Herbstprogramm 2014

„Die Waffen nieder!“ Bertha von Suttner: Die Mahnerin gegen den Krieg

Vortrag und Filmvorführung


„Die Waffen nieder!“ war Bertha von Suttners bekanntester Roman, zugleich aber auch mahnender Aufruf. Der Vortrag gibt Einblick in Bertha von Suttners internationale Bemühungen zur Verhinderung von Kriegen. Daneben liefert die Analyse von Reaktionen von satirischen Zeitschriften aufschlussreiche Erkenntnisse auf ihr Engagement wie auch auf ihre Person. Bertha von Suttner (1843–1914) brachte den Mut auf, zum Aufbau einer internationalen Bewegung beizutragen, welche die Rechtfertigungen des kriegerischen Status quo entschieden zurückwies, nicht zuletzt weil sie die Wirkungen moderner Massenvernichtungswaffen klar erkannte.
Nach dem Vortrag werden Ausschnitte des Filmes „Die Waffen nieder!“ nach dem Roman Suttners gezeigt. Der dänische Stummfilm wurde am 14. August 1914 in den USA als Mahnung an die Völker Europas und als Aufruf zum Erhalt des brüchigen Friedens uraufgeführt. In vielen Staaten Europas, kriegsführend oder neutral, wurde der Film von der Zensur vorerst nicht zugelassen.


Dr.in Laurie Cohen  (Historikerin, Innsbruck)

Mittwoch, 24. September 2014, 19.00 Uhr
GrazMuseum / Sackstraße 18 / 8010 Graz

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Flucht sichtbar machen!

Flüchtlingsgespräche und Essen



Vor 75 Jahren begann der Zweite Weltkrieg. Schon zuvor haben die Nationalsozialisten Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt, juristisch, politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich marginalisiert und letztlich viele zur rettenden Flucht gezwungen. Die internationale Politik versagte damals wie heute: Bei der Konferenz von Evian 1938 gelang es nicht, die Quoten zur Einwanderung von Flüchtlingen in die westlichen Länder zu erhöhen. So verließen Menschen, die irgendwie konnten, das nationalsozialistische Deutschland und gelangten auf teils abenteuerlichen Routen auch nach Afrika und Asien. Heute ist die Fluchtrichtung eine andere.
Während wir die Erinnerungen von ÖsterreicherInnen, die während der NS-Zeit nach Asien und Afrika flohen, vorstellen, erzählen Menschen, die jüngst nach Österreich geflüchtet sind, von ihren Heimatländern in Asien und Afrika. Sie berichten von den Umständen und Gründen ihrer Flucht, ihren Fluchtwegen, ihren Aufnahme- und Asylbedingungen in Österreich, ihren Perspektiven und Hoffnungen.

Wir wollen uns um einen Tisch setzen, zuhören, Fragen stellen, verstehen lernen, Menschen mit ihrer Fluchtgeschichte begreifen lernen – damals wie heute. Denn „ein Flüchtling ist nur kurze Zeit ein Flüchtling. Dann wird er Teil der Gesellschaft“.
So wollen wir diese Abende auch mit einem gemeinsamen Essen und informellem Austausch ausklingen lassen.  


Moderation & historische Fluchtbiografien: Margit Franz (CLIO)

7. Oktober 2014, 18.00 Uhr
KiG! Kultur in Graz / Lagergasse 98 a / 8020 Graz

Eine Veranstaltung von CLIO in Kooperation mit KiG!/Küche im Volkshaus

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Austrofaschismus in der Steiermark

 

Lesung und Buchpräsentation


Der Austrofaschismus ist in den letzten Jahren wieder vermehrt in den Blickpunkt der zeitgeschichtlichen Forschung gerückt. Daraus sind Arbeiten zum Widerstand gegen die Dollfuß-/Schuschnigg-Diktatur genauso entstanden, wie Arbeiten zum Dollfuß-Kult nach seiner Ermordung, zur Justiz in der Zeit zwischen 1934 und 1938, der Erinnerungskultur an die Februarkämpfe 1934 bzw. den Austrofaschismus oder zur literarischen Auseinandersetzung mit dem Februar 1934 und den Folgen. Diese neuen Erkenntnisse haben wir anlässlich des 80. Jahrestages der Februarkämpfe 1934 in Graz und Bruck an der Mur auf einer Tagung diskutiert. Nun stellen wir den Sammelband der Tagung vor und lesen aus den literarischen Auseinandersetzungen von Autorinnen und Autoren.


