (Hg.)

Die Prenninger. Ein Beitrag zur steirischen Kultur- und Widerstandsgeschichte

Geb. 152 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN: 978-3-903425-11-8)

Euro 28,00

 

So klein die Ortschaft Prenning im Übelbachtal auch ist, in der steirischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts wie auch in der Geschichte des Widerstands spielt sie eine große Rolle. Im Landhaus der Papier- und Pappendeckelfabrik Feuerlöscher, das etwas abseits von der Fabrik in einer wunderschönen Landschaft lag, trafen sich Anna, Herbert und Lily Feuerlöscher in den 1930er-Jahren mit Vertretern der Grazer Sezession, Journalisten und Schriftstellern wie Herbert Eichholzer, Axl Leskoschek, Walter Ritter, Kurt Neumann, Anna-Lülja Simidoff u.a. Überzeugt von ihren demokratischen und sozialkritischen Einstellungen kämpften sie – zum Teil gemeinsam – politisch gegen die reaktionäre Entwicklung Österreichs und verfolgten gleichzeitig als Künstlerinnen und Künstler ihr Projekt der Moderne. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten mussten einige ins Ausland fliehen, andere blieben hier und wirkten teils führend im Widerstand. Das Buch erzählt die Geschichte dieser Menschen.


Marco Jandl

 

Erinnerungskultur an der Universität Graz nach 1945. Entwicklungen – Umbrüche – Kontroversen

Geb., 312 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN: 978-3-903425-12-5)

Euro 29,00

 

Universitäten sind Institutionen, deren Identität und Anerkennung sich vielfach aus ihrer „traditionsreichen Vergangenheit“ speisen. An der Universität Graz wurde dabei nach 1945 sehr spät damit begonnen, sich den weniger „ruhmreichen“ Aspekten der eigenen Geschichte zu stellen. Die Erinnerungspolitik der Nachkriegszeit war geprägt von Marginalisierungen der NS-Zeit, der Pflege des akademischen „Opfermythos“ und einem geistigen „Rückbruch“. ?Im vorgestellten Buch werden die Transformationen des historischen Bewusstseins an der Universität Graz nach 1945 entlang gesellschaftlicher Aufbrüche, denkmalpolitischer Kontroversen, künstlerischer Interventionen und erinnerungspolitischer Zäsuren bis in unsere „digitale“ Gegenwart diskutiert.

 


Peter Rosegger

 

Gabriel Mondfels. Ein Jugendleben. Hg. und kommentiert von Hans-Peter Weingand

Geb., 272 Seiten (ISBN: 978-3-903425-10-1)

Euro 24,00

 

Anlässlich des 180. Geburtstags von Peter Rosegger erscheint mit „Gabriel Mondfels. Ein Jugendleben“ das Erstlingswerk von Peter Rosegger. Dieses hat der steirische Dichter 1867/68 in Graz verfasst.

Kommentiert von Hans-Peter Weingand erscheint sein erstes Buch als sein letztes Buch nun auch im Buchhandel, was sein Verlag zu Roseggers Lebzeiten verboten hat, denn das Waldbauenbub-Image sollte nicht durch brutale Dorfgeschichten und seltsame Liebeskummer-Fantasien beschädigt werden. So erscheint das Buch wie ein Sammelband, in dem Rosegger verschiedene Stile ausprobiert. Der Druck folgt dem handschriftlichen Manuskript aus dem Nachlass. Auch die Covergestaltung dazu ist ein echter Rosegger.

 


 

Fred Ohenhen

Ebuwa – Eine Geschichte über Glauben, Aberglauben, Orakel und Traditionen

Geb., 248 Seiten (ISBN 978-3-903425-04-0)

Euro 25,00

 

Fred Ohenhen erzählt in diesem Buch von einer nigerianischen Frau im vorigen Jahrhundert und verdeutlicht anhand ihrer Lebensgeschichte, wie die traditionelle Gesellschaft in Nigeria – vor allem auf dem Land – funktionierte. Die Erzählung gibt Einblicke in historische Entwicklungen, in die Erziehung von Kindern in Nigeria einst und heute und die Erwartungen der Eltern an sie im Alter. Es geht aber auch um die Rolle der Dorfgemeinschaft und der erweiterten Familie ebenso wie um die Rolle der Ahnen, der Medizin- und Orakelmänner, die sowohl die Gesellschaft als Ganzes als auch individuelle Biografien mitgestalteten und prägten. Man erfährt etwas über alte Traditionen und eine Gedankenwelt, die auch heute noch der eine oder andere mit sich nimmt, wenn er seine Heimat verlässt.

 

Heimo Halbrainer

Franz Leitner. Kommunist und „Gerechter unter den Völkern“

Geb. 180 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN: 978-3-902542-98-4)

Euro 20,00

 

„Herr Leitner, wir, beide Unterzeichnende, ehemalige Häftlinge 117.029 und 117.030 im KZ Buchenwald, sind voller Dankbarkeit für Ihre bewundernswerte und erfolgreiche Arbeit im KZ Buchenwald. Wenn jemand es verdient hat von Yad Vashem geehrt zu werden, so sind es Sie, Herr Leitner.“ Das schrieben der damalige Oberrabbiner des Staates, Israel Meir-Lau, und sein Bruder, der ehemalige Botschafter des Staates Israel in den USA, Naphtali Lau-Lavie, 40 Jahre nach der Befreiung in einem Brief an Franz Leitner.

Über die Geschichte der Rettung der Kinder im KZ Buchenwald hinaus wird in dem Buch von Heimo Halbrainer das Leben des 1918 geborenen Franz Leitner von den ersten politischen Aktivitäten in den 1930er-Jahren über den Widerstand gegen Austrofaschismus und Nationalsozialismus bis hin zu seiner Tätigkeit nach 1945 als Vizebürgermeister von Wiener Neustadt und Landtagsabgeordneter in der Steiermark nachgezeichnet.

 


 

 

Franz Stephan Parteder

Liverpool – Donawitz. Gedichte aus einem halben Jahrhundert.

Mit einem Nachwort von Karl Wimmler. Geb. ca. 88 Seiten (ISBN: 978-3-903425-08-8)

Euro 12,00

Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war Franz Stephan Parteder ein bekannter Name in der Pop-Musik-Szene. Lange bevor die späteren Größen des Austropop ihre meist in Wiener Mundart vorgetragenen Hits landeten, entstanden seine Nachdichtungen von Songs der Beatles, Kinks und anderer in steirischer Mundart, die unter anderem in der Kleinen Zeitung oder der Arbeiter-Zeitung abgedruckt wurden. Anlässlich seines 75. Geburtstags wird dieser Schatz als ein Stück vergessener steirischer Literaturgeschichte erstmals in Buchform vorgestellt. Ein zweiter Teil umfasst neue auf Hochdeutsch verfasste Gedichte, die eine andere lyrische Saite des Dichters zum Klingen bringen.

 


 

Gerald Lamprecht

Muni Weinberg. Das erste Opfer des Münchner Olympia-Attentates 1972. Eine biographische Annäherung / Muni Weinberg. The First Victim of the Munich Olympics Massacre 1972. A Biographical Approach.

Brosch. 64 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN 978-3-903425-02-6)

Euro 9,00

 

Der Terroranschlag während der Olympischen Spiele 1972 in München jährt sich 2022 zum 50. Mal: In Erinnerung an die zwölf Getöteten, widmen sich Institutionen aus München, Graz und Fürstenfeldbruck jeden Monat einem Opfer, seinem Leben und seinem Schicksal.

Das Graz Museum, das Jüdisches Museum München, das NS-Dokumentationszentrum München, das Centrum für Jüdische Studien Graz, und das Jüdische Museum Wien erinnern im Dezember an Moshe (Muni) Weinberg, den Trainer des israelischen Ringerteams während der Olympischen Spiele 1972. Gerald Lamprecht macht sich auf Spurensuchen in Graz und Frohnleiten, wo die  Eltern von Moshe Weinberg lebten. Sie mussten nach der NS-Machtübernahme im März 1938 aus Graz fliehen und fanden in Palästina Zuflucht.

 

 


 

Heimo Halbrainer / Gerald Lamprecht (Hg.)

Jüdischer Gries. Eine Spurensuche.

Geb. 300 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN: 978-3-902542-94-6)

Euro 25,00

 

Das Zentrum jüdischen Lebens in Graz befindet sich seit Mitte des 19. Jahrhundert bis heute im Bezirk Gries. Hier wurde unter anderem 1892 die Synagoge errichtet, daneben das Amtshaus und eine jüdische Volksschule. Im Umfeld der Gemeinde entstanden zahlreiche karitative, religiöse und zionistische sowie gesellschaftliche Vereine. Mit dem „Anschluss“ 1938 endeten all diese Aktivitäten. Die Nationalsozialisten zerstörten die Synagoge, lösten die Israelitische Kultusgemeinde auf und vertrieben die jüdische Bevölkerung, nachdem sie zuvor im Zuge der „Arisierung“ beraubt worden war. Nur wenige kehrten nach 1945 wieder hierher zurück und beteiligten sich am Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde. Nach Jahrzehnten des Schweigens dauerte es bis Ende des 20. Jahrhunderts, ehe jüdisches Leben im Bezirk auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen und Erinnerungszeichen gesetzt wurden.

Mit Beiträgen von Matthäus Berger, Isabella Bodlos, Heimo Halbrainer, Ramona Kratochwill, Gerald Lamprecht, Michaela Lang, Barbara Lorenz, Heribert Macher-Kroisenbrunner, Oliver A. Melcher, Anna Pinz, Isabella Schmidt, Thomas Stoppacher, Maria Theußl




Heimo Halbrainer/Susanne Korbel/Gerald Lamprecht (Hg.)

Der „schwierige“ Umgang mit dem Nationalsozialismus an österreichischen Universitäten. Die Karl-Franzens-Universität Graz im Vergleich.

Geb. 536 Seiten (ISBN: 978-3-902542-74-8)

Euro 29,50

 

Im Jahr 2020 jährte sich die demokratische Reorganisation der Karl-Franzens-Universität Graz nach den Jahren des Nationalsozialismus, die mit der Vertreibung von oppositionellen und jüdischen WissenschafterInnen ebenso wie der ideologischen Gleichschaltung großer Teile der Professorenschaft einen akademischen und moralischen Niedergang brachten, zum 75. Mal. Doch während in Bezug auf die Republik Österreich und die österreichische Gesellschaft Fragen nach dem Bruch mit dem Nationalsozialismus oder der Kontinuität zum Nationalsozialismus ebenso wie der Bewertung des 8. Mai 1945 als der „Stunde Null“ kontrovers diskutiert werden bzw. wurden, blieb eine diesbezügliche Debatte innerhalb der Universität weitgehend aus. Ein Forschungsprojekt hat diese Lücke nun geschlossen und sich mit der personellen und institutionellen Neubegründung bzw. den Kontinuitäten ebenso wie mit der (Re-)Etablierung demokratischer Strukturen, die sich letztlich auch in den vermittelten Inhalten der Lehre widerspiegeln, beschäftigt. Zudem werden in diesem Band die Maßnahmen der Entnazifizierung und des Neubeginns 1945 an den einzelnen österreichischen Universitäten und Hochschulen vorgestellt.

 


 

Was bleibt!? 25 Jahre CLIO

Zusammengestellt und eingeleitet von Heimo Halbrainer

224 Seiten mit zahlr. Abb., (ISBN: 978-3-902542-99-1)

Euro 20,00

 

CLIO ist ein Vierteljahrhundert alt und hat seit seiner Gründung eine Vielzahl von Aktivitäten im kulturellen und historischen Bereich in der Steiermark, aber auch darüber hinaus, gesetzt. Dabei haben wir vielfach Neuland betreten und auch so manches bleibende Zeichen gesetzt. Das reicht von der Ausstellung über den Grazer Architekten und Widerstandskämpfer Herbert Eichholzer (1998/99), der dadurch seinen Platz im öffentlichen Gedächtnis erlangt hat, oder der Ausstellung über das jüdische Leben in Graz anlässlich der Synagogen-Übergabe (2000), oder der Ausstellung unSICHTBAR im Stadtmuseum über NS-Terror, Widerstand und Verfolgung in der Steiermark (2008/09), über Wanderungen und Rundgänge im öffentlichen Raum, über eine Vielzahl an Vortragsreihen und Tagungen, aus denen zahlreiche Sammelbände entstanden sind, bis hin zu literarischen Arbeiten vergessener und verfolgter aber auch lebender Autoren sowie wissenschaftlichen Arbeiten über verschiedenste Aspekte der Zeitgeschichte. Dies alles ist in über 100 Büchern auch dokumentiert und nachzulesen. Für einige der Bücher wie auch für unsere Verlagstätigkeit haben wir Preise und Auszeichnungen erhalten.

25 Jahre nach der Gründung ist es Zeit, einmal einen Rückblick zu wagen und zudem einen Blick drauf zu werfen „Was bleibt!“. Dies haben wir mit vielen Kooperationspartner*innen – von A bis W, von Agnes Altziebler, Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr, Werner Anzenberger, Uwe Baur, Ekaterina Degot und das Team des steirischen herbst, Sibylle Dienesch und Annette Rainer, Christian Ehetreiber, Günter Eisenhut, Elisabeth Fiedler, G.R.A.M., Tanja Gurke, Erich Hackl, Anita Hofer, Martha Keil, Günter Koberg, Helmut Konrad, Astrid Kury, Ludwig Laher, Gerald Lamprecht, Margarethe Makovec und Anton Lederer, Johannes Mindler-Steiner, Wolfgang Muchitsch, Manfred Mugrauer, Martin Polaschek, August Schmölzer, Andreas Staudinger, Christian Teissl, Erika Thümmel, Peter Uray bis Friedrich Waidacher – getan.

 


Peter Veran

Rüttelflug. An die fünfzig Gedichte. Mit Illustrationen von Denise Lackner und einem Nachwort von Christian Teissl

Geb. 88 Seiten (ISBN: 978-3-903425-07-1)

Euro 15,00

 

Von der Fülle des Daseins, von den Dingen des Lebens, den ersten und den letzten, singt Peter Veran in seinen hier versammelten Liedern, und man lauscht ihm erfreut und erstaunt, begeistert und befremdet, immer aber fasziniert und erkennt in seinem Gesang die Stimme eines Menschen, der in der Sprache den Rausch sucht, die große Ekstase und dabei zu überaus nüchternen Einsichten gelangt, der sich dahinschwinden sieht wie Schnee in der Frühlingssonne und doch zugleich ahnt: „Ich war immer/ Schon da.“

 


 

Eugen Hauber

Ich bin Photo-Amateur!“ Hg. von Bettina Habsburg-Lothringen u. Heimo Hofgartner

Geb. 120 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN 978-3-902542-32-8)

Euro 20,00

 

Der 1896 in Graz geborene Eugen Hauber erlernte ursprünglich den Beruf eines Speditionskaufmanns, den er auch mehrere Jahrzehnte ausübte, seine Leidenschaft galt jedoch schon seit den 1920er-Jahren der Fotografie. Seit 1931 Mitglied des „Clubs der Amateurphotographen Graz“ nahm er an zahlreichen Ausstellungen teil. Für seine fotografischen Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges übte er als einer der Ersten in der Steiermark das Gewerbe des Pressefotografen aus. Als „Grazer Original“ und zeitweilig „ältester Pressefotograf Österreichs“ erlangte er lokale Bekanntheit. Eugen Hauber verstarb 1987 in Graz.

Das Buch ist der Band 3 der Publikationsreihe der Multimedialen Sammlungen am Universalmuseum Joanneum und skizziert anhand von Fotografien aus sechs Jahrzehnten den fotografischen Werdegang des zu Unrecht in Vergessenheit geratene Fotografen Eugen Hauber.

 


 

Joachim Hainzl (Hg.)

Gösting einst und jetzt. Zeitzeug*innen erzählen

352 Seiten mit zahrl. Abb., (ISBN 978-3-903425-01-9)

Euro 19,00

 

Im Rahmen des Kulturjahrs Graz 2020 haben wir uns gemeinsam mit Bewohner*innen von Gösting in ihrem Bezirk umgesehen und gefragt: „Wie sehen sie ihre nähere Umgebung? Was hat sich in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten verändert und wohin hat sich die eigene Nachbarschaft entwickelt? Wie sah es früher mit dem Verkehr aus? Welche alten Gebäude und Freiräume sind verschwunden, gerade in einem Randbezirk, der in den letzten Jahrzehnten stark von Veränderungen und Urbanisierung betroffen ist? Welche Infrastruktur und Angebote sind dazu- und welche abhandengekommen? Wie lässt sich hier arbeiten und leben? Wie wohnen? Wie sah und wie sieht das gesellschaftliche Leben im Bezirk aus? Wie wirken sich allgemeine Veränderungen auf den Alltag im Bezirk aus? Wie lassen sich aus Rückblicken Erkenntnisgewinne für das zukünftige Graz gewinnen?

Die hier versammelten Zeitzeug*innenberichte erlauben detailreiche Einblicke in die Alltagsgeschichte und die vielen Veränderungen im Bezirk in den letzten rund 90 Jahren.

 


 

Karl Wimmler

Leni. Ein Leben aus unserer Nähe

Geb., 88 Seiten (ISBN 978-3-902542-95-3)

Euro 12,00

 

Wer ist behindert? Wer ist „normal“? Wie wird man behindert? In seinem neuen Buch erzählt Karl Wimmler über den Lebensweg einer Ende der 1950er Jahre in der Steiermark geborenen Frau. Diese auf einem tatsächlichen Leben beruhende Erzählung berührt viele Aspekte eines Frauenlebens, das sich vier Jahrzehnte lang auf den Schattenseiten der Gesellschaft bewegte. Sozial aus bescheidenen Verhältnissen stammend wird Leni als angeblich geistig Behinderte stigmatisiert, abgeschoben, behindert und drangsaliert; in der Schule, im Heim, an Arbeitsstellen, von Behörden. Aber nach langen Jahren der Qualen hatte sie auch Glück. Der Autor klagt nicht nur an, verweist nicht nur auf schlimme gesellschaftliche und politische Umstände, sondern beschreibt auch den letztlich doch mit Müh und Not gefundenen persönlichen Weg aus den Mühlen einer lebensfeindlichen Gesellschaft.

 

 


 

Joachim Hainzl (Hg.)

Andritz einst und jetzt. Zeitzeug*innen erzählen

144 Seiten mit zahrl. Abb., (ISBN 978-3-903425-00-2)

Vergriffen

 

Im Rahmen des Kulturjahrs Graz 2020 haben wir uns gemeinsam mit Bewohner*innen von Andritz in ihrem Bezirk umgesehen und gefragt: „Wie sehen sie ihre nähere Umgebung? Was hat sich in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten verändert und wohin hat sich die eigene Nachbarschaft entwickelt? Wie sah es früher mit dem Verkehr aus? Welche alten Gebäude und Freiräume sind verschwunden, gerade in einem Randbezirk, der in den letzten Jahrzehnten stark von Veränderungen und Urbanisierung betroffen ist? Welche Infrastruktur und Angebote sind dazu- und welche abhandengekommen? Wie lässt sich hier arbeiten und leben? Wie wohnen? Wie sah und wie sieht das gesellschaftliche Leben im Bezirk aus? Wie wirken sich allgemeine Veränderungen auf den Alltag im Bezirk aus? Wie lassen sich aus Rückblicken in die Vergangenheit Erkenntnisgewinne für das zukünftige Graz gewinnen? Die hier versammelten Zeitzeug*innenberichte erlauben detailreiche Einblicke in die Alltagsgeschichte und die vielen Veränderungen im Bezirk in den letzten rund 90 Jahren.

