Es war nicht immer so. Leben mit Behinderung in der Steiermark zwischen Vernichtung und Selbstbestimmung 1938 bis heute

Heimo Halbrainer, Ursula Vennemann (Hg.)

CLIO: Graz 2014 (ISBN: 978-3-902542-40-3)

Euthanasie

Euro 15,00

Über 2.000 Steirerinnen und Steirer wurden während der NS-Zeit ermordet, weil sie psychisch krank oder behindert waren, als aufsässig, erblich belastet oder einfach verrückt galten.Sie wurden von der Grazer Anstalt „Am Feldhof“ und seinen Zweigstellen sowie den Siechenanstalten in Knittelfeld oder Kindberg ins oberösterreichische Schloss Hartheim transportiert und dort ermordet.

Nach dem Ende der NS-Herrschaft wurden diese Verbrechen rasch vergessen, verdrängt und tabuisiert. Die ideologischen Grundlagen für diese Morde, die ihren Ursprung bereits im 19. Jahrhundert hatten, die Rassenhygiene und die Höherzüchtungsphantasien, sind aber mit dem Untergang des Regimes nicht einfach verschwunden. Der Umgang mit Menschen mit Behinderung unterlag in der Zweiten Republik einem Wandel, der von der „Verwahrung“ in oft abseits gelegenen Anstalten sich hin zu einem selbstbestimmten Leben entwickelt hat und zur heute angestrebten gesellschaftlichen Teilhabe führen soll.

 

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