Die Herausgeber DDr. Werner Anzenberger und Dr. Heimo Halbrainer stellen den Sammelband der Tagung vor.
Der Grazer Schriftsteller Christian Teissl liest aus den literarischen Auseinandersetzungen zum Februar 1934.

Mittwoch, 15. Oktober 2014, 19.00 Uhr
GrazMuseum / Sackstraße 18 / 8010 Graz

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„Von Graz und Wien nach London“ – Young Austria: Kinder und Jugendliche im britischen Exil 1938 bis 1947

 

Buchpräsentation und Filmvorführung



1938/39 flohen tausende österreichische Kinder und Jugendliche aus Österreich nach Großbritannien, wo 1.300 von ihnen sich in der Exil-Jugendorganisation „Young Austria“ organisierten. Darunter waren die später bekannt gewordenen Künstler wie Georg Eisler, Erich Fried, Otto Tausig und Arthur West oder der Begründer des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, Herbert Steiner. Auch zahlreiche Steirer und Steirerinnen waren Mitglieder und Funktionäre von Young Austria. Das Buch und der Film geben diesen damaligen Jugendlichen ein Gesicht und dokumentieren zudem die Kindertransporte, die Internierungen und die jungen ÖsterreicherInnen in den britischen Streitkräften, die so einen Beitrag im Kampf gegen den Faschismus und für die Befreiung Österreichs leisteten.

Film: Young Austria (Kurt Blenz, 15 min)
Buchpräsentation und Lesung: Sonja Frank, Albert Hirl (Kunstplatzl, Wien),
Werner Halbedl (Schauspieler, Graz)
Moderation: Heimo Halbrainer (Historiker)

Samstag, 25. Oktober 2014, 11.00 Uhr
GrazMuseum / Gotische Halle / Sackstraße 18 / 8010 Graz


Eine Veranstaltung von CLIO, KunstPlatzl (Wien), Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik (Graz)

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Sittenbilder aus dem Hause Habsburg im Ersten Weltkrieg

 

Vortrag


Als nach vier Jahren Weltkrieg im November 1918 das Habsburgerreich unterging, weinte ihm kaum jemand eine Träne nach. Das Verhalten der Mitglieder des „Erzhauses“, das damals noch allgegenwärtig war, ist mittlerweile längst vergessen, denn wer erinnert sich heute beispielsweise noch an das „Wirken“ von Erzherzog Leopold Salvator und seine Frau Blanka oder an die Leibesstrafen in der Armee auch bei kleinsten Vergehen. Der Vortrag wird einige dieser gänzlich unbekannten und längst vergessenen Sittenbilder aus dem Hause Habsburg anlässlich der Auseinandersetzung mit dem 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkriegs streiflichtartig vorstellen.


Univ. Prof. Dr. Hans Hautmann (Historiker, Wien)

Mittwoch, 29. Oktober 2014, 19.00 Uhr
GrazMuseum / Sackstraße 18 / 8010 Graz


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Heimat/Front. Geschlechtergeschichte/n des Ersten Weltkriegs in Österreich-Ungarn

 

Vortrag und Diskussion



Die Katastrophe des Ersten Weltkriegs zeigt sich erst dann umfassend, wenn die engen Verschränkungen zwischen „Front“ und „Heimatfront“ als Voraussetzung moderner Kriegsführung berücksichtigt werden. Auf der Basis einer großen Bandbreite von Selbstzeugnissen werden die Militarisierung der gesamten Gesellschaft – von Männern wie von Frauen und Kindern – sowie verschiedene Kriegsalltage und Gewalterfahrungen sichtbar. Sie handeln von k.u.k. Mannschaftssoldaten und Offizieren ebenso wie von Armeeschwestern und Rotkreuzhelferinnen, den „Liebesgaben“ für die Soldaten herstellenden Schulmädchen und in der „Kriegsfürsorge“ engagierten Frauen. Kurzum: eine facettenreiche Frauen- und Geschlechtergeschichte des Ersten Weltkriegs in Österreich-Ungarn.