 

 


 

Joachim Hainzl / Maryam Mohammadi (Hg.)

Wir schaffen das! Afghanische Frauen in der Steiermark.

96 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN 978-3-903425-05-7)

Euro 11,00

 

“Wir schaffen das!“ lautet der Titel eines im Herbst 2021 im öffentlichen Raum von Graz gezeigten Fotoprojekts von Maryam Mohammadi und Joachim Hainzl.

Neben den Fotoarbeiten der portraitierten neunzehn afghanischen Steirerinnen finden sich in der Publikation Statements und biographische Berichte der nach Österreich geflüchteten Frauen sowie Beiträge von Elisabeth Fiedler, Katrin Bucher Trantow, Sophie Ederer, Daniela Grabovac und Masomah Regl.

 


 

Heimo Halbrainer

Terror und Erinnerung. NS-Institutionen und Orte des Widerstands im Bezirk Geidorf. Ein Rundgangsführer

Brosch. 48 Seiten mit zahlr. Abb. ISBN: 978-3-902542-96-0

Euro 5,00

Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 wurden auch in Graz all jene Institutionen des NS-Regimes installiert, die in Deutschland seit 1933 die gesamte Gesellschaft durchdrangen und für die Verfolgung und den Terror verantwortlich zeichneten. Ab 1938 wurden zudem neue Ämter und Behörden geschaffen, die vor allem die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung betrieben. Viele dieser Institutionen hatten prominente Adressen in der Innenstadt, viele interessanterweise aber auch im dritten Gemeindebezirk, in Geidorf. Sichtbare Spuren gibt es heute keine mehr, die ehemalige NS-Präsenz im Bezirk ist heute, 75 Jahre danach, unsichtbar. Seit einigen Jahren erinnert man sich – wenn auch verhalten – an einzelne Menschen aus dem Bezirk, die dem Regime Widerstand leisteten, mit ein paar Stolpersteinen.

Die wenigen sichtbaren, vielfach aber unsichtbaren Orte wollen wir mit unseren Rundgängen und dem Rundgangsführer in Erinnerung rufen.

 

 


 

Claudia Zerkowitz-Beiser

Meine jüdische Familie. Ihr Leben in Graz und ihre Auslöschung.

Geb., 208 Seiten mit über 300 teils farbigen Abb. ISBN 978-3-902542-91-5

Euro 25,00

Über die Vergangenheit wurde in meiner Familie nicht viel gesprochen und wenn, dann vor allem über den Urgroßvater, den Stadtbaumeister, der das Haus gebaut hat, in dem wir noch heute wohnen. Der den Kastner und die Zeremonienhalle am jüdischen Friedhof geplant hat, die 1938 im Zuge des Novemberpogroms zerstört wurde. Und natürlich über das Margaretenbad, das der Familie gehört hatte.

Gänzlich fehlten in der Familienerzählung jedoch die dunklen Seiten: die Fluchtgeschichten mehrerer Familienmitglieder sowie die Ermordung meines Großvaters im Konzentrationslager, seiner Schwestern irgendwo im Osten und die der Urgroßmutter in Theresienstadt.

Dieses Buch mit vielen Briefen und Fotos meiner Familienangehörigen, ergänzt durch umfassende Recherchen, hält nun neben der Geschichte des Aufbaus auch die Erinnerung an diesen Teil meiner Familie wach und gibt zugleich Zeugnis über ein Stück Zeitgeschichte von Graz.


 

Ernst Fettner

„Geh' du voran“ Ein Jahrhundert. Hg. v. Jana Waldhör.

Geb., 184 Seiten mit über 200 teils farbigen Abb. ISBN 978-3-902542-93-9

Euro 25,00

 

In tagebuchartigen Fotoalben dokumentierte der 1921 geborene Journalist Ernst Fettner das vergangene Jahrhundert: die Jugend im jüdischen Waisenhaus in Baden, seine Erfahrungen als Lehrling in verschiedenen Wiener Betrieben vor dem Hintergrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten und die damit verbundene Flucht nach Großbritannien, wo er schließlich auf einer Farm im Norden Schottlands landete. Dort erreichten ihn verzweifelte Briefe seiner Familie, die er in Wien zurücklassen musste und die großteils im Konzentrationslager ermordet wurde.

Er erzählt auch vom Eintritt in die Streitkräfte der britischen Armee, für die er bis zum Ende des Krieges kämpfte und von den Hoffnungen auf ein neues Österreich. Als mittlerweile junger Kommunist war Ernst Fettner fest entschlossen, nach Kriegsende nach Österreich zurückzukehren und am Wiederaufbau des Landes teilzunehmen – und zwar mit der Feder in der Hand. Er wurde Journalist, schrieb zunächst für den Volkswille in Kärnten, später für die Volksstimme in Wien und wurde später auch Präsidiumsmitglied der Journalistengewerkschaft.

 


 

Hans Veigl

Wittgensteins Cambridge. Einübung in Lebensformen.

Geb. 304 Seiten, ISBN: 978-3-902542-92-2.

Euro 25,00

 

Ludwig Wittgenstein (1889-1951) – das sind Name und Eckdaten einer Existenz, die nach Ansicht vieler die herkömmliche Philosophie grundlegend verändert hat. Man kann in ihm, so schrieb 1994 der Oxford-Professor Sir Anthony Kenny, „durchaus den größten Philosophen dieses Jahrhunderts sehen, und sein Einfluss war stark und breit, vor allem in England und Nordamerika“. Internationale Kolloquien in aller Welt, Filme, Romane, Theaterstücke, musikalische Werke und auch ein Ballett beschäftigen sich mit Leben und Werk. Österreichs höchstdotierter Wissenschaftspreis ist nach ihm benannt und mehrere Ankäufe von Wittgenstein-Manuskripten durch die Österreichische Nationalbibliothek macht diese zur zweitbedeutendsten Schriftensammlung des Philosophen nach Cambridge und noch vor Oxford. Das Buch soll in diesem Zusammenhang an die 70. Wiederkehr seines Todesdatums erinnern sowie an den Entwicklungsweg des Philosophen von seinem in Wien und an der Front des Ersten Weltkrieges verfassten Tractatus, seine Zusammenarbeit mit dem „Wiener Kreis“ wie an sein späteres Wirken in Cambridge, wo seine mittlere wie späte Philosophie entstand, ohne freilich die Bezüge zu Österreich zu verlieren.

 

 


 

Manfred Theisen

Der Koffer der Adele Kurzweil. Roman. Taschenbuch,

230 Seiten, ISBN 978-3-902542-86-1

Euro 9,50

Im Jahr 1994 wurden am Dachboden einer Polizeistation in Auvillar, 50 km nördlich von Toulouse, Koffer gefunden, die der Grazer Familie Kurzweil gehört haben, die 1938 als Juden verfolgt aus Graz haben fliehen müssen. Im Zuge der im August 1942 in ganz Frankreich durchgeführten Jagd auf Juden wurde auch die Familie Kurzweil verhaftet und ins KZ Auschwitz deportiert. Der deutsche Jugendbuchautor Manfred Theisen bettet die Geschichte der Adele in eine Rahmenhandlung ein: Die 15-jährige Mara fährt in den Ferien mit ihren Eltern nach Frankreich in das kleine Dorf Auvillar. Dort wollen Maras Eltern ein verfallenes Haus kaufen und herrichten. Mara ist davon nur mäßig begeistert, doch als die Familie das Haus besichtigt, entdeckt Mara in einer Schublade ein altes Tagebuch. Wie sich herausstellt, enthält es die Aufzeichnungen eines Jungen aus dem Jahr 1942, der über seine Liebe zu Adele Kurzweil schreibt.

 

 


 

Heimo Halbrainer

Sepp Filz. Walz, Widerstand, Wiederaufbau

Geb., 334 Seiten (ISBN 978-3-902542-80-9)

Euro 25,00

 

Am 8. Mai 1945 übernahmen die Widerstandskämpfer rund um Sepp Filz die Macht im Bezirk Leoben. Diese weithin unbekannte Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus steht auch im Mittelpunkt des Buches über Sepp Filz. Daneben gibt das Buch aber auch einen Überblick über die Geschichte von Leoben-Donawitz in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: von den sozialen und politischen Kämpfen am Vorabend des Ersten Weltkriegs und 1918/19, dem Hunger und der Not, dem Aufschwung und den Krisen der Zwischenkriegszeit, den politischen Auseinandersetzungen Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre. Es handelt aber auch davon, wie nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 Sepp Filz im Zentrum des Neubeginns im Bezirk stand und vom beginnenden Kalten Krieges.

 


 

Ljiljana Radonic: Die friedfertige Antisemitin reloaded. Weibliche Opfermythen und geschlechtsspezifische antisemitische „Schiefheilung“ (=Vorlesungen des Centrums für Jüdische Studien 12) 2. Aufl., Geb., 108 Seiten

ISBN 978-3-902542-69-4, CLIO: Graz 2020

Euro 12,00

 

Jahrzehntelang hat die „neue Frauenbewegung“ ein positives, auf den Opferstatus zentriertes Bild von „der Frau“ im Nationalsozialismus gezeichnet, was nicht selten zu einer den Holocaust verharmlosenden Argumentation führt(e). Entgegen der Tatsache, dass Frauen als KZ-Aufseherinnen oder Denunziantinnen an der antisemitischen Ausgrenzung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden mitwirkten, wurden sie in feministischen Schriften oft nur als auf die Mutterrolle reduzierte „Gebärmaschinen“ dargestellt, die „wie die Juden“ gelitten hätten – ein feministischer Fall von Täter(innen)-Opfer-Umkehr. Handelt es sich um einen spezifisch feministischen Antisemitismus, wenn Matriarchatsforscherinnen dem Judentum und seinem historischen „Ausmordungsprogramm“ die Schuld an der Zerstörung des Matriarchats geben und es als besonders patriarchale Religion imaginieren? Ist dem weiblichen Opfermythos seine Grundlage entzogen, so lässt sich auf Basis einer kritischen Theorie des Antisemitismus die Frage stellen, ob der Antisemitismus bei Frauen und Männern die gleichen Bedürfnisse befriedigt oder ob entsprechend der verschiedenen Geschlechterrollen unterschiedliche Inhalte projiziert werden. Schließlich werden aktuelle Publikationen wie Judith Butlers antizionistisches Buch "Am Scheideweg" und die Debatte um den kontrovers diskutierten Band "Beißreflexe. Kritik an queerem Aktivismus, autoritären Sehnsüchten, Sprechverboten" diskutiert.


 

Franz Fauth

Fotograf, Musiker und Bauer aus Korbin in der Weststeiermark. Herausgegeben von Heimo Hofgartner. (Publikationsreihe der Multimedialen Sammlungen 2)

Geb. 180 Seiten (ISBN: 978-3-902542-87-8)

Vergriffen

 

Der zweite Band der Publikationsreihe der Multimedialen Sammlungen des Universalmuseum Joanneum ist dem weststeirischen Fotografen Franz Fauth (1870–1947) gewidmet, einem der ersten Lichtbildner des Bezirks Deutschlandsberg.

Das von Franz Fauth hinterlassene fotografische Werk widerspiegelt die großen gesellschaftlichen Veränderungen und radikalen politischen Umbrüche der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In seine Lebens- und Wirkungszeit fallen zwei Weltkriege, der Untergang der Monarchie, die Geburt der Ersten Republik, die umkämpfte Zwischenkriegszeit, der „Anschluss“ 1938 und letztlich die Befreiung im Mai 1945. Innerhalb von 30 Jahren verließen die wehrfähigen männlichen Familienmitglieder, Freunde und Bekannten das Sulmtal, um in den Krieg zu ziehen. Viele kehrten nicht mehr, kriegsversehrt oder nach monatelanger Gefangenschaft zurück. Die Militarisierung und Uniformierung der Gesellschaft spiegeln sich in den fotografischen Aufnahmen wider: Gesichter des Stolzes und voller Siegesgewissheit treffen auf jene voller Skepsis, Angst und Ernüchterung. Der Bilderbogen spannt sich von Soldaten der k. k. Armee bis hin zu Hitlerjungen, SA-Angehörigen und letztlich Soldaten der Deutschen Wehrmacht. Die Folgen der Kriege zeigten sich nicht nur in der Abwesenheit der wehrfähigen Männer und den im Laufe der Kriege zunehmenden wirtschaftlichen Folgen. Beide Weltkriege brachten fremde Soldaten in die Heimat. Um 1915/16 waren es russische, um 1941 französische Soldaten, die als Kriegsgefangene in der Region vor allem in der Landwirtschaft Zwangsarbeit leisten mussten. Auch vom Balkan auf dem Rückzug befindliche deutsche Truppenteile machten im Bezirk Halt. 1945 kamen letztlich die Bulgaren und die jugoslawischen Partisanen bzw. Angehörige der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee als Befreier vom Hitler-Regime.

 


Daniel Hoffmann

Die Welt zerbirst!“ Ein Essay zu Uriel Birnbaums Sonettzyklus „In Gottes Krieg“, (Vorlesungen des Centrums für Jüdische Studien 14)

Geb., 178 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN: 978-3-902542-88-5)

Euro 12,00

Uriel Birnbaum, 1894 in Wien geboren, 1956 in Holland gestorben, Sohn des berühmten jüdischen Gelehrten Nathan Birnbaum, veröffentlichte 1921 den Sonettzyklus „In Gottes Krieg“, in dem er sein literarisches und zeichnerisches Talent in einem ausdrucksvollen Kunstwerk verwirklichte.

„In Gottes Krieg“ ist eine Art Tagebuch, in dem Birnbaum seine Kriegserlebnisse in der klassischen Form des Sonetts verarbeitete. Die zahlreichen Zeichnungen des Autors im Buch erinnern in der surrealen Weise, in der sie Schrecken und Ängste des Menschen im Krieg aufzeigen, an Alfred Kubins Kunst.

Daniel Hoffmanns Studie stellt in kritischer Analyse zum einen die Verbindungen zur jüdischen Tradition und zum zeitgenössischen jüdischen Diskurs über den Weltkrieg her, zum anderen deutet er „In Gottes Krieg“ als religiös-ästhetisches Programm eines eigenwilligen Künstlers.

 

 


 

Trude Philippsohn-Lang

On My Way to Adoption. My Story, Written for Elly. Erinnerungen einer Grazerin im englischen Exil 1939–1942. Hg. v. Dieter A. Binder und Gerald Lamprecht.

Geb. 332 Seiten (ISBN: 978-3-902542-81-6)

Euro 25,00

 

Im Herbst 1942 schreibt Trude Lang in Horwood House in England ihre Erfahrungen der Flucht vor den Nationalsozialisten aus Graz Anfang 1939 und der ersten Jahre in der Emigration in England nieder. Sie tut dies auf Englisch und der Titel ihres Textes On My Way to Adoption ist wie die Sprachwahl gleichsam programmatisch für ihren Willen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Leben in einer neuen Heimat zu beginnen.

Trude Lang wurde 1915 in eine großbürgerliche Grazer jüdische Familie hineingeboren. Sie maturierte in Graz und konnte nach dem „Anschluss“ 1938 ihr Geschichtestudium noch mit einer „stillen Promotion“ abschließen. Ihr Text ist ein eindringliches Zeugnis für die äußeren und inneren Schwierigkeiten, mit denen Jüdinnen und Juden auf ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten konfrontiert waren.

 


 

Peter Veran

Europäische Lese. Einhundertsechzig Gedichte. Und eines. Und ein letztes. Mit Illustrationen von Denise Lackner

Geb., 274 S. (ISBN 978-3-902542-89-2)

Euro 28,00

 

Nach seiner vielbeachteten Groteske um Engelbert Dollfuß, Plädoyer eines Märtyrers, legt der steirische Autor Peter Veran nun sein zweites Buch vor. Hier präsentiert er sich von einer völlig anderen, überraschenden Seite: als Lyriker jenseits aller lyrischen Moden und als passionierter Leser im mehrfachen Sinne des Wortes. Veran wandert durch die Haupt- und Seitentrakte einer imaginären Bibliothek, die den Geist Europas, seiner Rebellen und Außenseiter, aufbewahrt und lebendig erhält. Zugleich blättert er im Buch seines Lebens. Den Blick stets auf andere gerichtet – Zeitgenossen und Persönlichkeiten ferner Epochen, Berühmte und Verkannte, unruhige, schöpferische Geister allesamt –, schärft er sein eigenes Profil und zeichnet, in vielen Variationen, sein eigenes Bild: einmal überschwänglich, einmal melancholisch, einmal zornig, einmal zart, einmal polemisch und dann wieder leise und verhalten, einmal selbstbewusst und dann wieder voller Zweifel an sich selbst, immer aber von einer tiefen, ungebrochenen Freude am Dasein erfüllt.

Peter Veran ist das literarische Pseudonym des Juristen und Historikers Werner Anzenberger.

 


 

Franz Mikusch

Für die Freiheit Österreichs! Bei den slowenischen Partisanen und im Ersten Österreichischen Bataillon. Herausgegeben und mit einer Einleitung sowie einem Nachwort versehen von Heimo Halbrainer und Alex Mikusch.

Geb., 184 Seiten mit zahlr. Abb. ISBN: 978-3-902542-76-2

Euro 18,00

 

Als im Frühjahr 1944 Widerstandskämpfer in Kapfenberg verhaftet wurden, mussten in Graz Franz und Aurelia Mikusch untertauchen. Sie flohen zu den slowenischen Partisanen, in deren Reihen sie kämpften, ehe Aurelia Mikusch als Krankenschwester ins Spital der 31. Partisanen-Division überstellt und Franz Mikusch in die Propagandaabteilung eingegliedert wurde, wo er u.a. Flugblätter schrieb, die sich an deutsche Soldaten richteten. 1945 kamen beide in das Erste Österreichische Bataillon, in dessen Reihen sie an der Einnahme von Kocevje (Gottschee) am 3. Mai und dem Einmarsch in Ljubljana am 9. Mai 1945 beteiligt waren. Franz Mikusch führte in dieser Zeit Tagebuch und schrieb nach seiner Rückkehr mehrere Texte über seine Tätigkeit im Widerstand. Diese Beiträge, wie auch die Texte, die er in der Zeitung der Partisanen geschrieben hat, werden mit dem Tagebuch veröffentlicht und mit einer Einleitung und weiteren historischen Informationen, Bildmaterial und Dokumenten über ein beinahe vergessenes Kapitel über Österreicher, die aktiv für die Befreiung vor 75 Jahren gekämpft haben, ergänzt.

 


 

Was bewegt die Jugend? Kann die Jugend was bewegen? Jugendbewegungen in Diktatur und Demokratie. Hg. v. CLIO und erinnern.at Steiermark

70 Seiten (ISBN 978-3-902542-90-8)

Euro 5,00

 

Im Projekt „Was bewegt die Jugend? Kann die Jugend was bewegen?“ setzten sich steirische Schülerinnen und Schüler in einem offenen Dialog mit WissenschafterInnen, ExpertInnen und LehrerInnen mit Fragen auseinander, was die Jugend in diesem Jahrhundert bewegt hat bzw. was Jugendliche bewegen konnten und kann. Die Themenpalette reicht von Fragen, welche Formen des Widerstands Jugendliche während der Zeit des Nationalsozialismus ausübten, über Fragen, welche Rolle sie bei den Protesten gegen Umweltzerstörung oder in verschiedenen Demokratiebewegungen in den letzten Jahrzehnten spielten, bis hin zur Frage, welche Bedeutung unterschiedliche Musikrichtungen für Jugendbewegungen hatte und hat.

 


Hans-Peter Weingand:

 

Die KPÖ und der Februar 1934. Mit den internen Berichten der KP-Bezirksgruppen und Karten des Bundesheeres.

Geb. 256 Seiten mit zahlr. Abb. ISBN: 978-3-902542-83-0,

Euro 24,00

Über 85 Jahre nach den Kämpfen im Februar 1934 und dem Übertritt von zigtausenden SozialdemokratInnen zur KPÖ dokumentiert dieses Buch diesen Wandel und präsentiert darüber hinaus einen bisher praktisch unbekannten Quellenbestand. Diese erlauben Einblicke in die illegale KPÖ, liefern weiterführende Informationen zu lokalen Ereignissen oder zu sozialgeschichtlich interessanten Fragen.


 

Heimo Halbrainer / Gerald Lamprecht / Michaela Wolf (Hg.):

„Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Bücherverbrennungen in der Vergangenheit, Gegenwart und in der Erinnerung.

Geb. 190 Seiten, ISBN: 978-3-902542-72-4

Euro 24,00

 

Im Mai 1933 initiierten nationalsozialistische Studierende die „Aktion wider den undeutschen Geist“. Massen folgten dem Aufruf und verbrannten über 20.000 Bücher. Nach dem „Anschluss“ fanden auch in Salzburg und einigen anderen Orten Bücherverbrennungen statt. Allerorts wurde zudem zur „Säuberung der Bibliotheken“ aufgerufen; nur Universitätsbibliotheken sollten das „Gift“ aufbewahren, um die Kenntnis um dieses nicht zu verlieren. Doch „Bücher, das wissen wir, kann man nicht verbrennen“, lautete das Fazit einer Gedenkrede von Erich Kästner, der 1933 Zeuge der Bücherverbrennung in Berlin war, im Jahr 1947.

Der vorliegende Band setzt sich mit dem nationalsozialistischen Büchermord und den Säuberungen von Bibliotheken in Österreich auseinander und bettet diese sowohl in eine Vor- als auch Nachgeschichte ein.


Jüdisches Geidorf? Eine historische Spurensuche.

Hg. v. Heimo Halbrainer und Gerald Lamprecht. Brosch., 92 Seiten ISBN: 978-3-902542-85-4

Euro 7,50

 

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts konnten sich vermehrt auch Jüdinnen und Juden in Graz niederlassen und ab 1863/69 eine eigene Gemeinde gründen. Viele kamen aus den umliegenden Regionen der Habsburgermonarchie, vor allem aus Westungarn, und ließen sich zunächst in den traditionellen Zuwandererbezirken der Murvorstadt, in Lend und Gries nieder. Mit der Verankerung in Graz und dem sozialen Aufstieg setzte über die Jahre eine innerstädtische Migration von den ärmlicheren Bezirken in die bürgerlichen Bezirke Geidorf und St. Leonhard ein.

Das Buch - von Studierenden der Karl-Franzens-Universität gemeinsam mit Heimo Halbrainer und Gerald Lamprecht erarbeitet – geht der Geschichte der jüdischen BewohnerInnen von Geidorf nach und erzählt anhand einzelner Schicksale ihre Geschichte.

 


Uto Laur: Amateurfotografien zwischen 1930 und 1970.

Herausgegeben von Bettina Habsburg-Lothringen und Heimo Hofgartner. Geb. 120 Seiten ISBN: 978-3-902542-82-3

Euro 20,00

Das Buch widmet sich Uto Laur, einem in Vergessenheit geratenen Grazer Amateurfotografen und -filmer. 1904 in einem Vorort von Kursk geboren, übersiedelte Uto Laurs Familie 1907 zu den Großeltern mütterlicherseits nach Graz. Der sonntägliche Besuch des 1906 gegründeten ersten Grazer Kinos gemeinsam mit seiner Mutter hat Laurs Lebensweg entscheidend beeinflusst.

Nach einer beruflichen Odyssee als Praktikant bei der Großdeutschen Partei, in einer Bank und schließlich im Filmgeschäft begann er 1931, mit 27 Jahren, als Operateur im Ton-Kino zu arbeiten. Diesen Beruf übte er bis zu seiner Pensionierung aus. Laur beschäftigte sich darüber hinaus auch selbst mit dem Medium Film und war zudem als Amateurfotograf aktiv. Einige seiner Fotografien fanden sich ab Mitte der 1930er-Jahre auch in verschiedenen Tageszeitungen abgebildet.

 


 

Louise an Egon Zweig. Briefe einer jüdischen Frau im Ersten Weltkrieg.

Herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Dieter J. Hecht

Geb. 324 Seiten (ISBN: 978-3-902542-67-0) CLIO: Graz 2019

Euro 25,00

 

Die Briefe von Louise Zweig an ihren Ehemann Egon geben Einblicke in das Leben einer Wiener jüdischen Familie während des Ersten Weltkrieges. Eine Rarität, denn Briefe von Frauen aus dem Ersten Weltkrieg blieben im Gegensatz zu jenen von Männern selten erhalten; die meisten gingen bereits während des Kriegs verloren. Louises Briefe thematisieren die Erziehung der Kinder, die Lebensmittelversorgung und Politik sowie das Verhältnis zwischen Frau und Mann. Eine zentrale Funktion der Briefe war die Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen Heimat und Front. Mittels Feldpostbriefe und Postkarten ließ Louise ihren Mann am Familienalltag teilhaben. Sie teilte mit ihm die Sorgen über kranke Kinder und die Glücksmomente beim Zwetschkenknödelessen genauso wie ihre Meinungen zur Russischen Revolution und zum Zionismus.


Nicole Pruckermayr (Hg.) Demokratie und Frieden auf der Straße: Comrade Conrade. Ein Kunst-, Forschungs- und Friedensprojekt in Graz 2016–2019.

Geb., 256 Seiten (ISBN 978-3-902542-79-3) CLIO: Graz 2019

Euro 21,00

 

Die Conrad-von-Hötzendorf-Straße ist eine der großen Boulevards von Graz. Die Straße ist einerseits durch die hohe Dichte sowohl an demokratiepolitisch wichtigen Institutionen als auch an populären Landmarken relevant. Andererseits ist sie auch durch ihre Benennung nach dem umstrittenen k.u.k. Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf immer wieder im Fokus. Der von Nicole Pruckermayr herausgegebene Sammelband ist die fünfte und abschließende Diskursplattform des interdisziplinären Kunst-, Forschungs- und Friedensprojektes „COMRADE CONRADE. Demokratie und Frieden auf der Straße“. In Texten von 34 Autor_innen beleuchtet er die Straße aus unterschiedlichsten theoretischen Perspektiven wie Erinnerungskultur, Intersektionalität, Stadtanthropologie und zeitgenössischer Kunst.

 


 

Karl Wimmler: Menschen, Bücher, Katastrophen. Erzählungen, Anmerkungen, Einsprüche.

Geb., 194 Seiten (ISBN 978-3-902542-78-6)

Euro 18,00

Erzählung, Polemik, Gedicht. Aufgelesen vor der Haustür und in der Fremde. Geben zwei Duzend Fragmente ein Ganzes? Karl Wimmler nimmt Geschichte auch persönlich und Geschichten beim Wort. Politik erst recht. Wie schon bei seinem 2017 bei CLIO erschienenen Band „Mein Graz“ interessieren ihn auch in seinem neuen Buch die Zusammenhänge von Geschichte, Kunst, Kultur, Politik, auch Besonderheiten der medialen „Wahrheiten“. Die zwei Duzend „Erzählungen, Anmerkungen, Einsprüche“, so der Untertitel, verbinden Persönliches mit Allgemeinem, Lokales mit Globalem, Historisches mit Aktuellem. Unterschiedliche Ausgangspunkte führen den Autor beispielsweise von seinem Kindheitsort nach Auschwitz oder zu einem Oberlandesgerichtsrat nach Graz, von aufständischen k.&k.-Matrosen zu einem aktuellen steirischen Landesrat, über Stalingrad zu einem rebellischen Jugendsommer im Wien des Jahres 1976 oder mit Ernst Jandl nach Mürzzuschlag.

 


 

Georg Monogioudis: Der Vorrat. Das Wirtschaften der Menschen von der Steinzeit bis heute und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Brosch. 366 Seiten (ISBN: 978-3-902542-77-9)

Euro 22,00

Am Anfang war der Vorrat. Er war die Folge einer günstigen Konstellation im natürlichen Umfeld des Menschen und schickte die Menschheit auf eine Reise, die noch andauert. Der Vorrat änderte die Art der menschlichen Gesellschaft und bekam in ihrer Existenz und ihrer Entwicklung eine zentrale Stellung, aus der er bisher nicht wegzudenken wäre. Er trat gemeinsam mit der Menschheit in die Geschichte ein und nahm maßgeblich Einfluss auf die gesellschaftlichen Strukturen. Die Wandlungen des Vorrats betrafen seine Art, seinen Träger, die gesellschaftlichen Schichten, die über ihn verfügten – was das „Gesicht“ der jeweiligen Gesellschaft gestaltete –, und vor allem sein Ausmaß, seine Größenordnung in der Relation mit den sonstigen Daten einer Gesellschaft. Letztere, seine Größenordnung, überschritt zu unserer Zeit alle Grenzen. Eine Gesetzmäßigkeit der Natur sorgte als Folge dieser Überschreitung dafür, dass der Vorrat seine Art verlor. Seine Vorratsfunktion wuchs ins Absurde. So endete der gesellschaftliche Vorrat als pervertiertes Ergebnis einer allumfassenden Ritualisierung und steht einer dringend notwendigen weiteren Entfaltung der menschlichen Gesellschaft im Wege.

 

 


Widerstand und Verfolgung in der Steiermark. ArbeiterInnenbewegung und PartisanInnen 1938–1945.

 

Hg. vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Mit einer Einführung von Heimo Halbrainer. Bearbeitet von Elisabeth Holzinger, Manfred Mugrauer und Wolfgang Neugebauer.

Geb. 760 S., mit 150 Abb., ISBN: 978-3-902542-61-8

Euro 25,00

 

Das vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) herausgegebene Buch – der insgesamt 14. Band der Bundesländer-Edition – umfasst zwei große Teilbereiche des antifaschistischen Widerstands in der Steiermark: zum einen den Widerstand der organisierten ArbeiterInnenbewegung, also jenen von sozialistischen und kommunistischen Widerstandsgruppen, zum anderen den bewaffneten Widerstand, also jenen von PartisanInnengruppen. Im Mittelpunkt stehen hier die bewaffneten Gruppen der „Österreichischen Freiheitsfront“, dann die österreichischen Freiheitsbataillone, die 1944/45 im Rahmen der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee im Einsatz waren und denen zahlreiche steirische Kämpfer angehörten, sowie die Kampfeinsätze im Rahmen der alliierten Armeen. Ein Sonderfall des antifaschistischen Widerstands und Exils ist die Rolle von Steirerinnen und Steirern im Spanischen Bürgerkrieg. Ein dritter, kleinerer Teilbereich hat überparteiliche Widerstandsgruppen zum Gegenstand, die sich unter Einschluss von VertreterInnen der ArbeiterInnenbewegung formierten und im lokalen Rahmen agierten.

 


 

Heimo Halbrainer: „Wenn einmal die Saat aufgegangen, …“ Letzte Briefe steirischer Widerstandskämpferinnen und -kämpfer aus Todeszelle und Konzentrationslager

Geb. 360 S., mit zahl. Abb., ISBN: 978-3-902542-75-5

Euro 20,00

 

Zwischen 1938 und 1945 wurden in der Steiermark über 20.000 Menschen aus politischen Gründen von der Gestapo verhaftet. Tausende kamen in Konzentrationslager oder wurden vor ein nationalsozialistisches Gericht gestellt und hingerichtet. Bevor sie hingerichtet wurden, durften sie noch einen letzten Brief schreiben. So beendete etwa am 6. Dezember 1942 der Graz Architekt Herbert Eichholzer seinen Abschiedsbrief an den ehemaligen Sekretär der Sezession Graz, Gustav Scheiger, mit den Worten: „Wenn einmal die Saat aufgegangen, wenn unser damaliges Wollen sichtbare Früchte tragen wird, wenn das Verständnis für unsere Art auch da bei uns unten einmal anklingt, dann Gustav und Ihr anderen, denkt an Euren Herbert!“ Eichholzers Brief ist einer von über 70 Briefen und Kassibern, in denen die zum Tode verurteilten WiderstandskämpferInnen Abschied von Familie und Freunden nehmen und ihnen nicht selten bis zuletzt Trost zusprechen.

 


Heimo Halbrainer / Gerald Lamprecht / Bettina Ramp (Hg.): Wie geht Widerstand? Widerständisches Verhalten im 20. und 21. Jahrhundert

80 Seiten, ISBN: 978-3-902542-12-0

Euro 6,00

Im März 2019 gingen tausende österreichische Schülerinnen und Schuler auf die Straße, um für mehr Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit zu demonstrieren. Sie schlossen sich der Protest- und Widerstandsbewegung „Fridays for Future“ an, um gegen die ihrer Meinung nach negativen Auswirkungen der derzeitigen Wirtschafts- und Umweltpolitik zu protestieren.

Bereits seit Herbst 2018 setzten sich im Projekt „Wie geht Widerstand?“ steirische Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Lehrenden mit Fragen widerständischen Verhaltens gegen Unrecht, Gewalt und Diktatur im 20. und 21. Jahrhundert auseinander.
In einem offenen Dialog von Wissenschafter/inn/en, Expert/inn/en, Lernenden und Lehrenden wurde im Projekt den Fragen nachgegangen, was denn Widerstand sein könne, welche Handlungsspielräume der/die Einzelne in diktatorischen ebenso wie demokratischen Systemen hatte/hat, welche Formen von Widerstand es gegeben hat und gibt.
Übergeordnetes Ziel war es dabei sich stets zu fragen, welche Lehren wir als moderne, demokratische Gesellschaft ebenso wie als Einzelpersonen aus dem Widerstand im letzten Jahrhundert ziehen können. Es ging und geht somit auch darum, nach positiven Verhaltensformen von Einzelnen und Gruppen während der Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus zu fragen und diese mit gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Fragen zu verknüpfen.

 


 

Liliane Weissberg: Münzen, Hände, Noten, Finger. Berliner Hofjuden und die Erfindung einer deutschen Musikkultur. (=Vorlesungen des Centrums für Jüdische Studien 13) Geb., 104 Seiten

ISBN: 978-3-902542-71-7, CLIO: Graz 2018

Euro 12,00

 

Der wohlhabende Berliner Bankier und Geschäftsmann Daniel Itzig (1723–1799), ein Hofjude Friedrich des Großen, war ein Vertreter der Aufklärung und entschied, dass seine Töchter auch Musikunterricht erhalten sollten. Er stellte dazu zwei Hofmusiker für den Cembalo- und Kompositionsunterricht ein. Diese Hofmusiker waren Friedemann Bach und Philipp Kirnberger, ein Sohn und ein Schüler Johann Sebastian Bachs, dessen Musik nun in Itzigs Stadtpalais Einzug halten sollte. Es ist zum größten Teil den Töchtern Itzigs zu verdanken, dass Bach Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts neue Popularität erlangen sollte – in Berlin, aber auch in Wien und anderswo. Welche der Werke Bachs nun aber gespielt wurden, und wie sie gespielt wurden, sollte wiederum die deutsche Musikgeschichte prägen.

Der vorliegende Band beginnt mit einer Beschreibung des Itzigschen Hauses und konzentriert sich auf die Bach-Rezeption Sarah Levys, geb. Itzig, aber auch ihrer Nichte Lea Mendelssohn, geb. Salomon, und deren Kinder Fanny und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Er zeichnet einen Weg von den Bedingungen des Musizierens in einem traditionellen jüdischen Haus zu der Erfindung des Begriffs einer national deutschen Musikkultur.

 


 

Maria Stradner: Unsichtbare Hürden. JournalistInnen mit Migrationshintergrund in den Redaktionen österreichischer TV-Sender. (= Studien zu Medien und Gesellschaft 4). 304 S., brosch.

ISBN 978-3-902542-57-1, CLIO: Graz 2018

Euro 28,00

 

Massenmedien prägen unser Bild von Gesellschaft. Sie demonstrieren, wer zu dieser Gesellschaft „gehört“ und wer davon ausgeschlossen ist. Für die Integration ist es dementsprechend von Bedeutung, wer in den Massenmedien als AkteurIn auftritt und wer hier unsichtbar bleibt.

Die vorliegende Publikation ist die erste Studie in der österreichischen Kommunikationswissenschaft, die gezielt die Teilhabe von Personen mit Migrationshintergrund in den Redaktionen österreichischer Fernsehsender untersucht. Dabei werden nicht nur Daten über den Anteil von journalistischem Personal in den Medienhäusern vorgelegt, sondern auch eine Analyse des Umgangs mit der Zuschreibung „Migrationshintergrund“ in den Medienunternehmen und der dabei auftretenden Barrieren für RedakteurInnen mit ausländischen Wurzeln.

 


Martin Amschl: Das Rote Graz. 150 Jahre Grazer Sozialdemokratie. Geb., 328 S. mit zahlr. Abb.

ISBN: 978-3-902542-73-1, CLIO: Graz 2018

Euro 22,00

 

„Das Rote Graz“ von Martin Amschl befasst sich als erstes Buch mit der gesamten Geschichte der Grazer Sozialdemokratie. Von der Gründung des Arbeiterbildungsvereins im Jahr 1868 bis zur Gegenwart wird die sozialdemokratische Bewegung in der steirischen Landeshauptstadt untersucht. Dabei stehen sowohl parteiinterne Entwicklungen, als auch der Einfluss, den die Partei auf die Stadt Graz hatte, im Vordergrund. Die historischen Stationen beinhalten den Kampf der behördlich verfolgten sozialdemokratischen Bewegung im 19. Jahrhundert, den Aufstieg zur dominierenden Partei in der Ersten Republik, die Verfolgung durch Ständestaat und Nationalsozialismus sowie die Geschichte der Grazer SPÖ in der Zweiten Republik. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die führenden Genossinnen und Genossen gelegt. Zu diesem Zweck enthält das Buch eine umfassende Beschreibung der wichtigsten aus Graz stammenden sozialdemokratischen Mandatarinnen und Mandatare. Ergänzend zur sozialdemokratischen Geschichte bietet das Buch auch einen kompakten Überblick zur ereignisreichen Grazer Historie der letzten 150 Jahre.

 

 


 

Ágnes Havas: Mit meiner Zwillingsschwester in Auschwitz. Aus dem Ungarischen von Lukas Markl. Mit einem Nachwort von Heimo Halbrainer. Geb., ca. 180 S. mit zahlr. Abb.