Univ. Prof. Dr.in Christa Hämmerle (Historikerin, Wien)

Moderation: Dr.in Heidrun Zettelbauer (Historikerin, Graz)

Montag, 10. November 2014, 19.00 Uhr
GrazMuseum / Sackstraße 18 / 8010 Graz

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Herta Reich: Zwei Tage Zeit. Flucht und Vertreibung

Lesung und Buchpräsentation


Herta Reich kam 1917 als Kind einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Mürzzuschlag zur Welt. Bald nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich wurde sie von der Gestapo gezwungen, Mürzzuschlag zu verlassen. Nach einem ersten Fluchtversuch nach Belgien verließ sie im Herbst 1939 mit etwa 1000 weiteren österreichischen Jüdinnen und Juden auf Donauschiffen Wien, um sich vor den Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen. Das Ziel ihrer Flucht war Palästina. Doch der Transport erreichte im Dezember 1939 nur den kleinen serbischen Donauhafen Kladovo. Erst fast ein Jahr nach dem Beginn der Flucht konnte die Reise fortgesetzt werden. Doch die Fahrt ging wieder stromaufwärts nach Šabac, wo die Flüchtlinge nach dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien im April 1941 in die Hände der Nationalsozialisten fielen. Herta und ihr Mann Romek Reich gehörten zu den wenigen, die den Nationalsozialisten entkommen konnten, während alle Männer als Geisel für getötete Soldaten erschossen und die Frauen und Kinder in der Nähe von Belgrad vergast wurden. Nach einer abenteuerlichen Flucht über Italien gelangte sie sechs Jahre nach der Abreise in Wien nach Palästina.
In „Zwei Tage Zeit“ schildert sie diese Flucht. Daneben handelt dieses Buch aber auch vom bescheidenen jüdischen Leben in Mürzzuschlag im 19. und 20. Jahrhundert, vom Antisemitismus, den „Arisierungen“ und der Verfolgung der Mürzzuschlager Jüdinnen und Juden.


Univ. Prof. Dr. Ronny Reich (Sohn von Herta Reich, Archäologe, Haifa), Heimo Gruber und Dr. Heimo Halbrainer (Herausgeber, Wien/Graz), Dir. Mag. Heimo Hirschmann (Herta-Reich-Gymnasium, Mürzzuschlag), Schülerinnen des Herta-Reich-Gymnasiums

Dienstag 11. November 2014, 19.00 Uhr
Herta-Reich-Gymnasium Mürzzuschlag / Roseggergasse 10 / 8680 Mürzzuschlag

Eine Veranstaltung des Herta Reich Gymnasiums und der Stadtgemeinde Mürzzuschlag in Kooperation mit CLIO

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Going East – Going South. Österreichisches Exil in Asien und Afrika

Buchpräsentationen in Wien



Wenn wir heute die Worte Flucht, Vertreibung, Asien und Afrika hören, haben wir zumeist ein sehr klares Bild vor Augen. Menschen aus diesen beiden Kontinenten müssen auf Grund von Bürgerkriegen, Vertreibungen und menschenunwürdigen Lebensbedingungen fliehen und versuchen, nach Europa zu gelangen. Vor über 75 Jahren war die Fluchtrichtung noch eine andere: Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 waren zehntausende Österreicherinnen und Österreicher gezwungen, das Land zu verlassen. Dabei scheiterten viele an den Ausreisebedingungen des Deutschen Reiches sowie an den Visa- und Einreisebestimmungen vieler westlicher Staaten. So wurden vielfach Destinationen in Afrika und Asien zu den letztmöglichen Zufluchtsorten für die Verfolgten aus dem Deutschen Reich.
Das Buch zeichnet eine neue Landkarte des Exils. Über kontinentale und ideologische Grenzen hinweg wird das Exil in Afrika und Asien von unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: wissenschaftliche Analysen, Biografien, Erfahrungsberichte, autobiografische Erinnerungen, Karten, ein flüchtlingspolitischer Überblick über die Aufnahmegesellschaften, historische Fotos, Dokumente und zeitgenössische Einschätzungen.