ISBN: 978-3-902542-62-5, CLIO: Graz 2019

Euro 19,00

 

Àgnes Havas wurde mit ihrer Schwester Judith 1928 in Budapest als Töchter einer Angestellten und eines Lehrers für Französisch und Ungarisch geboren. Die Zwillinge wuchsen in einem Haushalt auf, in dem sie schon sehr früh mit Büchern und Bildung in Berührung kamen, übersetzte doch ihr Vater fremdsprachige Romane für den Dante Verlag aus dem Französischen, Englischen und Russischen. Ab ihrem vierten Lebensjahr lebten die Familie in einer damals kleinen westlich von Budapest gelegenen Ortschaft, in Rákosszentmihály, die heute zu Budapest gehört und ein Teil des 16. Bezirks ist. Unmittelbar nach dem Einmarsch deutscher Truppen setzte die Verfolgung der ungarischen Juden ein. Auch die Familie Havas wurde nach Auschwitz deportiert, wo die Zwillinge in die Station von Dr. Josef Mengele kamen, während der Vater und die Großmutter zu den Alten kamen und sofort ermordet wurden. Im November1944 wurden sie mit einem Transport in ein kleines Lager nach Mährisch Weißwasser gebracht, wo sie gemeinsam mit rund 300 Frauen, v.a. ungarische Jüdinnen, im Außenlagern des Konzentrationslagers Groß-Rosen für Telefunken arbeiten mussten. Da die beiden Zwillingsschwestern Deutsch sprechen und schreiben konnten, wurden sie der Qualitätskontrolle zugeteilt. Anfang Mai 1945 wurden sie schließlich von sowjetischen Truppen befreit. Gemeinsam machten sie sich auf den Heimweg nach Pest, wo sie Ende Mai nach einer mehrwöchigen schwierigen Reise ankamen und noch im Sommer maturierten und im Herbst mit dem Studium begannen.

 


Heribert Macher-Kroisenbrunner: We hope to go to Palestine. Das jüdische DP-Lager Admont 1946–1949. Geb., 176 S. mit zahlr. Abb.

 

ISBN: 978-3-902542-63-2, CLIO: Graz 2018

Euro 22,00

 

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges waren hunderttausende von Menschen zu Flüchtlingen geworden und auf der Suche nach einer neuen Heimat. Darunter auch viele Jüdinnen und Juden, die die nationalsozialistische Vernichtungspolitik überlebt hatten und in ihre ursprüngliche Heimat nicht mehr zurückkehren konnten oder wollten, da ihnen ihre kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen zerstört worden waren. Die Alliierten subsummierten sie alle unter dem Begriff Displaced Persons (DP´s) und kümmerten sich gemeinsam mit unterschiedlichen Hilfsorganisationen um ihre Versorgung. Tausende dieser jüdischen DP´s kamen auch in die Steiermark und wurden hier in mehreren Lagern – das größte in Admont – zwischen 1946 und 1949 betreut, ehe viele von ihnen auf Grund der Veränderungen der weltpolitischen Lage ihre Weiterreise antreten konnten.

Auf Basis von umfangreichen bislang noch nicht ausgewerteten Quellen aus österreichischen, englischen und amerikanischen Archiven konnte nun eine Lücke der steirischen Zeitgeschichtsforschung geschlossen werden. Dieses Buch wirft einen umfassenden und zugleich detaillierten Blick auf die Geschichte des DP-Lagers in Admont, seine Bewohner und Bewohnerinnen sowie auf die Interaktion mit der Umgebungsgesellschaft.

 

 


 

Mathias Lichtenwagner / Ilse Reiter-Zatloukal (Hg.): „... um alle nazistische Tätigkeit und Propaganda in Österreich zu verhindern“. NS-Wiederbetätigung im Spiegel von Verbotsgesetz und Verwaltungsstrafrecht. Geb. 108 S.

ISBN 978-3-902542-68-7, CLIO: Graz 2018

Euro 18,00

 

Mit Artikel 9 des Österreichischen Staatsvertrages von 1955, dem auch der Titel des Buches entnommen ist, hat sich Österreich verpflichtet, Gesetze gegen faschistische und nationalsozialistische Betätigung zu erlassen. Zu diesem Zweck ergingen das Verbotsgesetz und zwei, dieses flankierende Verwaltungsgesetze, das Abzeichengesetz und das Einführungsgesetz zu den Verwaltungsverfahrensgesetzen. Die Anwendung dieser Gesetze wirft in der Praxis aber immer wieder Fragen hinsichtlich von Zuständigkeiten, konkreter Auslegung, Abgrenzung untereinander und Doppelverfolgung auf. Auch politisch stehen diese Gesetze aufgrund der Strafhöhe, Beschränkung auf den Nationalsozialismus und Einschränkung der Meinungsfreiheit in der Öffentlichkeit zur Debatte.

Mit diesen Problemfeldern in Praxis und Theorie beschäftigte sich Anfang 2018 eine interdisziplinäre Tagung an der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät, deren Ergebnisse nun in diesem Band zusammengeführt wurden. Damit wird ein Beitrag zum besseren Verständnis jener gesetzlichen Regelungen geleistet, die einer Nachwirkung des Nationalsozialismus in Österreich Einhalt gebieten wollen.

 


 

Heimo Halbrainer (Hg.): Fliehen, schleppen und schleusen. Flucht und Fluchthilfe in der Steiermark im 20. Jahrhundert. Geb. 160 Seiten

 

ISBN 978-3-902542-53-3, CLIO: Graz 2018

Euro 18,00

 

Eines der zentralen Themen in Europa, mit denen seit Jahren auch politisches Kleingeld gewechselt wird, ist spätestens seit Sommer 2015 das des Schleppens und der Fluchthilfe. Was wir heute erleben, hat es aber im Kontext der Fluchtbewegungen des 20. Jahrhunderts immer schon gegeben. Bekannt sind dabei vor allem die Aktionen zur Rettung der von den Nationalsozialisten bedrohten Juden und Jüdinnen. Aber auch in der Zeit vor 1938 bzw. nach 1945 war das Thema der illegalen Grenzübertritte, des Schleusens und Schleppens von Bedeutung. So flohen etwa 1934 verfolgte Schutzbündler aus Österreich. Aber auch nach 1945 waren Fluchtbewegungen und das organisierte Schleusen von z.T. großen Bevölkerungsgruppen nicht vom Tisch. So organisierte etwa die jüdische Untergrundbewegung „Brichah“ die Auswanderung von jüdischen „Displaced Persons“ nach Palästina und die Durchwanderung durch die Steiermark resp. Österreich. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann aber auch eine Fluchtwelle aus den verschiedenen Ländern des Ostens und Südostens: Menschen aus Jugoslawien, Ungarn, der Tschechoslowakei usw. flohen teilweise mithilfe von Schleppern nach Österreich.
Dieses Buch widmet sich diesem organisierten bzw. individuellen Schleusen und Schleppen im 20. Jahrhundert in, aus und durch die Steiermark bzw. stellt einzelne Steirer als Fluchthelfer vor

 

 


Ljiljana Radonic: Die friedfertige Antisemitin reloaded. Weibliche Opfermythen und geschlechtsspezifische antisemitische „Schiefheilung“ (=Vorlesungen des Centrums für Jüdische Studien 12) Geb., 108 Seiten

ISBN 978-3-902542-69-4, CLIO: Graz 2018

Euro 12,00

 

Jahrzehntelang hat die „neue Frauenbewegung“ ein positives, auf den Opferstatus zentriertes Bild von „der Frau“ im Nationalsozialismus gezeichnet, was nicht selten zu einer den Holocaust verharmlosenden Argumentation führt(e). Entgegen der Tatsache, dass Frauen als KZ-Aufseherinnen oder Denunziantinnen an der antisemitischen Ausgrenzung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden mitwirkten, wurden sie in feministischen Schriften oft nur als auf die Mutterrolle reduzierte „Gebärmaschinen“ dargestellt, die „wie die Juden“ gelitten hätten – ein feministischer Fall von Täter(innen)-Opfer-Umkehr. Handelt es sich um einen spezifisch feministischen Antisemitismus, wenn Matriarchatsforscherinnen dem Judentum und seinem historischen „Ausmordungsprogramm“ die Schuld an der Zerstörung des Matriarchats geben und es als besonders patriarchale Religion imaginieren? Ist dem weiblichen Opfermythos seine Grundlage entzogen, so lässt sich auf Basis einer kritischen Theorie des Antisemitismus die Frage stellen, ob der Antisemitismus bei Frauen und Männern die gleichen Bedürfnisse befriedigt oder ob entsprechend der verschiedenen Geschlechterrollen unterschiedliche Inhalte projiziert werden. Schließlich werden aktuelle Publikationen wie Judith Butlers antizionistisches Buch "Am Scheideweg" und die Debatte um den kontrovers diskutierten Band "Beißreflexe. Kritik an queerem Aktivismus, autoritären Sehnsüchten, Sprechverboten" diskutiert.

 

 


 

Gerald Lamprecht / Bettina Ramp (Hg.):, Was will der Staat von der Schule? Bildungseinrichtungen zwischen Faschismus und Demokratie

108 Seiten, ISBN: 978-3-902542-66-3

Euro 5,00

 

Schule und Bildungseinrichtungen im Allgemeinen sind, wie man nicht zuletzt an der Geschichte des Nationalsozialismus sehen kann, Schlüsselbereiche jeder Gesellschaft. Sie sind zentral, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche im Sinne der gültigen Werte und Normen zu StaatsbürgerInnen zu erziehen. Eben diese Beziehung von Schulen bzw. Bildungseinrichtungen mit dem Staat und der Gesellschaft war der Ausgangspunkt des Ausstellungs-, Schul- und Gedenkprojektes „Was will der Staat von der Schule? Bildungseinrichtungen zwischen Faschismus und Demokratie“.

An diesem beteiligten sich sieben Jugendgruppen von steirischen Schulen. Sie befassten sich mit unterschiedlichen, die von der Geschichte der eigenen Schule während der Zeit des Nationalsozialismus bis hin zu gegenwärtig brisanten Debatten über Kreationismus oder dem Verbot der Evolutionstheorie im Unterricht reichen. Das Projekt spannt somit den Bogen von der Erinnerung an die Verfolgung und die Verfolgten bis in die Gegenwart.

 


Hans-Peter Weingand: Der unbekannte Peter Rosegger, Geb., ca. 248 Seiten

 

ISBN 978-3-902542-65-6, CLIO: Graz 2018

Euro 19,00

 

2018 jährt sich zum 175sten Mal der Geburtstag und zum 100sten Mal der Todestag von Peter Rosegger. Das Leben und Nachleben des steirischen Schriftstellers bietet jenseits seiner aktuellen Stilisierung vom „Waldbauernbub“ zum „Universalgenie" zahlreiche unbekannte Aspekte, die nur durch Sichtung von Dokumenten in seinem Nachlass bzw. in zahlreichen Archiven dokumentiert werden können. Der Bogen spannt sich dabei über Texte zum Thema Emanzipation, Antisemitismus, Katholizismus über Schilderungen ländlicher Verhältnisse im Bereich Hygiene oder Kindererziehung bis zur selbstkritischen Lebensbilanz und Todessatire.

Briefe und Zeitungsartikel offenbaren aus heutiger Sicht überraschende Wertschätzungen, penibel geführte Kassabücher dokumentieren auch den wirtschaftlichen Aufstieg Roseggers, der penibel über Straßen-Benennungen und Rosegger-Produkte Buch führt und sich über seinen Tod hinaus als Meister in der Vermarktung seines Images erweist.

Zum Nachleben zählt der weitgehend unerforschte Weg seines Geburts- bzw. Sterbehauses zu offiziellen Museen, die Frage der Authentizität dieser Schauplätze und die Auseinandersetzungen um den Verbleib seines umfangreichen schriftlichen Nachlasses.

 


 

Markus Helmut Lenhart/Birgit Scholz (Hg.): Was bleibt? Bibliothekarische NS-Provenienzforschung und der Umgang mit ihren Ergebnissen. Geb. 128 Seiten

ISBN: 978-3-902542-55-7, CLIO: Graz 2018

Euro 18,00

 

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden politisch und ‚rassisch‘ verfolgte BürgerInnen und Institutionen ihrer Besitztümer beraubt oder mussten diese fluchtbedingt zurücklassen. Darunter befanden sich nicht nur wertvolle Kunstobjekte, sondern auch Bücher und sogar ganze Bibliotheken, die auf verschiedenen Wegen – einerseits über die Gestapo, Oberfinanzprokuratur und so genannte ‚Judenauktionen‘, andererseits über Dublettentausch, ‚Geschenke‘ und Antiquariate – an öffentliche Bibliotheken gelangt sind und bis heute gelangen können.

Ziel der bibliothekarischen Provenienzforschung ist es, verfolgungsbedingt entzogenes Buchgut aus der Zeit des Nationalsozialismus ausfindig zu machen, zu dokumentieren und, wo dies möglich ist, an die Nachfahren der Enteigneten zurückzugeben.

Solange Bücher aus zweiter Hand in Umlauf sind, ist diese Arbeit niemals abgeschlossen. Doch viele bibliothekarische NS-Provenienzforschungsprojekte sind zeitlich begrenzt, so dass sich die Frage stellt, was von den sorgsam zusammengetragenen Ergebnissen übrig bleibt.

Im vorliegenden Band wird der Frage nachgegangen, wie die gewonnenen Erkenntnisse optimal bewahrt, zugänglich gehalten und verwertet werden können. Die Beiträge spannen dabei einen weiten Bogen vom Erinnerungsdiskurs über die Rekonstruktion von Sammlungen bis hin zu den technischen Dokumentations- und Recherchemöglichkeiten.

 

 


Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht, Georg Rigerl: Orte und Zeichen der Erinnerung. Erinnerungszeichen für die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg in der Steiermark. Herausgegeben vom Landtag Steiermark. Geb. 416 S. mit über 450 zahlr. Abb.

ISBN: 978-3-902542-64-9, CLIO: Graz 2018

Euro 25,00

 

Die Frage nach dem Umgang mit dem Nationalsozialismus sowie mit der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus ist bis in die Gegenwart zentral, wenn es darum geht, ein gesellschaftliches und politisches Selbstverständnis herzustellen und sich über grundsätzliche Werte und Haltungen im Zusammenleben zu verständigen. Dementsprechend ist die steirische Gedenk- und Erinnerungslandschaft ein Abbild für die politischen und gesellschaftlichen Transformationsprozesse der letzten 73 Jahre. Das vorliegende Buch dokumentiert erstmals vollständig die vielfältigen Erinnerungszeichen für die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg in der Steiermark. Es würdigt damit einerseits die Opfer und hält die Erinnerung an sie wach. Anderseits zeigt es die vielfältigen gesellschaftlichen und politischen Wandlungen im Umgang mit dem Nationalsozialismus und seinem Erbe seit dem Ende des nationalsozialistischen Unrechtsregimes auf.

 


 

 

Manfred Theisen: Der Koffer der Adele Kurzweil. Roman. Geb., 230 Seiten

ISBN 978-3-902542-59-5, CLIO: Graz 2018

Euro 17,50

Vergriffen

Im Jahr 1994 wurden am Dachboden einer Polizeistation in Auvillar, 50 km nördlich von Toulouse, Koffer gefunden, die der Grazer Familie Kurzweil gehört haben, die 1938 als Juden verfolgt aus Graz haben fliehen müssen. Im Zuge der im August 1942 in ganz Frankreich durchgeführten Jagd auf Juden wurde auch die Familie Kurzweil verhaftet und ins KZ Auschwitz deportiert. Die für die Weiterreise in die USA gepackten Koffer blieben auf dem Dachboden unbemerkt liegen. Die schließlich in den Koffern gefundenen Dokumente legten eine Spur von Montauban zurück nach Graz, wo wir uns im Jahr 2000 gemeinsam mit Grazer Jugendlichen auf Spurensuchen nach Montauban gemacht haben. Herausgekommen ist ein Buch, eine Ausstellung und ein Roman. In seinem Roman Der Koffer der Adele Kurzweil bettet der deutsche Jugendbuchautor Manfred Theisen die Geschichte der Adele in eine Rahmenhandlung ein: Die 15-jährige Mara, die gleich alt ist wie Adele, als sie nach Montauban kam, fährt in den Ferien mit ihren Eltern nach Frankreich in das kleine Dorf Auvillar. Dort wollen Maras Eltern ein verfallenes Haus kaufen und herrichten. Mara ist davon nur mäßig begeistert, doch als die Familie das Haus besichtigt, entdeckt Mara in einer Schublade ein altes Tagebuch. Wie sich herausstellt, enthält es die Aufzeichnungen eines Jungen aus dem Jahr 1942, der über seine Liebe zu Adele Kurzweil schreibt.

 

 


 

 

Ursula Vennemann im Gespräch mit Claudia Gigler: „Wir haben nur eine Welt, in der wir leben." Vorreiterin für Inklusion. Geb. 80 Seiten mit zahlr. Farbfotos.

ISBN 978-3-902542-70-0, CLIO: Graz 2017

Euro 9,50

Ein Interview mit Ursula Vennemann, Präsidentin der Lebenshilfe Graz und Umgebung – Voitsberg, über ihr Leben. Über das lebenslange Bemühen, ihrem Sohn Wolfgang den Schritt in die Selbständigkeit zu ebnen. Über stete Pionierarbeit, die in kleinen Schritten über die Grenzen von Institutionen hinaus zu großen Erfolgen führte. Und darüber, wie aus dem Ehrenamt Berufung und Beruf wurden.

 

 


 

Georg Pichler / Heimo Halbrainer (Hg.): Camaradas. Österreicherinnen und Österreicher im Spanischen Bürgerkrieg 1936–1939. 348 S. u. zahlr. Farbfotos und Dokumenten

ISBN 978-3-902542-56-4, CLIO: Graz 2017

Euro 25,00

 

80 Jahre nach Beginn des Spanischen Bürgerkriegs unternimmt das Buch den Versuch, eine Leerstelle im sozialen Gedächtnis Österreichs zu füllen und aus einer interdisziplinären Perspektive über die Teilnahme der rund 1.400 Österreicher und Österreicherinnen nachzudenken. Neue Erkenntnisse in der internationalen Aufarbeitung des Themenbereichs, die Öffnung russischer Archive und die jüngsten Forschungsergebnisse zur österreichischen Geschichte der dreißiger und vierziger Jahre erlauben es, einen neuen Blick auf das Thema zu werfen. Im Rahmen der gedächtnispolitischen Debatte um den Stellenwert des Bürgerkriegs in der spanischen und europäischen Geschichte werden Themenkomplexe wie die künstlerische und literarische Verarbeitung, der Beitrag der Frauen, Übersetzen und Dolmetschen, ideologische Aspekte innerhalb der Internationalen Brigaden oder die Teilnahme von Österreichern auf Seiten der aufständischen Generäle behandelt.

Mit Beiträgen von Werner Abel, Benito Bermejo, Günter Eisenhut, Linda Erker, Irene Filip, Joachim Gatterer, André Getreuer-Kostrouch, Erich Hackl, Heimo Halbrainer, Ernest Kostrouch, Christoph Kugler, Jakob Matscheko, Barry McLoughlin, Reinhard Müller, Georg Pichler, Karl Wimmler, Michaela Wolf.

 

 


 

Frank Stern: Filmische Visionen. Deutsch-österreichisch-jüdische Metamorphosen im israelischen Kino (=Vorlesungen des Centrums für Jüdische Studien. 11), Geb., 96 Seiten

ISBN 978-3-902542-60-1, CLIO: Graz 2017

Euro 12,00

 

Eine der ungeschriebenen Geschichten der zionistischen Migration und der Flucht aus dem Machtbereich der NS-Herrschaft ist die Entwicklung des jüdischen und israelischen Films seit den 1920er Jahren. Gab es seit dem Ersten Weltkrieg zahlreiche dokumentarische Versuche, den Aufbaus des Jishuvs, der jüdischen Ansiedlung in Palästina mit filmischen Mitteln festzuhalten und für ein jüdisches und nichtjüdisches Publikum in Europa und in Nordamerika sichtbar zu machen, so wurden erst seit den 1930er Jahren Spielfilme produziert.