Fritz Hausjell (öge), Nikolaus Heger (AAI): Begrüßung
Margit Franz (Historikerin, Graz): Inhaltliche Einleitung
Gabriele Anderl (Historikerin, Wien): Exil in Südafrika – der Wiener Fotograf Fred Prager
Christine Kanzler (Historikerin, Wien): Exil auf den Philippinen
Harry Turkof (pens. Zahnarzt, Wien): Exil in der Türkei – ein Zeitzeugenbericht  

Montag, 17. November 2014, 19.00 Uhr
AAI-Wien / Großer Saal / Türkenstraße 3, 1090 Wien


Eine Kooperation der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung (öge) mit CLIO, dem Afro-Asiatischen Institut in Wien und Südwind

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Austrofaschismus in der Steiermark

 

Lesung und Buchpräsentation


Der Austrofaschismus ist in den letzten Jahren wieder vermehrt in den Blickpunkt der zeitgeschichtlichen Forschung gerückt. Daraus sind Arbeiten zum Widerstand gegen die Dollfuß-/Schuschnigg-Diktatur genauso entstanden, wie Arbeiten zum Dollfuß-Kult nach seiner Ermordung, zur Justiz in der Zeit zwischen 1934 und 1938, der Erinnerungskultur an die Februarkämpfe 1934 bzw. den Austrofaschismus oder zur literarischen Auseinandersetzung mit dem Februar 1934 und den Folgen. Diese neuen Erkenntnisse haben wir anlässlich des 80. Jahrestages der Februarkämpfe 1934 in Graz und Bruck an der Mur auf einer Tagung diskutiert. Nun stellen wir den Sammelband der Tagung vor und lesen aus den literarischen Auseinandersetzungen von Autorinnen und Autoren.


Die Herausgeber DDr. Werner Anzenberger und Dr. Heimo Halbrainer stellen den Sammelband der Tagung vor.

Donnerstag, 20. November 2014, 18.30 Uhr
Stadtmuseum Bruck an der Mur / Schillerstraße 1 / 8600 Bruck a.d. Mur

 

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Going East – Going South. Österreichisches Exil in Asien und Afrika

Buchpräsentationen in Salzburg


Wenn wir heute die Worte Flucht, Vertreibung, Asien und Afrika hören, haben wir zumeist ein sehr klares Bild vor Augen. Menschen aus diesen beiden Kontinenten müssen auf Grund von Bürgerkriegen, Vertreibungen und menschenunwürdigen Lebensbedingungen fliehen und versuchen, nach Europa zu gelangen. Vor über 75 Jahren war die Fluchtrichtung noch eine andere: Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 waren zehntausende Österreicherinnen und Österreicher gezwungen, das Land zu verlassen. Dabei scheiterten viele an den Ausreisebedingungen des Deutschen Reiches sowie an den Visa- und Einreisebestimmungen vieler westlicher Staaten. So wurden vielfach Destinationen in Afrika und Asien zu den letztmöglichen Zufluchtsorten für die Verfolgten aus dem Deutschen Reich.
Das Buch zeichnet eine neue Landkarte des Exils. Über kontinentale und ideologische Grenzen hinweg wird das Exil in Afrika und Asien von unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: wissenschaftliche Analysen, Biografien, Erfahrungsberichte, autobiografische Erinnerungen, Karten, ein flüchtlingspolitischer Überblick über die Aufnahmegesellschaften, historische Fotos, Dokumente und zeitgenössische Einschätzungen.


Dr.in Margit Franz (Historikerin, Graz)
Dr. Albert Lichtblau (Historiker, Salzburg)

Montag, 24. November 2014, 19.00 Uhr
Universität Salzburg, Gesellschaftswiss. Fakultät, HS 389, Rudolfskai 42


Eine Veranstaltung des Zentrums für jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg in Kooperation mit CLIO


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„Sei nicht böse, dass ich im Kerker sterben muss.“ – NS-Justiz und Widerstand in Graz

Vortrag und Buchpräsentation


Das Rechtsverständnis während der Zeit des Nationalsozialismus lautete „Recht ist, was dem Volke nützt“. Daher wurde jede Form der politischen Abweichung und Auflehnung, ja selbst die Solidarität mit den Familien von politisch Verfolgten von Sondergerichten geahndet. Weit mehr als 1.000 Urteile ergingen deshalb in Graz, über 200 davon waren Todesurteile. Allein zwischen August 1943 und März 1945 wurden im Landesgericht Graz 106 Männer und Frauen hingerichtet, da sie im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv waren, nicht mehr an den „Endsieg“ geglaubt hatten oder desertiert waren, wie etwa der aus Maribor / Marburg stammende Franc Pen, für den derzeit ein Seligsprechungsverfahren läuft. Neben den in Graz Hingerichteten wurden noch weitere 70 Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt, von denen bis August 1943 61 in Wien exekutiert wurden.
Das Buch bietet nicht nur einen Überblick über die NS-Justiz in der Steiermark, es skizziert auch den Widerstand von jenen Männern und Frauen, die wegen ihres Kampfes gegen das Regime zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden. In über 170 Lebensgeschichten wird ein papierenes Denkmal für jene geschaffen, die aus politischen Gründen vom Regime ermordet wurden. Neben Fotos und Dokumenten finden sich auch zahlreiche Briefe, welche die Verurteilten wenige Minuten vor der Hinrichtung an ihre Angehörigen geschrieben haben. Das Buch schildert aber auch, wie nach der Befreiung mit den Opfern dieser NS-Justiz umgegangen wurde und es zeigt, wie an diese Opfer erinnert wird.


Begrüßung:
Univ. Prof. Dr. Martin Polaschek (Vizerektor der Universität Graz)
Dr. Manfred Scaria (Präsident des Oberlandesgerichts Graz)

Dr. Heimo Halbrainer (Historiker)

Mittwoch, 26. November 2014, 19.00 Uhr
GrazMuseum / Sackstraße 18 / 8010 Graz

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Fritz Kolb: Leben in der Retorte. Als österreichischer Alpinist in indischen Internierungslagern

Buchpräsentation und Lesung in Wien


Fritz Kolb (1902–1983) war ein engagierter Reformpädagoge, Psychologe, Lehrer und Erzieher des Roten Wien. Im Sommer 1939 brechen der Naturfreunde-Alpinist Kolb und sein Wiener Kollege Ludwig Krenek zusammen mit britischen Freunden zu einer Himalaya-Expedition auf. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, vor 75 Jahren, werden sie von den Briten als „feindliche Ausländer“ in vier verschiedenen Internierungslagern festgehalten. In „Leben in der Retorte“ schildert der überzeugte Antifaschist Kolb diese viereinhalb Jahre im Kreise seiner meist nationalsozialistisch gesinnten Mitinternierten.
Mit diesen Erinnerungen liefert Fritz Kolb ein historisch, politikwissenschaftliches wie psychologisch einzigartiges Dokument, das die seelischen Auswirkungen jahrelanger Internierung bei ungewissem Kriegsverlauf unverblümt offenbart und dabei tiefst menschlich berührt.