Lange vor der Gründung des Staates Israel gab es einen jüdischen, einen israelischen Film, der sich mit den Erfahrungen der Pioniere, den Problemen im Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, mit dem Verhältnis von Mensch und Natur, mit ethischen Fragen und den Erinnerungen der aus Europa Geflohenen befasste.

In diesen Filmproduktionen spielten hinter und vor der Kamera die Einwanderer aus Mitteleuropa, aus Deutschland und aus Österreich eine besondere Rolle. In der formativen Periode des israelischen Films waren es vor allem die filmischen Erfahrungen, insbesondere der vertriebenen FilmkünstlerInnen, die dazu führten, dass der Begriff Jeckenoa entstand – eine Verbindung von Jekkes, deutschsprachigen Juden, und Kolnoa – hebräisch für Kino.

 


 

Karl Wimmler: Mein Graz. Ein Jahrhundert in Bruchstücken. Geb. 256 Seiten, CLIO: Graz 2017

ISBN 978-3-902542-58-8

Euro 22,00

Der Grazer Karl Wimmler trat in den letzten Jahren nicht nur als Autor von Beiträgen in den Zeitschriften „Literatur und Kritik“ oder „Zwischenwelt“ hervor, sondern veröffentlicht nun mit seinem vierten Buch „Mein Graz. Ein Jahrhundert in Bruchstücken“ ein ungewöhnliches Werk, das sich einfachen Kategorisierungen entzieht. Als „Bruchstücke“ bezeichnet er jene Zitate, Textauszüge, Kurzberichte, Interview-Auszüge und ähnliche Schnipsel mit Graz-Bezug oder von Grazerinnen und Grazern, die er für jedes Jahr von 1913 bis 2017 ausgegraben hat, um sie mit seinen Kommentaren, anderen Geschichten, Einwänden und Kritiken zu konfrontieren. Er beschreibt damit nicht nur, was „sein“ Graz ausmacht, sondern verbindet das Lokale mit dem Regionalen, dem Gesamtstaatlichen, ja der ganzen Welt. Vom Weltkriegsbeginn in Graz, den ersten weiblichen Akademikerinnen, den unter die Räder der wirtschaftlichen und politischen Krisen Gekommenen, den Widerständigen und Angepassten bis zu den Verbrechern und Berühmtheiten reicht sein Spannungsbogen. Namen wie Kaltenbrunner, Uiberreiter oder Murer fallen nicht nur, sondern sind verwoben in Geschichten, die auf weniger bekannte Kontrahenten verweisen. Aber es geht nicht nur um Geschichte, sondern auch um bildende Kunst, Literatur und Musik, um Wolfgang Bauer, Peter Handke und manche Andere aus ungewohnter Perspektive. Mehr Unbekannte als große Namen, wenn auch ein berühmter Frauenmörder nicht fehlt und auf größere Verbrechen verweist. Selbst Krankheitsdinge und Schulveranstaltungen entkommen dem Autor nicht. Dass Wimmler zuletzt die gesamte Sammlung schließlich selbstironisch mit einem anderen „Durcheinander“ in Beziehung bringt, macht den Ausklang dennoch nicht versöhnlicher.

 

„Mein Graz“ verführt, mit Einträgen zu den Jahren 1913 bis 2017, tatsächlich zur selektiven Lektüre, nur wird man, um nur ja nichts zu übersehen, beim zweiten Mal Lesen doch von vorn beginnen und nicht aufhören können, bis man das turbulente Ende mit dem Stichwort Chaos erreicht hat. Wimmler beleuchtet jedes Ereignis aus einer unvermuteten Perspektive, gleichsam von schräg unten, und zeigt dabei, wie viel Mut, Hingabe, aber auch Niedertracht es birgt. (Erich Hackl, Die Presse, Spectrum)

 


 

 

Richard Zach: Den anderen Weg gegangen. Ausgewählte Gedichte. Hg. und mit einem Nachwort von Karl Wimmler. Geb. 168 Seiten. CLIO: Graz 2017

ISBN 978-3-902542-52-6).

Euro 19,00

In einem aus der Haft geschmuggelten Kassiber schrieb der Grazer Lehrer und Autor Richard Zach im Jänner 1942: Ich bin den anderen Weg gegangen. / Verzeiht – es tut mir gar nicht leid, /obwohl es elend steht zur Zeit. – / Wird keiner um sein Leben bangen, // der weiß, wozu er es verwendet, / bedachte, was sein Glaube wiegt. / Er hat am Ende doch gesiegt, / und wenn er auf der Richtstatt endet! Der 1919 in Graz geborene Richard Zach besuchte zwischen 1934 und 1938 die Bundeslehrerbildungsanstalt am Hasnerplatz. In diese Jahre fielen auch seine ersten literarischen Texte und Widerstandsaktivitäten. Ab Herbst 1940 gab die Widerstandsgruppe um ihn die Flugschrift „Der Rote Stoßtrupp“ heraus. Am 31. Oktober 1941 wurde er gemeinsam mit anderen „wegen Verdachts, kommunistische Parolen angeschmiert zu haben“ festgenommen und am 17. August 1942 im Alter von nur 23 Jahren vom Reichskriegsgericht in Berlin zum Tode verurteilt. In Haft verfasste Zach Hunderte Gedichte, die teilweise auf abenteuerliche Weise aus der Zelle geschmuggelt wurden. 75 Jahre nach der Verurteilung zum Tode bringen wir ihn mit einer Auswahl an Gedichten wieder in Erinnerung.

"Richard Zachs Gedichte sind unerlässlich, weil sich in ihnen die Umrisse eines anderen Österreich abzeichnen, eines tapferen, großherzigen, das um Zusammenschluss bemüht ist, nicht um Vereinzelung, wo auch Platz ist für Verzweiflung, die sich nicht mit dem Gefühl von Vergeblichkeit paart. Das ist auch der Grund, warum wir Richard Zachs Gedichte lesen sollen: uns zu stärken, nicht aufzugeben." Erich Hackl

 


 

Kurt Schubert: Erlebte Geschichte. Mit Beiträgen von Bernhard Dolna und Eva Schubert. Geb. 200 Seiten mit zahlreichen Abb. Graz: CLIO 2017

ISBN: 978-3-902542-36-6

Euro 19,90

Im Jahr 2000 brachte Kurt Schubert seine Erinnerungen zu Papier. Sie erstrecken sich über sein gesamtes Leben, von der Kindheit bis zu seinen Aktivitäten zum Zeitpunkt der Niederschrift; Schwerpunkte der Erzählung sind Schuberts Studienzeit während des Zweiten Weltkrieges, die Wiedereröffnung der Universitäten Wien im Jahr 1945, Graz und Leoben in der unmittelbaren Nachkriegszeit, die Etablierung der Judaistik als selbständige Wissenschaft in Österreich und der jüdisch-christliche Dialog, den Schubert Zeit seines Lebens aktiv förderte und forderte.

Die Erinnerungen dieses bedeutenden österreichischen Judaisten, der „das Fach in Forschung und Lehre in einer umfassenden Breite vertreten hat, die heute nicht mehr erreichbar ist“, sind nicht nur für die Zeitgeschichte von großer Bedeutung, sondern auch für Judaistik und Theologie.

 


 

Gerda Eisler: „Alles, woran ich glaube, ist der Zufall.“ Eine Jugend in Graz und Tel Aviv. Hg. von Inga Fischer und mit einem Beitrag von Heimo Halbrainer. Geb. 156 Seiten. CLIO: Graz 2017

ISBN 978-3-902542-51-9

Euro 18,00

Gerda Eislers Erinnerungen spannen den Bogen von ihrer ersten Auswanderung nach Palästina 1933 bis in die jüngste Vergangenheit. So erlebt man aus der Perspektive der sechsjährigen Gerda, wie sie 1933 mit ihren Eltern und ihrem Bruder von Graz nach Tel Aviv zieht und die Familie versucht, in der Fremde Fuß zu fassen. Als 1936 der arabische Aufstand beginnt und Gerdas Schule angegriffen wird, entschließt sich die Familie, wieder nach Graz zurückzukehren. Hier erlebt Gerda die Machtübernahme der Nazis. Von den Nationalsozialisten zur Ausreise gezwungen, flieht Gerda mit ihren Eltern und ihrem Bruder 1939 erneut nach Palästina. Andere Teile der Familie können in die USA, nach Schweden oder Großbritannien fliehen. Einige Familienmitglieder wollen oder können Graz nicht verlassen und werden schließlich in die Vernichtungslager deportiert.

In Palästina heiratet Gerda einen Grazer, dient im Unabhängigkeitskrieg und beginnt ein neues Leben, ehe sie mit ihrem Mann 1969 nach Deutschland zieht. Immer wieder kehrt sie in den folgenden Jahren nach Graz und Tel Aviv zurück, zwei Orte, die ganz wesentlich ihr Leben bestimmten.

Neben der autobiografischen Geschichte von Gerda Eisler werden auch die Geschichten der jüdischen Familien Engel, Silber und Eisler in Graz vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Verfolgung, „Arisierung“, Vertreibung und Ermordung einzelner Familienangehöriger nachgezeichnet.

 


 

Ali Özbas, Joachim Hainzl, Handan Özbas (Hg.): 50 Jahre jugoslawische Gastarbeit in Österreich. CLIO: Graz 2016, 240 Seiten.

ISBN 978-3-902542-50-2

EURO 18,00

Mit dem Anwerbeabkommen 1966 wurde damit begonnen, gezielt Arbeitskräfte aus Jugoslawien anzuwerben. Das Buch dokumentiert diese Geschichte und bettet sie ein in historische Analysen. Dabei werden Hintergründe und Diskurse, Strukturen, Akteurinnen/Akteure und deren Motive ebenso behandelt wie noch heute wirksame Zuschreibungen und Reduktionen etwa im Balkanismus in der Popularmusik oder in Ausstellungskonzepten. Zudem gewährt das Buch Einblicke in die Arbeits- und Lebensbedingungen der jugoslawischen Arbeitsmigrantinnen und -migranten, wobei speziell die Migration von Frauen und die Schwierigkeiten bei der Betreuung und Bildung der Kinder behandelt wird. Indem dieses Buch einiges davon erzählt, was war, ist es ein Beitrag zur Anerkennung der Realitäten ehemaliger „Gastarbeiter“ und „Gastarbeiterinnen“ als integrativer Teil der österreichischen Nachkriegsgeschichte.

 

 


 

 

Alice Penkala: Schokolade für das Afrika-Corps. Kommentiert und mit einer Einleitung von Nadine Dobler und einem biografischen Essay von Heimo Halbrainer. Hrsg.: Heimo Halbrainer, Ursula Seeber, Veronika Zwerger. 272 S. geb., CLIO: Graz 2016.

ISBN 978-3-902542-46-5

EURO 20,00

Tanger: Internationale Zone. Seit 1923 war die marokkanische Hafenstadt neutrales Territorium, berühmt-berüchtigt für den freizügigen Umgang mit Geld, Sex und Drogen.
Anfang der 1940er Jahre setzt die Romanhandlung ein. Vordergründig handelt es sich um eine Schiebergeschichte, die Beschaffung eines riesigen Postens Schokolade für das Deutsche Afrika-Corps, das an den benachbarten Kriegsschauplätzen im Einsatz war.
Die Personen, die an dem Coup „mitnaschen“ wollen, sind satirisch überzeichnete Prototypen der damaligen Gesellschaft Tangers: der jüdisch-marokkanische Händler; der stumpfsinnnige deutsche Generalkonsul, der pädophile preußische Beamte; die britische Konsulatssekretärin, die sich von einem polnischen Emigranten aushalten läßt; dessen nervige Mutter; der Geheimdienstoffizier, der selbst ein Geheimnis hat; der drogensüchtige spanische Informant; der französische Doppelagent; die schwedische Aussteigerin mit den zerplatzten Lebensträumen. Mitten in diesem Netzwerk aus Gier und Intrige steht ein Flüchtlingspaar aus Wien.
Die Geschichte entwickelt sich in 32 Momentaufnahmen, schwungvoll und ironisch erzählt, sie bleibt bis zum Schluß spannend. Alice Penkala gelingt ein psychologisch scharf gearbeitetes Gesellschaftsporträt ihres Zufluchtslandes Marokko. Erstmals erscheint jetzt dieses Exilwerk als Buch.

 

 


 

Ernst Fischer: Neue Kunst und neue Menschen. Literarische und essayistische Texte aus seinen Grazer Jahren (1918–1927). Hrsg. und mit einem Nachwort von Jürgen Egyptien. 400 S., geb., CLIO: Graz 2016

ISBN 978-3-902542-47-2

Euro 25,00

Der Band bietet eine Auswahl aus dem frühen Schaffen des österreichischen Politikers, Schriftstellers, Kultur- und Kunsttheoretikers Ernst Fischer (1899-1972) und stellt ihn als vielseitigen Autor vor, der sich in seinen Anfängen sowohl als Erzähler, Dramatiker und Lyriker wie auch als Kunstkritiker, Kulturtheoretiker und politischer Publizist zu profilieren versuchte. Die Textbeispiele dokumentieren den Prozess von einem antibürgerlichen, anarchischen Aufbegehren gegen die geistige Enge der Provinz, das noch ganz im Zeichen einer nietzscheanisch inspirierten Revolte steht, bis hin zur Entwicklung einer bewussten politischen Parteinahme für die Arbeiterklasse auf der Basis eines emphatisch interpretierten Marxismus. Die literarischen Texte bilden zugleich ein interessantes Beispiel für die spezifische Spielart eines österreichischen Expressionismus beziehungsweise der Kombination expressionistischer Schreibverfahren mit anderen (nationalliterarischen) Traditionslinien. Ein besonderer Stellenwert kommt dabei der Edition von umfangreichen Passagen aus Fischers ungedrucktem Drama Das Schwert des Attila und seinem von ihm selbst für verschollen erklärten Roman So kann man nicht leben zu. Gerade letzterer besitzt einen erheblichen zeitgeschichtlichen Wert, da er in hohem Maße als Schlüsselroman über das Graz der ersten Hälfte der 1920er Jahre gelesen werden kann. Er liefert zum einen die Diagnose der politisch-moralischen Krise der Nachkriegszeit und unterzieht zum anderen die eigene antibürgerliche Attitüde und das Milieu eines realitätsfernen Künstlertums einer scharfen Selbstkritik.

 

 


 

 

Heinz P. Wassermann (Hg.): Urnengänge. Analysen der steirischen Gemeinde- und Landtagswahlen 2015. (Studien zu Medien und Gesellschaft 3). 372 Seiten, CLIO: Graz 2016

ISBN: 978-3-902542-49-6

Euro 29,00

„Viel Steirisches“, so der Chefredakteur der „Kleinen Zeitung“, „war nicht in dieser Wahl“, womit er sich auf das „politische Erdbeben“ (Hermann Schützenhöfer) bei den steirischen Landtagswahlen vom 31. Mai 2015 bezog. Die Parallelen zwischen den steirischen Gemeinderats- und Landtagswahlen 2015 sowie den Wahlgängen im Burgenland, in Oberösterreich und Wien bestehen darin, dass die jeweiligen Regierungsparteien in Summe verloren haben und die FPÖ bemerkenswerte Zuwächse verbuchen konnte. Das spezifisch Steirische dieses Wahljahres bestand unter anderem darin, dass die „Reformpartner“ überdurchschnittlich hohe Verluste hinnehmen mussten, die sich nicht allein mit einem allgemeinen Trend in Richtung FPÖ oder der Unzufriedenheit mit der Bundesregierung schlüssig erklären lassen. Der vorliegende Sammelband analysiert auf qualitativer und quantitativer Basis das „Steirische“ in den Wahlergebnissen.

 


 

Heimo Halbrainer/Eva Klein/Antje Senarclens de Grancy: Hilmteichstraße 24. Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer. Geb., 160 Seiten mit zahlr. Abb., CLIO:Graz 2016

ISBN:978-3-902542-25-0

Euro 24,00

Als modernes Gesamtkunstwerk und Ort eines „befreiten Wohnens“ wurde das Haus Hilmteichstraße 24 in Graz 1937 von Herbert Eichholzer entworfen und mit Stahlrohrmöbeln und Stoffen von Josef Frank eingerichtet. Im Wohnraum schuf Axl Leskoschek ein großformatiges Wandgemälde mit verschlüsselten Inhalten und Bezügen zur politischen Situation der Zeit. Das Haus war unter anderem auch ein Treffpunkt eines Kreises von Kulturschaffenden und Intellektuellen, die in Opposition zum Nationalsozialismus ihre Freiheit aufs Spiel setzten und – im Fall von Eichholzer – dafür mit ihrem Leben bezahlten.

Nach Umbauten und Renovierungen ist die ursprüngliche architektonische und künstlerische Gestalt des Hauses heute nicht mehr erkennbar. Vor dem bevorstehenden Abriss legt dieses Buch dessen architektur-, kunst- und zeithistorische Bedeutung frei.

 


 

Maria Bianca Fanta: Arbeiter der Feder. Journalistinnen und Journalisten der kommunistischen Tageszeitung „Österreichische Volksstimme“ und die Zäsuren ihrer Lebensgeschichten (1945 – 1956). 216 S., CLIO: Graz 2016

ISBN: 978-3-902542-48-9

Euro 19,00

Wer waren die Redakteurinnen und Redakteure der „Österreichischen Volksstimme“? – Die Lebensgeschichten jener österreichischen Journalistinnen und Journalisten, die die nationalsozialistische Herrschaft im Exil, im Widerstand oder in Gefangenschaft überlebt hatten und zurückkehrten um beim Aufbau der kommunistischen Presse mitzuarbeiten, sind bisher wenig bekannt. Die vorliegende Publikation erfasst und analysiert erstmals die vielfältigen Biographien jener Redaktionsmitglieder, die in der Phase zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der ersten Phase des Kalten Krieges beim Zentralorgan der Kommunistischen Partei Österreichs tätig gewesen sind. Die gruppenbiographische Studie untersucht sowohl qualitativ als auch quantitativ, welche Wendepunkte und Zäsuren das Leben der Redaktionsmitglieder beeinflussten und leistet damit einen zentralen Beitrag zur österreichischen Mediengeschichte.

 

 


 

Heimo Halbrainer/Victoria Kumar (Hg.): Kriegsende in der Steiermark 1945. Terror, Kapitulation, Besatzung, Neubeginn. 288 Seiten mit zahlr. Abb., CLIO: Graz 2015

ISBN: 978-3-902542-45-8

Euro 22,00

Im Frühjahr 1945 war die Steiermark für die letzten Wochen Kriegsschauplatz sowie ein Ort zahlreicher sogenannter „Endphaseverbrechen“ im Hinterland. Unmittelbar vor dem Ende der NS-Herrschaft wurden Hunderte politische GegnerInnen, KZ-Häftlinge, Fremdarbeiter, Flieger und Jüdinnen und Juden ermordet. Neben all dem Terror gab es in diesen letzten Wochen aber auch Widerstand gegen diese Verbrechen, wobei Steirerinnen und Steirer nicht nur Zivilcourage zeigten und gefährdete Menschen aufnahmen und versteckten, sondern auch die Zerstörungspläne der Nationalsozialisten verhinderten und Sprengladungen an Industrieanlagen und Brücken entfernten. Der Sammelband dokumentiert diese Endphase in der Steiermark und zeigt darüber hinaus Aspekte der Befreiung, der Aufarbeitung und des Neubeginns.

 


 

 

Fred Ohenhen: Ein Leben. Zwei Welten. Gebunden 272 Seiten mit zahlr. Abb., CLIO: Graz 2015

ISBN: 978-3-902542-44-1

Euro 23,90

 

Das Buch ist eine Geschichte der Flucht, des Ankommens und der Integration in Österreich. Dabei nimmt es uns mit auf eine Reise, die von der ersten Heimat in Nigeria erzählt, von der Familie und all den Menschen, die für das Leben von Fred Ohenhen wichtig waren und sind. Die Geschichte vom Verlassen des afrikanischen Kontinents und einer langen und oft schwierigen Reise nach Europa mündet in den Prozess des Ankommens in Österreich. Von bürokratischen Hürden, von Vorurteilen und Rassismen wird erzählt, insbesondere aber auch davon, sich nicht entmutigen zu lassen.

 


 

Margit Franz: Gateway India. Deutschsprachiges Exil in Indien zwischen britischer Kolonialherrschaft, Maharadschas und Gandhi. 468 Seiten, 136 Abbildungen, CLIO: Graz 2015.
ISBN: 978-3-902542-31-1

Euro 35,00


„Welch ein genialer Einfall war’s von Dir, nach Indien zu gehen!! Ich bin glücklich, Dich in Indien und damit in relativer Sicherheit zu wissen“, schrieb im Jänner 1941 Franz Werfel aus Hollywood an den Schriftsteller Willi Haas in Bombay.
Indien war zwischen 1933 und 1947 zum Exil für mehrere tausend Flüchtlinge vor dem Nationalsozialismus geworden. Das Buch Gateway India zeichnet Exilrouten und Fluchtnetzwerke sowie politische, soziale und wirtschaftliche Bedingungen für die Exilierten nach, öffnet einige wirkungsgeschichtliche Betrachtungsfelder und widmet sich der Erinnerungskultur dieses Exils.
Gateway India ist eine historische Entdeckungsreise in ein bisher unerforschtes Kapitel der Geschichte des Exils und öffnet gleichzeitig eine neue Perspektive auf den indischen Subkontinent.

Inhaltsverzeichnis

 


 

 

Heinz P. Wassermann (Hg.), Schnittflächen und Trennlinien. Politik und Medien am Beispiel Steiermark. 494 Seiten, CLIO: Graz 2015.

ISBN 978-3-902542-43-4


Euro 29,00

„Schnittflächen und Trennlinien – Politik und Medien am Beispiel Steiermark“ analysiert erstmals für ein österreichisches Bundesland systematisch Selbst- und Fremdwahrnehmungen, Befindlichkeiten und Einschätzungen der zentralen politischen und medialen Akteure auf quantitativer und qualitativer Basis. Drei, zwischen Mai 2012 und Juli 2013 unter Landtagsabgeordneten, Politikjournalisten und Pressesprechern in Parteien, Klubs und Regierungsbüros durchgeführte und ausgewertete Online-Umfragen werden durch 27 Interviews mit derzeit aktiven (u. a. Claudia Klimt-Weithaler, Claudia Gigler und Josefa Umundum) sowie nicht mehr aktiven (u. a. Walter Kröpfl, Josef Riedler und Herwig Hösele) prominenten und profilierten Protagonisten aus Landespolitik, Politikjournalismus und Politik-PR ergänzt. Die in den Interviews behandelten Themen decken den Zeitraum seit Mitte der 1960er Jahre ab und leisten einen wesentlichen Beitrag für die steirische Zeitgeschichte aus einer Perspektive, die in einschlägigen Publikationen – wenn überhaupt – nur am Rande thematisiert wird.

 


 

Helmut Spielmann: Shanghai – Eine Jugend im Exil. Hg. v. Gerald Lamprecht und Ingeborg Radimsky. Geb. 240 Seiten, CLIO: Graz 2015
ISBN 978-3-902542-41-0

Euro 18,00

Mit dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland beginnen auch für die Grazer jüdische Familie Spielmann Jahre der Furcht, Verfolgung, Beraubung und Vertreibung. Nach dem Ausschluss aus der Gesellschaft und einer Inhaftierung in Dachau im November und Dezember 1938 wird im Frühjahr 1939 Shanghai zur letzten Zufluchtsstätte. Rudolf, Paula und der achtjährige Helmut treten im Februar 1939 von Genua aus die Schiffsreise ins „exotische“ Exil an.
Shanghai, eine internationale Millionenmetropole, stellt die Grazer Familie vor viele Herausforderungen: Die fremde Kultur schafft Unsicherheiten und die unwirtlichen und extremen Lebensbedingungen mit schlechter Versorgung und vielen Krankheiten stellen ebenso eine Bedrohung dar wie die sich verschärfende japanische Besatzungspolitik. Diese mündet 1943 in die Gründung eines Ghettos, in dem die jüdischen Flüchtlinge auf engstem Raum zusammengepfercht werden.
Helmut Spielmann, der all das als Kind erlebt hat und für den Shanghai lebensbestimmend wurde, schrieb 1988 seine Kindheits- und Jugenderinnerungen nieder. In diesem Buch sind sie nun einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich und geben Einblick in das berührende Schicksal eines jüdischen Flüchtlingskindes in der asiatischen Metropole Shanghai.




 

Heimo Halbrainer: Lager Wagna 1914 – 1963. Die zeitweise drittgrößte Stadt der Steiermark. 160 Seiten mit zahlr. Abb., CLIO: Graz 2015
ISBN: 978-3-902542-29-8

Euro 9,90

Vergriffen

Im Jahr 1916 schrieb Peter Rosegger in seinem Heimgarten: „Die drittgrößte Stadt in der Steiermark ist kaum über ein Jahr alt. Aber sie hat an Einwohnerzahl Leoben, Bruck, Cilli bereits überflügelt. Sie steht nächst Leibnitz an der Sulm, in einer schönen, fruchtbaren Gegend. Sie wurde erbaut für fremde Kriegsflüchtlinge.“ Diese Lagerstadt war Wagna, wo zunächst rund 15.000 Flüchtlinge aus Galizien und ab Sommer 1915 über 20.000 Flüchtlinge aus Friaul und Istrien lebten. Mit dem Ende der Monarchie 1918 kamen neue Flüchtlinge nach Wagna – deutschsprachige Arbeiter, Angestellte und Beamte aus der Untersteiermark, das nun zu Jugoslawien gehörte.
Nachdem viele von ihnen in Wagna ein neues Zuhause gefunden hatten, musste 1940 erneut innerhalb kürzester Zeit auf dem ehemaligen Gelände der Lagerstadt ein Barackenlager aufgebaut werden, in das zunächst Umsiedler aus der Südbukowina und danach Kriegsgefangene kamen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg und neuen Vertreibungen fanden sich hier wieder Flüchtlinge: Diesmal waren es jüdische Displaced Persons, jugoslawische Flüchtlinge und Volksdeutsche, die aus Jugoslawien vertrieben worden waren und die vielfach nach einem mühsamen Weg in Wagna und Umgebung integriert wurden.
Der wechselhaften Geschichte dieser Lagerstadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner geht das Buch „Lager Wagna 1914 – 1963. Die zeitweise drittgrößte Stadt der Steiermark“ nach.



 


Heimo Halbrainer, „Sei nicht böse, dass ich im Kerker sterben muss.“ Die Opfer der NS-Justiz in Graz 1938 bis 1945. Ein Gedenkbuch. Geb. 384 Seiten mit rund 200 Abb., CLIO: Graz 2014


ISBN 978-3-902542-14-4

Euro 25,00

Das Rechtsverständnis während der Zeit des Nationalsozialismus lautete „Recht ist, was dem Volke nützt“. Daher wurde jede Form der politischen Abweichung und Auflehnung, ja selbst die Solidarität mit den Familien von politisch Verfolgten von Sondergerichten geahndet. Weit mehr als 1.000 Urteile ergingen deshalb in Graz, über 200 davon waren Todesurteile. Allein zwischen August 1943 und März 1945 wurden im Landesgericht Graz 106 Männer und Frauen hingerichtet, da sie im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv waren, nicht mehr an den „Endsieg“ geglaubt hatten oder desertiert waren, wie etwa der aus Maribor / Marburg stammende Franc Pen, für den derzeit ein Seligsprechungsverfahren läuft. Neben den in Graz Hingerichteten wurden noch weitere 70 Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt, von denen bis August 1943 61 in Wien exekutiert wurden.
Das Buch bietet nicht nur einen Überblick über die NS-Justiz in der Steiermark, es skizziert auch den Widerstand von jenen Männern und Frauen, die wegen ihres Kampfes gegen das Regime zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden. In über 170 Lebensgeschichten wird ein papierenes Denkmal für jene geschaffen, die aus politischen Gründen vom Regime ermordet wurden. Neben Fotos und Dokumenten finden sich auch zahlreiche Briefe, welche die Verurteilten wenige Minuten vor der Hinrichtung an ihre Angehörigen geschrieben haben. Das Buch schildert aber auch, wie nach der Befreiung mit den Opfern dieser NS-Justiz umgegangen wurde und es zeigt, wie an diese Opfer erinnert wird.

 


 

Herta Reich: Zwei Tage Zeit. Flucht, Vertreibung und die Spuren jüdischen Lebens in Mürzzuschlag. Hg. v. Heimo Gruber und Heimo Halbrainer. Geb. 212 Seiten mit zahlr. Abb., CLIO: Graz 2014
ISBN 978-3-902542-37-3


Euro 15,00

Herta Reich kam 1917 als Kind einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Mürzzuschlag zur Welt. Bald nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich wurde sie von der Gestapo gezwungen, Mürzzuschlag zu verlassen. Nach einem ersten Fluchtversuch nach Belgien verließ sie im Herbst 1939 mit etwa 1000 weiteren österreichischen Jüdinnen und Juden auf Donauschiffen Wien, um sich vor den Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen. Das Ziel ihrer Flucht war Palästina. Doch der Transport erreichte im Dezember 1939 nur den kleinen serbischen Donauhafen Kladovo. Erst fast ein Jahr nach dem Beginn der Flucht konnte die Reise fortgesetzt werden. Doch die Fahrt ging wieder stromaufwärts nach Šabac, wo die Flüchtlinge nach dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien im April 1941 in die Hände der Nationalsozialisten fielen. Herta und ihr Mann Romek Reich gehörten zu den wenigen, die den Nationalsozialisten entkommen konnten, während alle Männer als Geisel für getötete Soldaten erschossen und die Frauen und Kinder in der Nähe von Belgrad vergast wurden. Nach einer abenteuerlichen Flucht über Italien gelangte sie sechs Jahre nach der Abreise in Wien nach Palästina. In „Zwei Tage Zeit“ schildert sie diese Flucht.
Daneben handelt dieses Buch aber auch vom bescheidenen jüdischen Leben in Mürzzuschlag im 19. und 20. Jahrhundert, vom Antisemitismus, den „Arisierungen“ und der Verfolgung der Mürzzuschlager Jüdinnen und Juden.

 


 

Fritz Kolb, Leben in der Retorte. Als österreichischer Alpinist in indischen Internierungslagern. Hg. v. Karl Wimmler und Margit Franz. Mit einem Geleitwort von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer. Geb. 280 Seiten mit zahlr. Abb.
ISBN 978-3-902542-42-7


Euro 18,00

Fritz Kolb (1902–1983) war ein engagierter Reformpädagoge, Psychologe, Lehrer und Erzieher des Roten Wien. Im Sommer 1939 brechen der Naturfreunde-Alpinist Kolb und sein Wiener Kollege Ludwig Krenek zusammen mit britischen Freunden zu einer Himalaya-Expedition auf. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, vor 75 Jahren, werden sie von den Briten als „feindliche Ausländer“ in vier verschiedenen Internierungslagern festgehalten. In „Leben in der Retorte“ schildert der überzeugte Antifaschist Kolb diese viereinhalb Jahre im Kreise seiner meist nationalsozialistisch gesinnten Mitinternierten.
Mit diesen Erinnerungen liefert Fritz Kolb ein historisch, politikwissenschaftliches wie psychologisch einzigartiges Dokument, das die seelischen Auswirkungen jahrelanger Internierung bei ungewissem Kriegsverlauf unverblümt offenbart und dabei tiefst menschlich berührt.

 


 

Werner Anzenberger / Heimo Halbrainer (Hg.), „Unrecht im Sinne des Rechtsstaates“ – Die Steiermark im Austrofaschismus. 304 Seiten, CLIO: Graz 2014

ISBN 978-3-902542-14-1

Euro 15,00

Die österreichische Diktatur 1933 bis 1938 ist in den letzten Jahren wieder vermehrt in den Blickpunkt der zeitgeschichtlichen Forschung gerückt. Anlässlich des 80. Jahrestages der Februarkämpfe 1934 fand in Graz und Bruck an der Mur eine Tagung statt, bei der neueste Arbeiten zu unterschiedlichen Aspekten des austrofaschistischen Regimes diskutiert wurden. Neben allgemeinen Fragen, finden sich in diesem Sammelband vor allem regionalgeschichtliche Aspekt zum Austrofaschismus in der Steiermark und dem Umgang damit nach 1945.

 

 


 

 

Margit Franz / Heimo Halbrainer (Hg.), Going East - Going South. Österreichisches Exil in Asien und Afrika, 704 Seiten mit zahlr. Abb., CLIO: Graz 2014

ISBN: 978-3-902542-34-2

Euro 39,00

Wenn wir heute die Worte Flucht, Vertreibung, Asien und Afrika hören, haben wir zumeist ein sehr klares Bild vor Augen. Menschen aus diesen beiden Kontinenten müssen auf Grund von Bürgerkriegen, Vertreibungen und menschenunwürdigen Lebensbedingungen fliehen und versuchen nach Europa zu gelangen. Vor über 75 Jahren war die Fluchtrichtung noch eine andere: Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 waren zehntausende Österreicherinnen und Österreicher gezwungen, das Land zu verlassen. Dabei scheiterten viele an den Ausreisebedingungen des Deutschen Reiches sowie an den Visa- und Einreisebestimmungen vieler westlicher Staaten. So wurden vielfach Destinationen in Afrika und Asien zu den letztmöglichen Zufluchtsorten für die Verfolgten aus dem Deutschen Reich.
Das Buch zeichnet eine neue Landkarte des Exils. Über kontinentale und ideologische Grenzen hinweg wird das Exil in Afrika und Asien von unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: wissenschaftliche Analysen, Biografien, Erfahrungsberichte, autobiografische Erinnerungen, Karten, ein flüchtlingspolitischer Überblick über die Aufnahmegesellschaften, historische Fotos, Dokumente und zeitgenössische Einschätzungen.

 


 

Heimo Halbrainer, Ursula Vennemann (Hg.) Es war nicht immer so. Leben mit Behinderung in der Steiermark zwischen Vernichtung und Selbstbestimmung 1938 bis heute. 240 Seiten mit zahlr. Abb., CLIO: Graz 2014

ISBN: 978-3-902542-40-3

Euro 15,00

Über 2.000 Steirerinnen und Steirer wurden während der NS-Zeit ermordet, weil sie psychisch krank oder behindert waren, als aufsässig, erblich belastet oder einfach verrückt galten. Sie wurden von der Grazer Anstalt „Am Feldhof“ und seinen Zweigstellen sowie den Siechenanstalten in Knittelfeld oder Kindberg ins oberösterreichische Schloss Hartheim transportiert und dort ermordet. Nach dem Ende der NS-Herrschaft wurden diese Verbrechen rasch vergessen, verdrängt und tabuisiert. Die ideologischen Grundlagen für diese Morde, die ihren Ursprung bereits im 19. Jahrhundert hatten, die Rassenhygiene und die Höherzüchtungsphantasien, sind aber mit dem Untergang des Regimes nicht einfach verschwunden.
Der Umgang mit Menschen mit Behinderung unterlag in der Zweiten Republik einem Wandel, der von der „Verwahrung“ in oft abseits gelegenen Anstalten sich hin zu einem selbstbestimmten Leben entwickelt hat und zur heute angestrebten gesellschaftlichen Teilhabe führen soll.

 


 

Victoria Kumar: In Graz und andernorts: Lebenswege und Erinnerungen vertriebener Jüdinnen und Juden. 228 Seiten mit zahlreichen Abb., CLIO: Graz 2013

ISBN: 978-3-902542-38-0

Euro 19,00

 

Mit dem 12. März 1938, dem Tag des „Anschlusses“ Österreichs an das Deutsche Reich, setzte auch in Graz die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung ein. Das Leben der Jüdinnen und Juden war fortan gekennzeichnet von nationalsozialistischem Terror, von Entrechtung, Misshandlung und Beraubung sowie den Bemühungen, sich durch Flucht zu retten. Die Historikerin Victoria Kumar lässt über 30 Jüdinnen und Juden, die vor 1938 in Graz gelebt haben, in diesem Buch zu Wort kommen. Dabei erzählen sie vom Leben in Graz in den 1930er Jahren, ihren Erfahrungen nach dem „Anschluss“, ihrer Flucht, dem Leben in der neuen „Heimat“ und teilweise auch vom schwierigen Weg zurück.

 

 


 

Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht, Andreas Schweiger (Hg.) Meine Lebenswege. Die persönlichen Aufzeichnungen des Grazer Rabbiners David Herzog, CLIO: Graz 2013

ISBN: 978-3-902542-39-7

Euro 25,00

Unmittelbar nach seiner Vertreibung aus Graz begann der letzte Rabbiner der Steiermark, David Herzog, mit dem Verfassen seiner Erinnerungen. Herzog, der 1908 nach Graz gekommen und in der Folge für die Steiermark, Kärnten und bis 1918 auch für Krain zuständig war, wirkte hier nicht nur als Rabbiner und Religionslehrer, sondern auch als Professor an der Universität Graz. Er verfasste eine Vielzahl von wissenschaftlichen Arbeiten u.a. zum mittelalterlichen jüdischen Leben in der Steiermark.

Herzog war aber auch – wie seine Erinnerungen zeigen – ein Chronist seiner Zeit, der als 70-Jähriger im Londoner Exil die Jahre der Radikalisierung des politischen Klimas in Graz vor dem „Anschluss“ 1938 sowie den Terror, der ihm sowie den anderen Grazer Jüdinnen und Juden entgegenschlug, niederschrieb.

 

 


Werner Anzenberger/Christian Ehetreiber/Heimo Halbrainer (Hg.)

Die Eisenstraße 1938–1945: NS-Terror – Widerstand – Neues Erinnern. 360 Seiten. CLIO: Graz 2013.

Heimo Halbrainer, Archiv der Namen. Ein papierenes Denkmal der NS-Opfer aus dem Bezirk Leoben. 130 Seiten. CLIO: Graz 2013.