Christian Morawek (Kinderfreunde Wien): Begrüßung
Helga Kromp-Kolb: Mein Vater Fritz Kolb
Margit Franz: Fritz Kolb: ein foto-biografischer Streifzug
Heinz Weiss: Fritz Kolb in der Kinderfreunde-Bewegung der Zwischenkriegszeit
Karl Wimmler: Fritz Kolb: Leben in der Retorte. Lesung

Freitag, 28. November 2014, 17.00 Uhr
Kinderfreunde-Bildungszentrum / Ballgasse 2/Ecke Rauhensteingasse 5 / 1010 Wien

Eine Veranstaltung von CLIO in Kooperation mit Naturfreunde Wien, Österreichische Gesellschaft für Exilforschung (öge), Universität Wien, Institut für Zeitgeschichte

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Flucht sichtbar machen!

Flüchtlingsgespräche und Essen



Vor 75 Jahren begann der Zweite Weltkrieg. Schon zuvor haben die Nationalsozialisten Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt, juristisch, politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich marginalisiert und letztlich viele zur rettenden Flucht gezwungen. Die internationale Politik versagte damals wie heute: Bei der Konferenz von Evian 1938 gelang es nicht, die Quoten zur Einwanderung von Flüchtlingen in die westlichen Länder zu erhöhen. So verließen Menschen, die irgendwie konnten, das nationalsozialistische Deutschland und gelangten auf teils abenteuerlichen Routen auch nach Afrika und Asien. Heute ist die Fluchtrichtung eine andere.
Während wir die Erinnerungen von ÖsterreicherInnen, die während der NS-Zeit nach Asien und Afrika flohen, vorstellen, erzählen Menschen, die jüngst nach Österreich geflüchtet sind, von ihren Heimatländern in Asien und Afrika. Sie berichten von den Umständen und Gründen ihrer Flucht, ihren Fluchtwegen, ihren Aufnahme- und Asylbedingungen in Österreich, ihren Perspektiven und Hoffnungen.

Wir wollen uns um einen Tisch setzen, zuhören, Fragen stellen, verstehen lernen, Menschen mit ihrer Fluchtgeschichte begreifen lernen – damals wie heute. Denn „ein Flüchtling ist nur kurze Zeit ein Flüchtling. Dann wird er Teil der Gesellschaft“.
So wollen wir diese Abende auch mit einem gemeinsamen Essen und informellem Austausch ausklingen lassen.  



Moderation & historische Fluchtbiografien: Margit Franz (CLIO)

Dienstag, 2. Dezember 2014, 18.00 Uhr
KiG! Kultur in Graz / Lagergasse 98 a / 8020 Graz


Eine Veranstaltung von CLIO in Kooperation mit KiG!/Küche im Volkshaus


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Fritz Kolb: Leben in der Retorte. Als österreichischer Alpinist in indischen Internierungslagern

Buchpräsentation und Lesung in Graz


Fritz Kolb (1902–1983) war ein engagierter Reformpädagoge, Psychologe, Lehrer und Erzieher des Roten Wien. Im Sommer 1939 brechen der Naturfreunde-Alpinist Kolb und sein Wiener Kollege Ludwig Krenek zusammen mit britischen Freunden zu einer Himalaya-Expedition auf. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, vor 75 Jahren, werden sie von den Briten als „feindliche Ausländer“ in vier verschiedenen Internierungslagern festgehalten. In „Leben in der Retorte“ schildert der überzeugte Antifaschist Kolb diese viereinhalb Jahre im Kreise seiner meist nationalsozialistisch gesinnten Mitinternierten.
Mit diesen Erinnerungen liefert Fritz Kolb ein historisch, politikwissenschaftliches wie psychologisch einzigartiges Dokument, das die seelischen Auswirkungen jahrelanger Internierung bei ungewissem Kriegsverlauf unverblümt offenbart und dabei tiefst menschlich berührt.



Begrüßung: Alexia Getzinger und Jürgen Dumpelnik
Einbegleitung: Margit Franz und Karl Wimmler
Lesung aus dem Buch: Alexia Getzinger

Mittwoch, 3. Dezember, 19.00 Uhr
Kinderfreunde Steiermark / Schlossergasse 4/Tummelplatz / 8010 Graz


Eine Veranstaltung von CLIO in Kooperation mit Naturfreunde und Kinderfreunde Steiermark.

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