ISBN: 978-3-902542-33-5

vergriffen

Entlang der Eisenstraße sedimentierte sich der NS-Staat gewissermaßen exemplarisch auf regionalpolitischer Ebene. So gab es hier vor 1938 eine kleine jüdische Gemeinde, deren Mitglieder verfolgt, vertrieben und vielfach ermordet wurden. Hier schufteten zigtausende Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter für die Kriegsproduktion, hier wurde noch fünf vor 12 gemordet, als ungarische Jüdinnen und Juden den Präbichl passierten. Auf der anderen Seite war die Region ein Zentrum des Widerstands gegen den Nationalsozialismus, wo ab 1943 zwischen Leoben und Hieflau eine Partisanengruppe für die Wiederherstellung eines freien und unabhängigen Österreichs kämpfte. Zwischen den Polaritäten „Massenmord versus Widerstand“ findet man entlang der Eisenstraße die gesamte Bandbreite des menschlichen Handelns unter Zwangsbedingungen, vom Widerstand gegen das Regime sowie Hilfeleistungen für Opfer über Zivilcourage bis zum Mitläufertum mit der Nazi-Obrigkeit.
Neueste Forschungen dokumentieren die Vorgeschichte der Region vor 1938, Aspekte jüdischen Lebens in der Region, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, die Verfolgungen und das Massaker am Präbichl. Sie geben aber auch Auskunft, wie nach 1945 mit den Ereignissen umgangen wurde, wie erinnert wurde und ob und wie die NS-Verbrechen geahndet wurden. Zudem wird nach den „Handlungsspielräumen“ für bzw. gegen Menschenrechte, Menschenwürde und Demokratie gefragt. In einem Ergänzungsband werden darüber hinaus die Opfer des NS-Regimes (Widerstandskämpfer und -kämpferinnen, Jüdinnen und Juden, Deserteure, KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter) biografisch vorgestellt.

 


 

Thomas Stoppacher, Jüdische Sommerfrische in Bad Gleichenberg. Eine Spurensuche, 160 Seiten mit zahlr. Abb., Graz: CLIO 2013

ISBN: 978-3-902542-35-9

Euro 15,00


Im südoststeirischen Kurort Bad Gleichenberg stellten jüdische Besucher zur Zeit der Habsburgermonarchie und der Ersten Republik über Jahrzehnte hinweg einen Großteil der jährlichen Gäste. Beginnend mit der rechtlichen Gleichstellung der jüdischen Bevölkerung 1867 entwickelte sich eine speziell für die jüdischen Gäste ausgerichtete Infrastruktur. Die Besucher kamen aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen sozialen Milieus. Nach dem „Anschluss“ von Österreich an das „Deutsche Reich“ 1938 wurde das jüdische Leben in Bad Gleichenberg abrupt beendet. Nach 1945 kämpften die Erben der vertriebenen jüdischen Besitzer von Liegenschaften in Bad Gleichenberg um die Rückstellung der „arisierten“ Gebäude und Vermögen.

 


 

Kurt Neumann Gefangen zwischen zwei Kriegen. Herausgegeben und eingeleitet von Heimo Halbrainer und Christian Teissl. Geb., 496 Seiten,  Graz: CLIO 2012

ISBN: 978-3-902542-30-4

Euro 27,00

Nach seiner Flucht aus Österreich begann Kurt Neumann an einem Buch zu schreiben, das die steirische Gesellschaft der Zwischenkriegszeit in Romanform porträtiert und facettenreich schildert, ihren Weg in die Katastrophe von 1938 anhand einzelner zentraler Stationen und exemplarischer Episoden nachzeichnet und aus sozialdemokratischer Sicht reflektiert.

Die kulturellen Umbrüche und geistigen Aufbrüche nach dem Ersten Weltkrieg werden darin ebenso thematisiert wie der Wunsch seines stark autobiographisch gefärbten Protagonisten, am Aufbau einer gerechteren, besseren Welt mitzuwirken bzw. nach der Niederlage der Demokratie im Februar 1934 gegen autoritäre und antidemokratische Tendenzen Widerstand zu leisten.

Neumann war bis zum 12. Februar 1934 Chefredakteur der in Graz ansässigen sozialdemokratischen Tageszeitung Arbeiterwille, ehe er erstmals nach Frankreich fliehen musste. Mitte der 1930er Jahre kehrte er, wie der Protagonist seines Romans, wieder nach Österreich zurück, wo er 1938 u.a. mit Otto Basil und Herbert Eichholzer an der Wiener Kulturzeitschrift PLAN mitwirkte und gemeinsam mit Josef Dobretsberger und Alexander Sacher-Masoch die Zeitung Neue Österreichische Blätter herausgab. Nach dem „Anschluss“ 1938 musste er erneut flüchten, wobei er über Frankreich schließlich in die USA gelangte, wo er für den Rest seines Lebens ansässig wurde.

 


 

Maruša Krese, Meta Krese, Robert Reithofer Wir sind da. MigrantInnen in der Mitte unserer Gesellschaft,  42 Seiten, Graz 2011

ISBN: 978-3-902542-27-4

Euro 15,00

„Wir sind da, wir sind längst Teil der österreichischen Gesellschaft“, sagen uns die aus der Türkei zugewanderten Frauen, Männer und Jugendlichen. Dasein als Frage nach neuen Heimaten, die doch brüchig sind; sie beinhalten immer auch Erinnerungen an türkische Landschaften, die neben den Portraits gezeigt werden. Das Buch dokumentiert eine Ausstellung im Grazer Landhaushof, dem Sitz der Steiermärkischen Regierung. Ein Doppel-Leporello zeigt die Portraits der Menschen und die Landschaften mit einfühlsamen Texten von Maruša Krese.

 


 

Claudia Kuretsidis-Haider, Irmgard Nöbauer, Winfried R. Garscha, Siegfried Sanwald, Andrzej Selerowicz (Hrsg.) Das KZ Lublin-Majdanek und die Justiz. Strafverfolgung und verweigerte Gerechtigkeit: Polen, Deutschland und Österreich im Vergleich. Graz: CLIO 2011, 480 Seiten

ISBN: 978-3-902542-26-7

Euro 38,00

 

Vor 30 Jahren – am 30. Juni 1981 – endete der größte Strafprozess der deutschen Rechtsgeschichte – das Majdanek-Verfahren in Düsseldorf.

Das im Herbst 1941 auf dem Majdanek-Hügel südlich von Lublin errichtete Konzentrationslager Lublin-Majdanek war das erste Konzentrationslager, das die Alliierten befreiten. Als am 23. Juli 1944 sowjetische und polnische Soldaten das Lagergelände betraten, fanden sie Beweise für einen Massenmord von bis dahin unvorstellbarem Ausmaß vor. Noch im August 1944 wurde eine Kommission zur Untersuchung nationalsozialistischer Verbrechen eingerichtet. Ebenfalls noch im August erließ die polnische Übergangsregierung das erste Gesetz zur Ahndung von NS-Verbrechen. Der erste KZ-Prozess fand schließlich von 27. November bis 2. Dezember 1944 vor dem Sonderstrafgericht Lublin statt. Ein in Graz vorbereiteter österreichischer Majdanek-Prozess fand hingegen nicht statt. Nach fast zehnjährigen Ermittlungen gegen 64 Tatverdächtige beantragte die Staatsanwaltschaft Graz im Oktober 1972 die Einstellung des Verfahrens. Erst im Jahr 2007 sah sich die österreichische Justiz veranlasst, die Mittäterschaft österreichischer Verdächtiger an Verbrechen in Majdanek zu untersuchen. Doch auch hier scheiterte eine Anklageerhebung am Tod der Beschuldigten Erna Wallisch.

In dem anlässlich des 30. Jahrestags des Urteils im Düsseldorfer Majdanek-Prozess erschienenen Buch wird unter anderem der Frage nachgegangen, in welchem Ausmaß Staatsanwaltschaften und Gerichte in Österreich, Deutschland und Polen dazu beigetragen haben, die Verbrechen im KZ Lublin-Majdanek aufzuklären.


Samuel Stuhlpfarrer, Martin Behr (Hg.), CAMPINGBUS, NIE! Portraits, Positionen, Perspektiven zur Krise. Geb. 80 Seiten, Graz 2011

ISBN: 978-3-902542-22-9

Euro 19,00

Die Krise hat viele Gesichter. Viele Ursachen, viele Protagonisten, Drahtzieher und Opfer. Während der mediale Mainstream sich meist in der Anonymisierung erschöpft, gibt „Campingbus, nie!“ der Armut konkrete Gesichter. Die in diesem Buch versammelten Portraits von Männern und Frauen, die im Zuge der in der zweiten Jahreshälfte 2008 einsetzenden Wirtschaftskrise an den Rand ihrer Existenzen gedrängt worden sind, beleuchten die Krise von unten. Sichtbar wird ein Bild von Menschen, die funktionierten, wie es das System verlangte bis das System selbst zu funktionieren aufhörte. Zerplatzte Träume, rundum. „Campingbus, nie“ analysiert aber auch die Strukturen der Krise und zeigt potenzielle Auswege auf. Und: Ein fotografisches Reenactment von G.R.A.M. thematisiert die Posen der (inter-)nationalen Finanzjongleure: gänzlich andere Gesichter der Krise.
Beiträge von Wolfgang Gulis, Edith Meinhart, Karl Heinz Roth, Colette M. Schmidt, Johannes Schrettle, Josef Schützenhöfer, Samuel Stuhlpfarrer, Anselm Wagner, Fritz Weber

 


 

Heimo Halbrainer, Michael Georg Schiestl (Hrsg.): „Adolfburg statt Judenburg“ – NS-Herrschaft: Verfolgung und Widerstand in der Region Aichfeld-Murboden. 300 Seiten mit zahlr. Abb., Graz 2011

ISBN: 978-3-902542-28-1

Euro 20,00


Bereits wenige Tage nach dem „Anschluss“ 1938 wurden aus der Bevölkerung Vorschläge eingebracht, den Namen der Stadt Judenburg zu ändern, um alles, was an Juden erinnert, zu löschen. Einer der Vorschläge war, „den bisherigen Namen der Stadt Judenburg in Adolfburg umzubenennen“.
Wenngleich diese symbolische „Entjudung“ in der Folge nicht umgesetzt wurde, so begannen die tatsächlichen Vertreibungen, Verfolgungen und Vernichtungen in der Region Aichfeld-Murboden mit dem März 1938 und endeten erst durch die Befreiung im Mai 1945.
Das Buch dokumentiert erstmals die NS-Herrschaft, die Verfolgung und den Widerstand in der Region Aichfeld-Murboden. Es geht auch auf die Zeit nach 1945 ein und zeigt, wie die Justiz und die Öffentlichkeit mit dem Nationalsozialismus umgegangen sind.

 


 

Josef Martin Presterl, Im Schatten des Hochschwab. Skizzen aus dem steirischen Widerstand. Hrsg. und eingeleitet von Heimo Halbrainer und Karl Wimmler. Geb. 376 Seiten, Graz 2011

ISBN: 978-3-902542-09-0

 

Euro 18,00

Am 26. April 1948 wurde in Ljubljana der Steirer Josef Martin Presterl im so genannten „Dachauer Prozess“ – einem titoistischen Schauprozess – zum Tode verurteilt und hingerichtet. Dieser war in den 1930er Jahren in Graz angehender Lehrer, ehe er 1935 wegen verbotener politischer Betätigung aus der Lehrerbildungsanstalt ausgeschlossen wurde.

Selbst Schriftsteller war er für Richard Zach sowohl politischer als auch literarischer Mentor. Presterl ging Ende des Jahres 1936 nach Spanien, wo er auf der Seite der Republik gegen Franco kämpfte, kam nach der Niederlage des republikanischen Spaniens in französische Lager und letztlich ins KZ Dachau.
Nach der Befreiung 1945 kehrte Presterl nach Graz zurück, um hier kulturpolitisch, publizistisch und letztlich auch verlegerisch tätig zu werden. Seine Verhaftung in Jugoslawien im Herbst 1947 hat dazu geführt, dass seine Arbeit mit dem Titel Im Schatten des Hochschwab, die bereits für den Druck vorgesehen war, nicht mehr erscheinen konnte. Darin hat Presterl anhand von Berichten ehemaliger WiderstandskämpferInnen erstmals die Geschichte des steirischen Widerstands von 1938 bis 1945 darzustellen versucht und diese um Flugblätter und Gedichte von Richard Zach ergänzt.

Lesen Sie dazu die Rezension:

Ereignis und Entdeckung: „Im Schatten des Hochschwab“– der verschollen geglaubte Widerstandsroman des Steirers Josef Martin Presterl (Erich Hackl in Presse-Spectrum, 16.4.2011)

 

Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht, „So dass uns Kindern eine durchwegs christliche Umgebung geschaffen war.“ Die Heilandskirche und ihre „Judenchristen“ zwischen 1880 und 1955. 224 Seiten, Graz 2010

ISBN: 978-3-902542-24-3

 

Euro 18,00

Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 wurde der bis dahin vor allem medial präsente Antisemitismus zur grausamen Alltagsrealität. Juden und Jüdinnen waren einer Vielzahl von Repressions- und Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten ausgesetzt und standen einer weitgehend feindlichen Öffentlichkeit gegenüber.

Wer als „Jude“ galt, war keine Frage der Selbstbestimmung mehr, sondern wurde auf Grundlage rassistischer Kriterien durch die Nürnberger Rassengesetze geregelt.
Mit dem „Anschluss“ wurden so viele Grazerinnen und Grazer, deren Eltern oder die selbst aus der jüdischen Gemeinschaft ausgetreten und zum Christentum konvertiert waren, für die Nationalsozialisten zu „Juden“ und somit zu Verfolgten.
Das Buch macht erstmals für eine evangelische Gemeinde in Österreich diese bislang nicht beachtete Opfergruppe der „Judenchristen“ sichtbar und schildert u. a. Einzelschicksale von verfolgten Grazerinnen und Grazern.

 


 

Robert Reithofer (Hrsg.), Grenzenlos. Basisbildung zwischen Empowerment und Antidiskriminierung. Mit Fotos von Maryam Mohammadi, 176 Seiten, Graz 2010

ISBN: 978-3-902542-23-6

Euro 10,00

„Bildung ist wichtig, aber nutzlos, wenn die Chancen nicht fair verteilt sind“, konstatiert der Soziologe August Gächter. Wie vor dem Hintergrund sozialer Ungleichheit und struktureller gesellschaftlicher Diskriminierung Projekte im Feld der Basisbildung erfolgreich durchgeführt werden können, dieser Frage geht der Sammelband „Grenzenlos – Basisbildung zwischen Empowerment und Antidiskriminierung“ nach. Ob in Basisbildungs- und Alphabetisierungskursen oder beim Nachholen des Hauptschulabschlusses, immer steht Lernen als Erziehung zur Selbstbefreiung im Fokus. Empowerment und Antidiskriminierung stellen dabei die Leitlinien dar, die eine Gratwanderung zwischen Scheitern und Gelingen sichtbar machen.

Mit Beiträgen von August Gächter, Joachim Hainzl, Michael Kern, Eva Reithofer-Haidacher, Robert Reithofer, Mark Terkessidis, ….

 


 

Claudia Kuretsidis-Haider, Winfried R. Garscha (Hrsg.), Gerechtigkeit nach Diktatur und Krieg. Transitional Justice 1945 bis heute: Strafverfahren und ihre Quellen. 220 Seiten, Graz 2010

ISBN: 978-3-902542-17-5

 

Euro 22,00

 

Die Frage, wie Gesellschaften mit Verbrechen umgehen, die zur Zeit ihrer Begehung staatlich angeordnet oder geduldet wurden, sowie die Frage, ob es heute noch Sinn macht, Gerichtsprozesse wegen NS-Verbrechen zu führen, waren die beiden zentralen Themen einer Tagung der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz. Die in diesem Sammelband nun vorliegenden Beiträge behandeln zum einen juristische und politische Modelle im Umgang mit den staatlich geduldeten oder angeordneten Verbrechen in Europa und im asiatischen Raum. Zum anderen beantworten die Beiträge auch die Frage, warum heute noch NS-Prozesse geführt werden sollen. Da diese mit oder ohne Urteile abgeschlossenen Verfahren wertvolle Quellen für die Forschung liefern, wird von mehreren Beiträgern auch der Frage, wie mit diesen Quellen umzugehen ist, nachgegangen.

 

Mit Beiträgen von Wolfgang Form, Stefan Klemp, Witold Kulesza, Klaus Marxen, Hermann Frank Meyer, Roland Miklau, Lorenz Mikoletzky, Dick de Mildt, Martin F. Polaschek, Wolfram Pyta, Astrid Reisinger Coracini, Joachim Riedel, Peter Steinbach, Otto Triffterer, Efraim Zuroff

 



Paolo Caneppele, Die Republik der Träume. Bruno Schulz und seine Bilderwelt, 186 Seiten gebunden, Graz 2009

ISBN: 978-3-902542-13-7

 

Euro 18,00

 

Der 1892 im galizischen Drohobytsch geborene Bruno Schulz, ein – wie Karl-Markus Gauß festhielt, „zwergwüchsiger Zeichenlehrer und Künstler von überragender Größe, hat ein literarisches Werk hinterlassen so schmal, dass ein Buch es zu fassen vermag, so eigentümlich, dass keine Lesart allein ihm angemessen wäre und bedeutend genug, dass sein Autor mit ihm in die Weltliteratur eingegangen ist.“

Schulz verbrachte, so die gängige Meinung, sein Leben fast ausschließlich in seinem Heimatort, wo er in den 1930er Jahren die Erzählungen „Die Zimtläden“ oder „Das Sanatorium zur Todesanzeige“ schuf. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurde Schulz im Ghetto von Drohobytsch interniert. Dort wurde er 1942 auf offener Straße erschossen.

 

Der Filmhistoriker Paolo Caneppele nähert sich in „Republik der Träume. Bruno Schulz und seine Bilderwelt“ den Arbeiten Schulz’ nicht literaturwissenschaftlich sondern schlägt eine visuelle Lektüre und Interpretation des Werkes vor. Zudem rollt er die Biographie des Künstlers neu auf und weist lange und entscheidende Aufenthalte von Schulz in Wien nach, die sein Werk prägten.

 


 

Gerald Lamprecht (Hrsg.), „So wirkt Ihr lieb und hilfsbereit.“ Jüdische Frauen in der Geschichte, 154 Seiten, Graz 2009

ISBN: 978-3-902542-06-9

 

Euro 12,00

 

Die Rollen der Frau im Judentum, das Geschlechterverhältnis und dessen Wandlungen blieben innerhalb der historischen Forschung lange Zeit unberücksichtigt. Erst in den letzten Jahrzehnten fanden genderspezifische Ansätze Eingang in die Geschichtswissenschaften und mit etwas Verspätung auch in die Jüdische Geschichte. Der vom Leiter des Centrums für Jüdische Studien der Universität Graz Gerald Lamprecht herausgegebene Sammelband mit Beiträgen von Kirsten Heinsohn (Hamburg), Martha Keil (Wien / St. Pölten), Dieter Hecht (Wien), Michaela Raggam-Blesch (Wien), Eleonore Lappin (Wien / St. Pölten), Andreas Brämer (Hamburg) und Roberta Maierhofer (Graz) gibt einen Ein- und Überblick über „Geschlechtergeschichte und Jüdische Geschichte“, „Jüdische Frauen im Mittelalter“, „Jüdische Frauen und Frauenvereine in Österreich bis 1938“, „Mädchen in der jüdischen Jugendbewegung“, „Jüdische Frauen zwischen Ost und West“, „Jüdische Frauen im niederen Schulwesen“ und „Jüdische Frauengestalten, die gestalten am Beispiel von Kim Chernin“.


 

Maruša Krese, Meta Krese, Robert Reithofer, Neue Heimaten? Ein Versuch 96 Seiten, Graz 2010

ISBN 978-3-902542-21-3

 

Euro 8,00

 

In den Diskussionen um Migration und Integration werden die sozialen Alltagsrealitäten von zugewanderten Menschen kaum ernsthaft thematisiert. Die Arbeiten von Maruša Krese und Meta Krese setzen dazu einen Kontrapunkt. Die beiden Künstlerinnen haben das Gespräch mit MigrantInnen aus der Türkei gesucht. Sichtbar gemacht werden verborgene Lebensgeschichten, die keinem geschönten, aber immer respektvollen Blick geschuldet sind.

Gewollt oder nicht gewollt: Migration ist unwiderruflich Alltag. Das können wir aus den Alltagsgeschichten, die uns erzählt werden, lernen, vor allem die Aufnahmegesellschaft sollte dies lernen. Immerhin steht damit die Frage der Menschenrechte, der Zugehörigkeit jenseits nationalistischer Grenzziehungen an, in den Worten Maruša Kreses die Frage danach, was Menschen gerecht wird, in all ihrer Verschiedenheit, konkret und alltäglich.

 


 

Karl Wimmler

Karl Wimmler, Notizen über Hanna. Eine Erzählung, CLIO: Graz 2009, 320 Seiten.

ISBN: 978-3-902542-20-5

21,00 Euro

 

Karl Wimmler legt, unter einem denkbar bescheidenen Titel, sein erstes Buch vor, einen umfangreichen, formal vielschichtigen zeithistorischen Romanessay. Die titelgebende Figur – von einer „Hauptfigur“ zu sprechen verbietet die zutiefst demokratische Erzählweise – ist Hanna Kindler. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend (die Mutter früh an der Spanischen Grippe gestorben, der Vater vor der Zeit gealtert und kränkelnd, die Stiefmutter ein einziger wandelnder Vorwurf), gelingt es ihr bereits als Jugendliche, den Schritt hinaus zu machen: aus dem Angestammten ins Fremde, aus der obersteirischen Provinz in die Hauptstadt, in das heftig angefeindete Rote Wien der späten zwanziger Jahre. Vornehmlich jüdische Familien aus dem Wiener Bürgertum sind es, bei denen Hanna Anstellung als Hausgehilfin findet und bei denen sie lernt, frei zu atmen und sich frei zu bewegen. Von einer Familie wird sie zur anderen weitergereicht und gelangt so Mitte der dreißiger Jahre nach Antwerpen, um von dort kurz vor dem so genannten „Anschluss“ im Spätwinter 1938 nach Österreich zurückzukehren und ihren Jugendfreund, den aus ähnlich beengenden familiären Verhältnissen stammenden Josef Schanitz, zu heiraten, einen ehrgeizigen jungen Techniker und bedingungslosen Anhänger der Nazis. Diese Rückkehr in die befremdliche, entstellte Heimat erweist sich bald als ein Fehler, der ihr den Weg ins Offene, in ein selbstbestimmtes Leben für immer versperrt...

Wimmlers vielfarbiger und vielstimmiger Text bemüht sich keine Zeile lang darum, die Illusion eines in sich geschlossenen, leicht konsumierbaren Epochenbildes zu erzeugen, sondern leistet es sich, voller Brüche zu sein, lässt die Innensicht der Figuren und die Außensicht des Erzählers, der immer wieder Einspruch erhebt und seinen Widerspruch anmeldet, nebeneinander bestehen.

Christian Teissl in Korso (September 2009)



Christian Ehetreiber, Bettina Ramp, Sarah Ulrych (Hrsg.), “… und Adele Kurzweil und …“ Fluchtgeschichte(n) 1938 bis 2008, 208 Seiten, CLIO: Graz 2009

ISBN: 978-3-902542-19-9

 

Euro 19,00


Ein Kofferfund verbindet das Jahr 1938 mit der Gegenwart. Die im Koffer gefundenen Dokumente führen nach Graz, Paris, Montauban in Südfrankreich und nach Auschwitz, wo die Fluchtgeschichte der Familie Kurzweil im August 1942 tödlich endete. Die Erinnerung an die ermordete Familie Kurzweil endet indes nicht in den Gaskammern der Nazis. Denn der zufällige Kofferfund inspirierte vor einigen Jahren Jugendliche zu einem zeitgeschichtlichen Projekt, das in Form einer Wanderausstellung und des gleichnamigen Buches „Der Koffer der Adele Kurzweil“ publiziert wurde. Im Erinnerungsjahr 2008 machte sich abermals eine Grazer Jugendgruppe auf die Spurensuche nach „Flucht und Migration“ zwischen 1938 und 2008. Das Buch „… und Adele Kurzweil und …“ ist Zeichen einer neuen Erinnerungskultur, die auf den intergenerativen Dialog setzt.


 

Mit Beiträgen von

 

 

Heimo Halbrainer, Bettina Ramp, Sarah Ulrych, Julian Ausserhofer, Peter Gstettner, Franz Stangl, Mario Liftenegger, Herbert Langthaler, Christian Ehetreiber



 


Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht, Ursula Mindler, unsichtbar – NS-Herrschaft: Verfolgung und Widerstand in der Steiermark, 314 Seiten, mit zahlreichen tw. farbigen Abbildungen, CLIO: Graz 2008

ISBN 978-3-902542-11-3

Euro 25,00

"Davon haben wir nichts gewusst!" kann wohl als einer jener Stehsätze gesehen werden, die prägend für die Gedächtnislandschaft der Zweiten Republik waren. Er war Ausdruck für den Umgang vieler ÖsterreicherInnen mit den Erfahrungen und Ereignissen des Nationalsozialismus.

Zudem bestimmte er nicht nur über viele Jahre das öffentliche Gedenken an die NS-Zeit, sondern hatte auch konkrete Auswirkungen auf Fragen der Übernahme von Verantwortung durch den Staat wie auch durch die österreichische Gesellschaft für das, was zwischen 1938 und 1945 geschehen ist und Menschen angetan wurde.

Das Buch greift diesen Satz auf, um ihn auf mehreren Ebenen in Frage zu stellen. Dabei zeigt sich, dass die Nationalsozialisten die Mittel, die sie zur Schaffung der "Volksgemeinschaft" und des "Tausendjährigen Reiches" ergriffen, publizierten und lauthals verkündeten.

Erstmals wir mit einer Vielzahl an Dokumenten ausführlich die un-/sichtbare Ausgrenzung, Verfolgung, Beraubung und der NS-Terror in der Steiermark dargestellt. Zudem werden der sich weitgehend im Verborgenen vollziehende Widerstand gegen den Nationalsozialismus, die WiderstandskämpferInnen, ihre ideologischen Wurzeln und Taten ins Blickfeld gerückt und damit der Unsichtbarkeit entrissen.

 



 

Robert Reithofer (Hrsg.), Korrektur der Bilder. Lokale Herausforderungen von Migration im internationalen Kontext. ISOP zur regionale08, CLIO: Graz 2009, 124 Seiten

ISBN 978-3-902542-18-2

Euro 9,00


Im Rahmen der regionale08 hat ISOP mehrere Projekte durchgeführt. Die einzelnen Beiträge des Buches fordern eine Korrektur der Bilder von Migration, sowohl was Klischeevorstellungen über „den“ Islam anlangt als auch die Migrationspolitik der EU.




Heimo Halbrainer / Gerald Lamprecht / Ursula Mindler, NS-Herrschaft. Verfolgung und Widerstand in der Steiermark. Unterrichtsmaterialien, CLIO: Graz 2009, 22 Blätter

ISBN: 978-3-902542-10-6

Euro 10,00

Ziel dieser Mappe ist es, PädagogInnen Materialien zum Thema „NS-Herrschaft. Verfolgung und Widerstand“ mit einem ganz konkreten Steiermarkbezug zur Verfügung zu stellen. Dabei werden nicht nur die so genannten großen Erzählungen präsentiert, sondern es wird versucht, die konkreten Auswirkungen nationalsozialistischer Herrschaft auf die einzelnen Menschen durch Einzelschicksale sichtbar zu machen.



Claudia Kuretsidis-Haider, Heimo Halbrainer, Elisabeth Ebner (Hrsg.), Mit dem Tode bestraft. Historische und rechtspolitische Aspekte zur Todesstrafe in Österreich im 20. Jahrhundert und der Kampf um ihre weltweite Abschaffung, CLIO: Graz 2008, 204 Seiten

 

ISBN: 978-3-902542-16-8

Euro 22,00

Anlässlich des 40. Jahrestages der endgültigen Abschaffung der Todesstrafe in Österreich fand in Wien ein internationales Symposion statt, bei dem neben der internationalen Situation vor allem die Geschichte der Anwendung der Todesstrafe aber auch deren Ablehnung in Österreich im Mittelpunkt standen, wobei der Bogen vom Ende der Monarchie und dem Ersten Weltkrieg über die Zwischenkriegszeit und die Zeit des Nationalsozialismus bis in die Nachkriegszeit gespannt wurde.

 

 



 

Erich Herbert Schneider, Erbauungsbuch für den deutschen Spießer. Herausgegeben und und mit einem Nachwort versehen v. Gerhard Fuchs, Clio: Graz 2008,  180 Seiten, Hardcover.

ISBN 978-3-902542-07-6

Euro 18,00

Soldat, Vagabund, dann Landwirt und Schriftsteller - der seit Anfang der 30er Jahre in Thal bei Graz ansässige gebürtige Dresdner Erich Herbert Schneider ist innerhalb der steirischen Literatur dieser Zeit eine Ausnahmeerscheinung. Das 1937 erstmals erschienene und nun wieder aufgelegte Erbauungsbuch für den deutschen Spießer ist ein erstaunlicher, bislang kaum wahrgenommener Solitär, eine beunruhigend Tour d`Horizon über das politische und kulturelle Wetterleuchten kurz vor dem "Anschluss", eine betont subjektive, ironische Stellungnahme zu den Zeitläufen - dem Nationalismus, dem Antisemitismus, der Rassenideologie, der bornierten Dummheit, eine Proklamation von Europäertum, Pazifismus, Lebenszugewandtheit und Individualismus.

 

 



 

Erich Herbert Schneider, Gedichte aus dem Paulustor. Herausgegeben und eingeleitet v. Heimo Halbrainer und Christian Teissl, CLIO: Graz 2008, 90 Seiten

ISBN 978-3-902542-08-3

Euro 16,00

1938. Zahlreiche Gegner des NS-Regimes werden verhaftet und eingekerkert. Unter ihnen: Erich Herbert Schneider. Hinter den kalten Mauern des Gestapo-Gefängnisses beim Paulustor schreibt der gebürtige Dresdner seine zwischen hoffnungsfroher Zuversicht und quälender Verzweiflung pendelnden Gedanken und Gefühle nieder – erst mit einem rostigen nagel in das Leder seines Reisekoffers, dann mit einem Bleistiftstummel auf Papierfetzen.

 

 



DOKU Graz (Hrsg.), frauen. leben. vielfalt. Zeitzeuginnen- und Zukunftsarchiv, CLIO: Graz 2008, 120 Seiten

ISBN 978-3-902542-03-8

Euro 9,90

Die zweite Frauenbewegung zählt zu den prägendsten und lebendigsten Bewegungen der letzten Jahrhunderthälfte – umso wichtiger ist es, dass sie den ihr gebührenden Platz in der Geschichtsschreiberhält.

 

 

 

 



 


 

 

Michaela Strapatsas (Hrsg.), „Region der Vielfalt/Regija raznolikosti“ Kulturelle Vielfalt ohne Diskriminierung – Kulturna raznolikost brez diskriminacije. (= CLIO Historische und gesellschaftspolitische Schriften. Bd 6), CLIO: Graz 2008, ISBN 978-3-9500971-8-4, 220 Seiten.

Euro 19,00

Die Gleichbehandlungsrichtlinie und die Antirassismusrichtlinie der Europäischen Union definieren zwar den Umgang mit kultureller Vielfalt als zentralen Auftrag für die Mitgliedstaaten und schreiben diesen die Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierungen aus Gründen „des Geschlechts, der Rasse, der ethnischen Herkunft, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung“ vor, ihre praktische Umsetzung stellt die Mitgliedstaaten jedoch vor enorme Herausforderungen.

 

 

 

 


 

 

Heimo Halbrainer, „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant“ Denunziation in der Steiermark 1938-1945 und der Umgang mit den Denunzianten in der Zweiten Republik, CLIO: Graz 2007, 324 Seiten, Hardcover

ISBN: 978-3-902542-02-1

Euro 29,00

 

 

„Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant“ – das wusste schon Hoffmann von Fallersleben, als er diesen Satz Mitte des 19. Jahrhunderts niederschrieb. Seit damals hat sich der üble Beigeschmack, der dem Denunzianten anhaftet, nicht geändert.

 

 

 




Maria Cäsar / Heimo Halbrainer (Hrsg.), „Die im Dunkeln sieht man doch“ Frauen im Widerstand – Verfolgung von Frauen in der Steiermark, CLIO: Graz 2007, 224 Seiten, Broschur

ISBN 978-3-902542-05-2

Euro 19,00

Mehr als 60 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus gibt es für die Steiermark noch immer keine größere Studie über den gegen das NS-Regime gerichteten Widerstand. Dass daher Frauen im steirischen Widerstand ausgeblendet blieben, ist genauso evident, wie die Tatsache, dass ohne den Anteil der Frauen ein großer Teil des Widerstands in der Steiermark gar nicht möglich gewesen wäre.

 


 

Gerald Lamprecht (Hrsg.), Antisemitismus, Antizionismus und Israelfeindschaft, CLIO: Graz 2007, 124 Seiten, Broschur

ISBN 978-3-902542-01-4

Euro 12,00

Seit mehreren Jahren sind in Europa und einigen arabisch-muslimischen Ländern vermehrt antisemitische Ausschreitungen und Aktivitäten feststellbar. In diesem Zusammenhang ist seit dem September 2001 auch immer wieder von einem so genannten neuen Antisemitismus die Rede.

 

 

 



Heimo Halbrainer / Claudia Kuretsidis-Haider (Hrsg.), Kriegsverbrechen, NS-Gewaltverbrechen und die europäische Strafjustiz von Nürnberg bis Den Haag, CLIO: Graz 2007, 316 Seiten, Broschur

ISBN 978-3-902542-04-5

Euro 25,00

Völkermord und staatlichen Gewaltverbrechen prägten das „kurze 20. Jahrhundert“ (Eric Hobsbawm), wobei die Shoa, die Ermordung der europäischen Juden und Jüdinnen, in ihrer Dimension und Intensität alles vorher Gekannte übertraf.

 

 

 

 



 

Maria Cäsar, „Ich bin immer schon eine politische Frau gewesen“ – Widerstandskämpferin und Zeitzeugin. Herausgegeben von Heimo Halbrainer, CLIO: Graz 2006,  162 Seiten mit zahlreichen Abb., Broschur

ISBN 978-3-902542-00-7 (vergriffen)

Euro 12,00

Aus Anlass ihres Geburtstages erschien eine Festschrift für Maria Cäsar, die – wie sie selbst einmal meinte – „immer schon eine politische Frau gewesen“ ist. Der Weg, den sie gegangen ist und der in dieser Schrift auch skizziert wird, war zumeist einer, der nicht immer leicht war.

 

 

 

 


 

 

Heimo Halbrainer / Christian Ehetreiber (Hrsg.), Todesmarsch Eisenstraße 1945. Terror, Handlungsspielräume, Erinnerung: Menschliches Handeln unter Zwangsbedingungen, CLIO: Graz 2005,  250 Seiten mit zahlreichen Abb., Broschur

ISBN 3-9500971-9-8

Euro 22,00 (vergriffen!)

Am 7. April 1945 verübte der Eisenerzer Volkssturm einen Massenmord am Präbichl an über 200 ungarischen Juden, die vom so genannten „Südostwall-Bau“ nach Mauthausen getrieben wurden. Im Oktober 2000 haben die Stadt Eisenerz, ein ehrenamtliches Eisenerzer Personenkomitee und die ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus ein mehrjähriges Gedenkprojekt begonnen.

 


Herbert Eichholzer, Abessinische Reise 1925/26. Herausgegeben und mit eine Nachwort versehen von Heimo Halbrainer und Gabriele Anderl, CLIO: Graz 2004. , 122 Seiten mit zahlr. Abb., Broschur

ISBN 3-9500971-7-1

Euro 12,00

Der Grazer Architekt Herbert Eichholzer war gemeinsam mit Ferdinand Bilger, Walter Ritter, Wilhelm Ronnicke, Franz Stolba und Franz Wulz am 25. Juli 1925 von Graz aus aufgebrochen, um bis Mitte Februar 1926 Eritrea und Abessinien zu durchqueren.

 

 


Anita Farkas, Geschichte(n) ins Leben. Die Bibelforscherinnen des Frauenkonzentrationslagers St. Lambrecht, CLIO: Graz 2004, 256 Seiten mit zahlreichen Abb., Broschur

ISBN 3-9500971-6-3

Euro 18,00

Im Mai 1943 wurde im beschlagnahmten Benediktinerstift St. Lambrecht ein Frauenkonzentrationslager errichtet. In diesem Nebenlager des KZ Ravensbrück und Mauthausen wurden dreiundzwanzig Bibelforscherinnen zur Zwangsarbeit gezwungen.

 

 



 

Werner Anzenberger / Heimo Halbrainer / Gabriela Stieber, Konflikt und Integration. Die Lager Trofaiach 1915-1960, CLIO: Graz 2003,  104 Seiten mit zahlreichen Abb., Broschur

ISBN 3-9500971-4-7 (vergriffen)

Euro 8,00

Fast ein halbes Jahrhundert lang prägten Lager unterschiedlicher Größe und Bestimmung in Trofaiach und Gai zu einem nicht unbeträchtlichen Teil das soziale Leben der Gemeinden. Gleichzeitig spiegelten diese Lager die Brüche und Verwerfungen wider, die Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert erfahren hatte.

 

 


 

Heimo Halbrainer (Hrsg.), „Feindbild Jude“ – Zur Geschichte des Antisemitismus, CLIO: Graz 2003, 116 Seiten, Broschur

ISBN 3-9500971-3-9 (vergriffen)

Euro 9,00

Der erste Band der „Historischen und gesellschaftspolitischen Schriften“ ist das Ergebnis einer Vortragsreihe, die CLIO 2003 durchgeführt hat. Die am Institut für Geschichte der Juden in Österreich in St. Pölten tätige Historikerin Eleonore Lappin bietet darin einen Längsschnitt des Antisemitismus von der Antike bis heute, wobei sie auf die Kontinuität von antisemitischen Feindbildern ebenso eingeht wie sie den Wandel dieser antisemitischen Stereotype im historischen Kontext beleuchtet.

 


Heimo Halbrainer (Hrsg.), "In der Gewißheit, daß Ihr den Kampf weiterführen werdet" Briefe steirischer Widerstandskämpfer aus Todeszelle und KZ, CLIO: Graz 2000, 244 Seiten mit zahlr. Abb., Broschur

ISBN 3-9500971-1-2

Euro 16,00 (vergriffen)

 

Zwischen 1938 und 1945 wurden in der Steiermark über 20.000 Menschen aus politischen Gründen von der Gestapo verhaftet. Tausende kamen in Konzentrationslager oder wurden vor ein nationalsozialistisches Sondergericht – den Volksgerichtshof – gestellt.

 

 

 


 

Herta Reich, Zwei Tage Zeit. Herta Reich und die Spuren jüdischen Lebens in Mürzzuschlag, CLIO: Graz 1999,  120 Seiten mit zahlreichen Abb., Broschur

ISBN 3-9500971-0-4

Euro 10,00 (vergriffen!) In ergänzter Version 2014 neu aufgelegt.

Im Herbst 1939 verließ die Mürzzuschlagerin Herta Eisler-Reich mit weiteren 1000 Jüdinnen und Juden auf einem Donauschiff Wien, um sich vor den Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen.

 

 


 

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